Reisebericht und Bilder D-1 2023

"Klassik-Oktober"

27.09.-17.10.


Hier präsentieren wir nach Möglichkeit täglich neue Fotos unserer Reise durch Japan im Oktober 2023.

Vielen Dank an unsere Teilnehmer für das freiwillige Verfassen der authentischen Reiseberichte!


Die Reise beginnt am Seitenende!

21. Tag: Abreise Di 17.10.

20. Tag: Tokio Mo 16.10.

19. Tag: Tokio So 15.10.

18. Tag: Tokio Sa 14.10.

17. Tag: Ueda Fr 13.10.

16. Tag: Ueda Do 12.10.

15. Tag: Osaka Mi 11.10.

Endlich wieder ein freier Tag! Nach drei vollgepackten Tagen mit sehr frühen Treffpunkten für Ausflüge nach Nara und Kyoto ließen es viele am 4. Tag in Osaka etwas langsamer angehen. Eine kleine Gruppe machte sich mit dem mittlerweile bestens vertrautem Metrosystem bei optimalem Wetter auf den Weg zur Burg von Osaka. Die Burg ist sowohl von außen, als auch von innen (Ausstellung zur Shogun-Zeit) einen Besuch wert. Nach der Burg teilte sich die Gruppe weiter auf und ein Teil machte sich auf den Weg nach Kyoto, um endlich einen Yukata zu erstehen und die Altstadt nochmal in Ruhe zu besichtigen. Angekommen im ersten Second-Hand-Antiquitätenladen begrüßten uns zwei sehr sympathische Japaner, die in einem sehr engen Laden über ein umfangreiches Sortiment verfügen. Nachdem die Gruppe hier aber nur zum Teil fündig wurde, ging es weiter zu einem Laden einer netten Japanerin, wo dann endlich alle mindestens ein Teil ihr Eigen nennen konnten. Mittlerweile war schon später Nachmittag und es ging weiter in die Altstadt mit vielen kleinen netten Lädchen, aber auch mit vielen Touristen. Besonders 2(!) Läden des Studio Gibli (Animefilme) hatten es der Gruppe angetan und das ein oder andere Souvenir wechselte den Besitzer. Mit gefüllten Einkaufstaschen ging es wieder zurück nach Osaka, um den Geburtstag einer Teilnehmerin noch gebührend in Dotonbori, dem Ausgehviertel von Osaka zu feiern. Gestärkt mit einem Menü aus Okonomiyaki, Takoyaki, gebratenen Nudeln ging es über die bekannte Werbetafel durch die geschäftigen Straßen in eine Classic Rock Bar mit Rolling Stones Eingang. Der dauergrinsende Besitzer (laut eigener Angabe 65 Jahre alt) verabschiedete alle Gäste am Ausgang persönlich, spielte ein Gitarrenständchen und verbreitete so gute Laune, dass sogar die letzte Metro verpasst wurde. Nach einem Nachtspaziergang zurück zum Hotel fiel die Gruppe müde, aber zufrieden in den viel zu kurzen Schlaf.

 

 

Stefan

 

 

 

Und noch ein anderer Eindruck:

 

 

Gestern hatten wir in Osaka unseren freien Tag. Uns zog es aus der Stadt raus, in einen Vorort -Sakai. Dort haben wir zunächst einen schönen kleinen japanischen Garten besucht, der an einen öffentlichen Park angrenzt (DaisenPark). Für 200Yen konnten wir mit 3 weiteren Japanern die Ruhe der Vorstadt genießen. Es war sehr schön dort.

 

Danach sind wir noch zu einem Messerschleifer- Hersteller gelaufen. Haben uns mit dem Übersetzungstool des Handys verständigt, aber leider dort nicht fündig geworden. So haben wir es im örtlichen Handcraftcenter versucht. Dort sind die Messerwerkstätten aus Sakai vertretenen. Man konnte die verschiedenen Messer, aller Werkstätten, beliebig zum Testen in die Hand nehmen. Die Damen dort waren sehr hilfsbereit (auch ohne Englisch). Dort haben wir zwei schöne Messer erstanden.

 

Auf dem Rückweg nach Hause haben wir noch in der Küchenutensilien Strasse in Osaka Halt gemacht. Der übliche Trouble der Großstadt, aber auch interessant.  Noch ein kurzer Umweg nach Namba, um uns das jugendliche Treiben anzusehen und dann auf qualmenden Socken wieder zum Hotel. Ein schöner Tag, obwohl wir nicht viel laufen wollten, kam doch wieder was zusammen.

 

Eva aus GE

 

 

 

14. Tag: Osaka <-> Kyoto Di 10.10.

13. Tag: Osaka <-> Kyoto Mo 09.10.

12. Tag: Osaka <-> Nara So 08.10.

11. Tag: Takamatsu -> Osaka  Sa 07.10.

Heute war ein sogenannter Doppeltag. Also quasi zwei Tage in einem: Den Morgen und Vormittag verbrachten wir im beschaulichen Takamatsu. Morgens erst mal eine halbe Stunde Fußmarsch an der Hauptstraße entlang zum Ritsurin Park. Das ist eigentlich kein Park sondern ein wunderschön angelegter, traditioneller Landschaftsgarten, der in Japan meiner Meinung nach nur wenig Konkurrenz hat.

 

Obwohl ich dieses Jahr zum 3. Mal hier bin, verlasse ich die Anlage erst nach guten 1 1/2 Stunden durch den Souvenirshop. Hier gibt es viel Schönes und vor allem Leckeres, aber die Gepäcksituation und mein Zustand als Reisender ohne Küche verbietet den Einkauf.

 

Auf dem Weg durch die Einkaufspassage komme ich auf der Suche nach einem frühen Mittagessen an meinem Stammlokal vorbei. Leider ist das gemütliche nepalesische Restaurant noch geschlossen, ich bin 20 Minuten zu früh. Als ich die nächste Straße überquere, sehe ich ein bekanntes Gesicht: der Chefkoch des "Thali Spice" ist mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit. Als er mich sieht, grüßt er mich freundlich - wie nett! Ich empfehle das Lokal auch gerne unseren Gruppen, daher verknüpft er mein Gesicht wahrscheinlich mit "immer wenn der Typ zum Essen da war, kommen nachher auch viele Deutsche".

 

Gegen 13 Uhr sammelt sich die Gruppe vor dem Hotel, denn jetzt beginnt der zweite Teil des Tages: Wir wollen nach Osaka! Und zwar über weite Strecken mit dem Schiff. Das ist günstig, bequem und bietet wertvollen Kontakt zu den "ganz normalen Leuten". Aber erstmal müssen wir zum Hafen und zwar mit dem Taxi. Immer vier Leute pro Taxi. Unser Taxifahrer hört gerade Jazz, aber schnell wechselt er zu Michael Jackson - ob wir den mögen. Joa, geht so.

 

"Oder vielleicht lieber Oasis?" - habe ich richtig gehört? Meint er die britische Rockgruppe aus den 90er Jahren? Wenig später läuft "Rock'n'Roll Star" und es stellt sich raus, unser Fahrer ist ein riesiger Oasis Fan. Ob wir wohl deswegen weniger für die Fahrt bezahlt haben, als die Anderen?

 

Auf dem Schiff ist es zum Glück nicht übervoll. Alle haben einen bequemen Platz. Es wird 4 Stunden lang gedöst, gequatscht, gegessen und viel aufs Wasser geguckt. Dann wird es noch mal anstrengend: Wir müssen uns früh anstellen, um direkt nach dem Aussteigen in den viel zu kleinen Shuttle Bus zu kommen, der uns zum Bahnhof Kobe fährt. Dann noch durchs Bahnhofswirrwar und die letzte Etappe mit dem Zug.

 

In Osaka ausgestiegen machen alle große Augen: Es ist Samstag Abend und in unserem Viertel Juso pulsiert das Leben. Ich bin mir nicht sicher, ob einige Teilnehmerinnen noch ausgeschwärmt sind, aber für mich ist nach dem Check-In und ein paar fritierten Spießen (lokale "Spezialität") für heute Feierabend.

 

A.K.

10. Tag: Takamatsu Fr 06.10

Wir unternahmen heute einen Ausflug mit der Fähre zur Insel Megijima, die auch 'Teufelsinsel' Onigashima genannt wird. Der Name geht auf ein in Japan sehr bekanntes Märchen zurück. Der sogenannte 'Pfirsichjunge' Momotaro besiegte der Legende nach auf dieser Insel die Teufel (onis). Die Schiffsfahrt von Takamatsu dauerte nur 20 Minuten. Auf der Insel angekommen wanderten wir gemütlich den 216 m hohen Berg hoch zur Teufelshöhle. Nach dem Berg Misen und Kotohira gestern ein Klacks. Kleine onis aus Stein wiesen uns den Weg. Vor der Höhle standen diverse weitere bunte Teufel, diesmal aber aus Plastik, herum. In der Höhle selbst noch mehr Teufel, haufenweise Teufelsmasken und zum guten Schluss eine schöne Prinzessin. Nach dem Höhlenbesuch folgte ein weiterer kurzer Aufstieg zu einem schönen Aussichtspunkt, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf Takamatsu und die umliegende Inselwelt hatte. Die Gruppe traf sich dann später unten am Strand wieder. Einige Mitglieder unserer Gruppe nutzten die Zeit für eine kurze Abkühlung im Meer. Um 13:20 Uhr traten wir die Rückfahrt nach Takamatsu an. Der Nachmittag war frei.
Wir sind zum Takamatsu Castle, der Burgruine, gegangen. Das waren gerade mal 10 Minuten zu Fuß von unserem Hotel. Die Burg Takamatsu war die erste größere japanische Burg, die nicht auf Land, sondern als 'Meeresburg' bzw. Wasserburg errichet wurde. Es hat uns im schönen Tamamo-Park mit seinen Brücken und akurat geschnittenen Bäumen sehr gut gefallen.

Bericht von R.P. aus Nürnberg

 

09. Tag: Takamatsu Do 05.10.

Heute stand ein Ausflug zum Kompira-Schrein in Kotohira auf dem Programm. Wir fuhren eine Stunde mit dem Regionalzug. Dann noch ein kurzes Stück durch den Ort laufen und schon begann der Aufstieg zum Tempel. 785 Stufen waren bis zum Hauptschrein zu bewältigen. Der Schrein ist dem Gott der Reisenden und Seefahrer gewidmet. Der Aufstieg war anstrengend, aber machbar. Man konnte sich im Dorf Gehstöcke leihen. Vom Hauptschrein aus konnte man nochmal rund 500 Stufen bis zum Inneren Schrein hochsteigen. Mein Mann ging ganz hoch, während ich unten blieb und die schöne Aussicht auf die hügelige Landschaft genoss. Das Wetter war heute ganz angenehm, nicht zu warm.
Nach dem Tempelbesuch wieder zurück im Dorf war etwas Shoppen angesagt. Ich erstand eine Kokeshi-Puppe und Magnete, die wir von jedem Ort, den wir besucht haben, sammeln.
Zum Mittagessen gab es Udon-Nudeln, die hier eine besondere Spezialität sind und frisch zubereitet werden. Soweit so gut. Leider scheint bei der Bestellung etwas schief gegangen zu sein, denn heute bekam ich kalte Nudeln. Das war schon sehr gewöhnungsbedürftig.
Auf der Rückfahrt nach Takamatsu trennten wir uns, denn meine bessere Hälfte ging mit zwei Männern aus der Gruppe und unserem Reiseleiter Andreas noch einmal spontan ins Onsen. Das Tolle an dieser Reise ist, dass solche 'Extratouren' möglich sind.
Wieder in Takamatsu angekommen, besuchte ich die Burgruine und den Burgpark. Dort war es sehr ruhig und man konnte Dank des blauen Himmels ganz tolle Fotos schießen. Einige Wachtürme der früheren Burg sind noch erhalten. Später schlenderte ich noch durch die 2 km lange überdachte Einkaufsstraße von Takamatsu, um mich mit japanischer Kosmetik einzudecken. So etwas geht ohne Mann am besten ;-) Als mein Göttergatte um 18.00 Uhr aus dem Badehaus zurückkam, war er zwar sauber, aber ziemlich kaputt. Wir sind nur noch schnell etwas essen gegangen, bevor wir ins Bett fielen. Es war wieder ein sehr schöner erlebnisreicher Tag.

Bericht von Britta

 

08. Tag: Hiroshima -> Takamatsu Mi 04.10.

Wir hatten uns gerade an Hiroshima gewöhnt, als es schon wieder weiter Richtung Takamatsu ging. Ein Reisetag stand uns bevor und Andreas war mit dem Wetter so zufrieden, dass er noch einen Zwischenstopp in Onomichi einplante. Diese Stadt mit knapp 140.000 Einwohnern erreichten wir nach einem Umstieg in Itosaki noch am Vormittag.
Uns begrüßte bestes Wetter und eine etwas verschlafene Hafenstadt, bei der wir zuerst nicht glauben konnten, dass sie doch so groß ist. Nach einem kurzen Bummel durch die deutlich weniger blinkende aber trotzdem sehr abwechslungsreiche Einkaufsstraße erreichten wir die Talstation der Seilbahn zum Gipfel des Senkoji-Park. Der Großteil der Gruppe entschied sich nach dem doch sehr anstrengenden Berg Misen auf Miyajima für die Seilbahn. Eine kleine Gruppe machte sich zu Fuß auf Richtung Gipfel, aber hatte direkt beim ersten Tempel Probleme den Weg zu finden. Nach etwas herumirren hat sich dann aber doch noch der richtige Weg offenbart und hielt einige architektonische und landschaftliche Highlights für uns bereit. Kurz vor dem Gipfel wurde die Gruppe dann noch von 5 japanischen Jungs überholt, die von einem älteren Japaner nur als "Crazy Boys" bezeichnet wurden.
Auf dem Gipfel erwartete die Besucher dann ein wohlverdientes Eis und ein toller Ausblick über den Hafen und den Inlandsee Setonaikai. Für den Abstieg tauschten sich dann die Rollen und die Seilbahnfahrer wurden zu Fußgängern. Wieder unten stärkten wir uns bei einem hervorragenden Backladen und setzten anschließend unsere Zugreise fort. Auf dem Weg nach Takamatsu überquerten wir dann noch eine sehr lange Brücke Seto Ohashi mit beeindruckendem Ausblick. Angekommen in Takamatsu erwartete die einen noch die lokale Spezialität Udon-Nudeln, die anderen nur noch Badewanne und Bett.
Stefan

 

07. Tag: Hiroshima Di 03.10.

Heute war ein Tag zu unseren freien Verfügung. Wir ließen es ruhig angehen: nach dem Frühstück brachen wir gegen 10.00 Uhr auf mit der Straßenbahn Linie 1 zum Hiroshima Peace Memorial Museum. Es gab eine kleine Schlange am Eingang, da zu dieser Zeit sehr viele Schulklassen und Busbelegschaften ankamen. Der Eintritt beträgt nur 200 Yen. Das Museum ist sehr gut gemacht, da es Fakten mit persönlichen Geschichten von Betroffenen verbindet. Einige Fotos waren fürchterlich, nichts für schwache Nerven. Der Besuch war ein sehr emotionales und zugleich beängstigendes Erlebnis zugleich; während des Rundgangs war es vollkommen still, viele Besucherinnen weinten leise.

 

Nach dem Museumsbesuch waren wir noch im Peace Memorial Park, unter anderem am Cenotaphen, am Children's Peace Monument und an der Friedensglocke. Das Wetter war - passend zur bedrückenden Atmosphäre - auch nicht so toll heute, bedeckter Himmel, aber relativ warm.

 

Wir sind dann am Atombombendom vorbei gegangen weiter zur Burg von Hiroshima. Wir haben von außen sowie vom Gokoku Schrein einige Fotos gemacht, uns aber nicht länger dort aufgehalten.

 

Zurück in der Innenstadt bzw. Hondori Street bekamen wir langsam Hunger und suchten ein Lokal. Britta entschied sich für ein Currygericht bei Yoshinoya, Japans ältester Fast Food Kette. Richard war das zu scharf; er hatte dann Ramen-Nudeln in einem anderen Lokal, die ihm gut geschmeckt haben. Später gingen wir noch Kaffee und Kuchen essen im Mozart Café. Auf den Zuckertütchen stand tatsächlich "Backen macht Freude" und im Hintergrund lief klassische Musik. Dafür war der Kaffee total dünn. Die Torte war aber gut und für alles zusammen haben wir nur 1.500 Yen bezahlt.

 

Wir bummelten dann noch durch einige Kaufhäuser und den Discountladen Don Quijote. Der Geräuschpegel dort ist wirklich enorm, an allen Ecken klingelt und bimmelt irgendwas, echt nervig. Zurück mit der Straßenbahn und wieder über 18.000 Schritte auf dem Zähler.

 

Bericht von B.P. aus Ilsede

 


Mein freier Tag in Hiroshima. Ich hatte an diesem Tag zwei Missionen: 1. Wäsche waschen. 2. Meine zerbrochene Brille reparieren lassen oder einen Ersatz besorgen. Viele Pläne für einen freien Tag.

Die erste Mission "Wäsche waschen" war zugleich die leichtere. Im Hotel gibt es praktische Waschmaschinen und Trockner, die mit Münzeinwurf funktionieren. Waschpulver gibt es aus dem Automaten. Wäsche rein, Pulver rein, Münzen einwerfen - und schon ging es los. Die etwa 30 Minuten für den Waschgang haben wir genutzt, um in einer kleinen Bäckerei zu frühstücken. Nur 5 Minuten Fußweg vom Hotel entfernt, gab es Süßes und Herzhaftes und großartigen Kaffee. Ein guter, ruhiger Start in den Tag. Zurück im Hotel wanderte die Wäsche direkt in einen der Trockner - da brauchte sie dann aber zwei Runden, um richtig trocken zu werden. Aber kein Problem. Solange konnte ich entspannt lesen. Gegen Mittag war dann Mission 1 "Wäsche waschen" (inkl. Trocknen und zusammenlegen) erledigt. Das wäre sicher auch schneller gegangen, aber ich habe den ruhigen Vormittag sehr genossen und mir Zeit gelassen.

Nach dem Mittag (Reisbällchen auf die Hand) ging ich die schwierige, aber dringende Mission 2 an: Meine kaputte Brille reparieren oder ersetzen. Warum das? Es ist ja immer so: Die Brille ist relativ neu, es war noch nie etwas mit meiner Brille, was soll schon sein...

 

Tja, und dann fiel mir gestern einer der Bügel ab. Ich hatte ihn plötzlich einfach in der Hand - am Metall abgebrochen, nichts mehr zu machen. Brillenträger verstehen meinen Schreck sicher gut. Ich kann ohne Brille schon etwas sehen und komme eine Weile zurecht, aber ich bin unsicherer, wenn alles unscharf ist. Und dauerhaft die Sonnenbrille tragen, ist natürlich auch keine Lösung. (Hier geht die Sonne gegen 18 Uhr unter.)

 

Was also tun mitten in Japan mit einer kaputten Brille? Die Reiseleitung war eine große Hilfe und gab mir den Hinweis, dass man hier sehr schnell und günstig Brillen bekommen kann. Ich schöpfte neue Hoffnung. Am Nachmittag zog ich also los, um das Problem zu lösen. Den Laden hatte ich schnell gefunden: Mit der Straßenbahn ein paar Stationen und dann auf zur überdachten Einkaufsstraße. Den Weg waren wir schon in der großen Gruppe und auch in kleineren Grüppchen mehrfach gegangen und ich fand gut dorthin.

 

Ich sah mich im Laden um und probierte einige Gestelle auf. Nach ein paar Minuten  begrüßte mich eine Verkäuferin und ich nutzte die Chance und fragte, ob sie Englisch spricht. Nein. Das wäre auch zu einfach gewesen. Wir konnten uns dennoch gut verständigen - die kaputte Brille in meiner Hand war sehr eindeutig. Und das bedauernde Kopfschütteln meines Gegenübers auch: Für diese Brille kann sie nichts mehr tun, Patient tot, ich muss sie daheim einschicken lassen. Und nun? Die freundliche Dame holte eine kleine, rote Box hervor und sprach hinein. Ich war kurz verwirrt und dann erleichtert, denn die Box übersetzte für mich das Japanische ins Englische - und umgekehrt. So konnten wir uns richtig verstehen und unterhalten.


Ich beschloss also eine neue Brille zu kaufen. Die nette Verkäuferin maß die Stärke meiner alten Brille und ich suchte mir ein Gestell aus. Ich hatte gehört, dass es in dem Laden sehr schnell geht, aber als die Dame sagte, dass die Brille in 40 Minuten fertig sei, war ich ziemlich beeindruckt. Ich verbrachte die Zeit in den Einkaufsläden und probierte ein paar Capsuleautomaten aus (ich sicherte mir zwei niedliche Anhänger). 40 Minuten später ging ich zurück in den Laden und tatsächlich - die neue Brille war schon fertig. Wahnsinn! Ich bedankte mich mit einer tiefen Verbeugung bei der freundlichen Verkäuferin. Sie hatte mir wirklich geholfen und ich war sehr erleichtert, wieder alles zu sehen. Mission 2 habe ich auch erfolgreich abgeschlossen!

Die wiederhergestellte Sehkraft habe ich dann am Abend beim Sushi essen mit einigen der anderen gut nutzen können. Das Auge isst bekanntlich mit und es war sehr leckeres Sushi. Der freie Tag ist vorbei und alle Missionen abgeschlossen. Morgen fahren wir weiter nach Takamatsu - auf zu neuen Abenteuern.

Anna H.

 

06. Tag: Hiroshima Mo 02.10.

Heute steht der Besuch eines traditionellen  japanischen Onsen Bades auf dem Programm. Nach Problemloser Anreise mit der Straßenbahn erreichen wir das Bad am späten Vormittag, ziehen am Eingang die Schuhe aus und tauchen ein in die japanische Badekultur.

 

Zu Beginn wird der eigene Körper einer gründlichen Reinigung unterzogen-nicht wie bei uns mal kurz abduschen, sondern ausführlich mit viel Seife und Schampoo! Derart geläutert geht es nur mit einem kleinen Handtuch bewaffnet in die verschiedenen kleinen Becken mit angenehm warmem Wasser. Es gibt welche mit Massage-Düsen und  sogar eines mit Reizstromtherapie! Manche haben normales Wasser,  andere schwefelhaltiges, was auch die Haut besonders weich machen soll. Weiterhin gibt es eine Sauna und davor ein Becken mit kaltem Wasser.

 

Nach dem Bad haben wir Hunger und treffen auf ein üppiges Angebot von leckeren Gerichten im Restaurant des Bades. Schuhe wieder an-  der Rest des Tages ist zur freien Verfügung. Der Onsen-Besuch ist ein wunderbares Erlebnis, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Im Bad konnte ich mit einem einheimischen Badegast sprechen, er sagte er komme 2-3 mal pro Woche, weil es ihm so gut tue! Mich hat beeindruckt, wie sauber und hygienisch es hier zugeht - was mag ein Japaner denken, der in Deutschland z.B. ein Thermalbad besucht…

 

P. K. aus Timmendorfer Strand

 

05. Tag: Hiroshima So 01.10.

Heute steht der Besuch der Tempel- und Schreininsel Miyajima an, zugehörig zur Liste der "drei schönsten Landschaften Japans". 

 

Nach Anreise mit Bahn und Fähre und den ersten Fotos vom roten Torii im Wasser sind wir erstmal überrascht, denn der Itsukushima Schrein wird abgesperrt. Die Flut ist zu hoch und die Laufebene des ins Wasser gebauten Gebäudes ist überschwemmt. Chef sagt: Abenteuer! und der Tag wird kurzerhand umgeplant. Wir gehen zuerst auf den Berg und besuchen den Schrein später, wenn Ebbe ist.

 

Beim kurzen Schlendern durch die Einkaufstraße entdecken viele einige niedliche Kugelfischfamilien im Kanal (ja die giftigen), womöglich ein Resultat des Wasserhochstands.

 

Wir spazieren den Berg hoch zum Daisho-in Tempel, einer idyllischen Erlebnisanlage mit verschiedensten Ecken und Details zum Entdecken. Heute ist ein lokaler Design- und Flohmarkt im Hof und ein Teil der Gruppe ersteht Vintage Kokeshi Holzpüppchen aus der Sammlungsauflösung einer alten Dame. 

 

Nach dem Mittagspicknick im Tempel spaltet sich die Gruppe auf in Seilbahnwanderer und Komplett-Hochläufer. Die Insel ist heute super voll und die Seilbahntruppe muss gute 50min anstehen, bis es nach oben geht. Da es das letzte Mal, als ich hier war gut 10 Grad wärmer war und ich nicht wieder so viele Fotos machen musste, schaffen wir den Weg von der Seilbahn zum Gipfel viel schneller als geschätzt in knapp 30min.

 

Unterwegs kommen wir am Tempel mit der "ewigen Flamme" vorbei, von der das ewige Licht im Friedenspark in Hiroshima kommt, das erst gelöscht werden soll, wenn alle Atomwaffen der Welt nicht mehr existieren. Hier brodelt ein Kessel Wasser darauf und Wandernde mit trägem Reisedarm können mit einem Schluck würzig-rauchig-warmen Wasser etwas nachhelfen.

 

Am Gipfel finden die beiden Gruppen wieder zusammen, die Aussicht wird angemessen bewundert und der Abstieg oder die Abfahrt beginnt. Ich laufe heute zum ersten Mal den Momijiweg nach unten, die Stufen sind mir aber zu hoch und es geht in die ungeübten Knie. Nächstes Mal also lieber hochlaufen und runterfahren.

 

Wieder unten angekommen wartet das rote Torii bei Ebbe in der Abendstimmung und niemand kann bei Rückfahrt mit der Fähre behaupten zu wenig Fotos davon gemacht zu haben.

 

Für mich ist Miyajima immer ein Höhepunkt der Reise und naturbeseelt geht es in die nächsten freien Tage.

 

Mirjam aus Berlin (zum 4. Mal dabei)

04. Tag: Tokio -> Hiroshima Sa 30.09.

Guten Morgen Japan. Der Tag startete für mich sehr früh. Das Land oder die Zeitverschiebung machen aus mir (wahrscheinlich nur temporär) einen Frühaufsteher.

 

Heute war für uns teilweise ein Reisetag. Pünktlich trafen wir uns um 9 Uhr vor dem Hotel und mit der Bahn ging es bis zum Flughafen Haneda. Gepäck war schnell eingecheckt und auch die Sicherheitsschleuse schnell passiert, so dass wir Zeit hatten uns noch etwas zu essen zu besorgen - Bento-Boxen, Sandwiches und einige andere Dinge. Ich glaube für jeden war etwas dabei. Zeit um durch das Terminal zu schlendern, gab es auch noch. Ein Teil unserer Gruppe stieß auf selbst fahrende Rollstühle, die auf dem Weg zurück zu ihren Standort waren. Einer von uns probierte einen aus, aber das Gerät verweigerte nach einigen Meter die Weiterfahrt, was einige Witze darüber nach sich zog - auch eine Gruppe Flugbegleiterinnen amüsierte sich sichtlich.

 

Der Flug hatte bei der Landung leider ein ganz klein wenig Verspätung, aber wir waren rechtzeitig genug, um den nächsten Bus noch zu erwischen. In einer Stunde ging es vom Flughafen Hiroshima (der gar nicht direkt bei Hiroshima liegt) ins Zentrum der Stadt. Genug Zeit um aus dem Bus-Fenster heraus ein wenig die Landschaft anzusehen - sehr hügelig, sehr grün viele Wälder und Städte die die Täler entlang zu wachsen scheinen. Leider etwas diesig, als dass man all zu weit hätte schauen können. Auch interessant zu beobachten waren die vielen kleinen Autos auf den Straßen - schmal, kurz, aber für das Format oft ziemlich hoch.

 

In Hiroshima angekommen zunächst zum Hotel, einchecken und dann heute auch eine kleine Einführung in Waschmaschine & Trockner, die hinter einer Ecke der Lobby stehen. Bei dem Wetter bisher, tags teilweise bis 30°C, wird eine Wäsche sehr bald nötig sein. 😄

 

Kurze Zeit später dann wieder treffen und gemeinsam einen kleinen Stadtbummel. Über die Hiroshima-Bahnstation einige Stationen weiter in ein Rotlicht-Viertel. Dort war um die Uhrzeit zwar noch nicht besonders viel rotlichtiges los, dennoch wurde dort das ein oder andere Foto gemacht. Am Ende des Viertels eine Lokal-/Speiseempfehlung für Okonomiyaki und von dort weiter in eine schier endlos scheinende Einkaufsstrasse. Hier war zwar auch gut was los, aber zum Glück weder so hektisch, noch so überfüllt wie in Tokio.

 

Ab dort dann ein kleines Stückchen weiter und… Kontrastprogramm. Zunächst zum Gedenkstein an der Stelle über der damals die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde, dann weiter zur Statue für das Mädchen mit den 10.000 Origami-Kranichen, ein Blick auf die Flamme des Friedens im Friedenspark und schließlich zum Atombomben-Dom. Dazu auch (wie schon bei Orten zuvor) einige Erläuterungen und Erklärungen von der Reiseleitung. Am Atombomben-Dom vertiefte sich die zuvor schon beginnende bedrückte Stimmung bei mir dann noch weiter. Viel zu viele Gedanken und Emotionen dazu bei mir, um sie hier in ihrer ganzen Fülle darzulegen. (Ich hoffe die Menschheit lernt doch noch.)

 

Der Programmteil endete für diesen Tag dann auch. Mit einer Teilgruppe sind wir dann noch weiter, um die Speiseempfehlung von vorher auszuprobieren. Ein Haus mit mehreren Stockwerken mit jeweils zahlreichen Okonomiyaki-Küchen… sozusagen die Grand Central Station des Okonomiyaki. Nach etwas Suchen dann tatsächlich freie Plätze für 8 Personen gefunden (kleinere Gruppen wären wohl besser, wie wir auch schon gewarnt wurden). Die Bestellung hat aufgrund von Verständigungsproblemen ein wenig gedauert, aber dann, da beide Seiten willens waren, doch gut funktioniert. Ergebnis: Okonomiyaki sind sehr lecker (und wir konnten bei der Zubereitung zusehen)… und ein Glas Cola dazu, bestellen nur Touristen, so dass der eine Mitarbeiter dem anderen dort erst erklären musste wo die Cola-Flasche versteckt ist. hahaha. Nächstes Mal für mich doch wieder Asahi. 😄

 

Mit einer weiter verkleinerten Gruppe versuchten wir dann noch den Pokemon Store zu finden, nur um festzustellen, dass dort schon geschlossen war - ein anderes Mal.

 

Mit einer sehr, ich sag mal ‚niedlichen‘, Straßenbahn sind wir dann zurück zur Hiroshima Station, dort noch mal in einem größeren Supermarkt ein wenig für‘s morgige Picknick eingedeckt und zurück ins Hotel…

 

Zurückgelegte Schritte: nur etwa 14.400 heute - zurückgelegte Kilometer: über 700km - ergatterte Postkarten: null =(^_^)=

 

Bericht:  Winterfuchs

03. Tag: Tokio Fr 29.09.

Heute morgen haben wir das erste japanische Frühstück eingenommen. Es gab Reis mit mehreren Saucen, Salat, Gemüse, Suppe und eine Art Fleischbällchen. Gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht. Der Kaffee war sehr gut und Croissants sowie Topfkuchen gab es auch noch - allerdings alles in Plastik verpackt, was wir nicht so gut fanden. Der Frühstücksbereich war für die vielen Hotelgäste etwas klein und insgesamt war es ziemlich wuselig.


Um 09.00 Uhr dann Treffen mit der Gruppe und Fahrt mit der Bahn zum Hauptbahnhof von Tokio, einem Neorenaissance-Gebäude aus roten Mauerziegeln aus dem Jahr 1914. Von dort aus ging es zunächst zum Kaiserpalast, wo ein Gruppenfoto aufgenommen wurde. Danach weiter zu Fuß durch den Hibiya Park. Dort stiegen wir wieder in die Bahn und fuhren zum Meiji-Schrein.

 

Dort hatten wir eine gute Stunde Zeit für die Besichtigung. Der Meiji-Schrein ist ein Shinto-Schrein und den Seelen des Meiji-Tenno und seiner Frau gewidmet. Am Eingang befanden sich die gestapelten Sake-Fässer von Brauereien aus ganz Japan. Vor dem Schrein konnte man kleine Holztäfelchen (ema) kaufen. Auf diese schreibt man seine Wünsche und Bitten und hängt sie auf. Außerdem gab es noch kleine Glücksbringer für alle Lebenslagen zu kaufen. Ich erwarb einen für sicheres Fahren und gegen Unfälle - man weiß ja nie, für Richard.


Nach dem Tempelbesuch war erst mal Mittagspause. Danach fuhren wir in das noble Einkaufsviertel Ginza, wo wir Gelegenheit zum Shoppen hatten. Dann ging es weiter zum Ameyoko Markt. Nach dem Krieg war hier der Schwarzmarkt, heute gibt es viele kleine Geschäfte mit Fisch, Gemüse, Klamotten usw. Letzte Station heute war dann das Viertel Akibahara, wo es viele Elektronikgeschäfte gibt. Wir sahen auch etliche sogenannte Maid Cafés, in denen die Besucher von meist jungen Frauen bedient werden, die als Dienstmädchen verkleidet sind. Ziemlich schräg und auch sehr interessant. Von der Akihabara Station ging es dann mit der Bahn zurück zum Hotel. Nach 9 Stunden Tour bei knapp 30 Grad waren wir platt und der Schrittzähler zeigte 22.139 Schritte an.

 

Britta

02. Tag: Ankunft Tokio Do 28.09.

Um 10 Uhr Ortszeit landeten wir in Tokio Haneda. Dann die üblichen Einreiseformalitäten erledigt und eine wiederaufladbare Karte für den öffentlichen Nahverkehr (Pasmo) gekauft. Diese wurde gleich für die Fahrt mit der U-Bahn zum Hotel genutzt, welche ca. 50 Minuten dauerte. Von der Station A17 waren es nur noch wenige Schritte zum Hotel.

 

Wir konnten allerdings noch nicht einchecken. Als nächstes gingen wir auf der Hauptstraße um die Ecke in einem sog. Automatenrestaurant etwas essen. Man suchte sich das Essen an einem Automaten im Eingangsbereich aus und musste es dort auch gleich bezahlen. Daraufhin wurde ein Bon erzeugt, den man der Bedienung abgab. Das Essen kam dann sehr schnell. Wir hatten frittierte Hähnchenteile mit zwei Saucen und Reis. Suppe gab es automatisch dazu.

 

Das Essen hat wirklich gut geschmeckt und das Essen mit den Stäbchen funktionierte auch ganz gut. Nur die Suppe hat Britta nicht so gefallen und es war viel zu viel Eis in den Getränken. Pappsatt ging es danach weiter.

 

Das Wetter war sehr schön, aber total heiß und relativ schwül. Wir liefen erst am Sumida River entlang vom dem aus man einen tollen Blick auf den Tokio Skytree hat. Dann bogen wir ein sehr schönes Viertel mit vielen Geschäften ab, wo wir unsere ersten Magnete kauften.

 

Dann ging es weiter zum Asakusa Tempel, sehr schön und eine Menge los. Auf dem Rückweg zum Hotel kamen wir noch durch ein belebtes Kneipenviertel. Um 17.00 Uhr waren wir dann zurück am Hotel und konnten unsere Zimmer beziehen, unseres lag im 2. Stock und war ziemlich klein aber ausreichend. Erstmal geduscht. Richard war dann noch mal los um Getränke zu kaufen.

 

Richard

01. Tag: Frankfurt -> Tokio Mi 27.09.


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