Reiseberichte und Bilder
Friedensfest und Mt Fuji
2025
31.07. - 22.08.
23 Tage
Hier präsentieren wir nahezu täglich neue Fotos und Reiseberichte unserer Reise.
Tag 3:
Sa 02.08.
Tokio
Tag 4:
So 03.08.
Tokio
Tag 5:
Mo 04.08.
Hiroshima
Tag 6:
Di 05.08.
Hiroshima
Miyajima, eine der drei schönsten Landschaften Japans, erreichten wir mit der Fähre. Nachdem wir uns (gefühlt) durch die ganzen Rehe gekämpft hatten, begrüsste uns der Itsukushima-Schrein majestätisch schwebend im Wasser. Wir liefen gemütlich durch die Tempelanlage und dann weiter zum Daishoin Tempel. Da gab es viele beeindruckende kleinere Tempel zu entdecken. Jeder Bereich hatte seine eigene Besonderheiten. Ein highlight – wenn man überhaupt etwas herausheben will – war ein unterirdischer dunkler Tunnel durch den man sich durchtasten musste und bei dem immer wieder Buddha Bilder wie im Dämmerlicht an den Wänden leicht erleuchtet auftauchten. Nach einer Mittagspause am Tempel, ging es in einer kleineren Gruppe hinauf auf den heiligen Berg Misen. Es war eine Probe für mich und meine 8 jährige Tochter, weil wir vorhaben, den Fuji zu besteigen am Ende der Reise. Sophia lief uns wie eine Gämse vorweg und alle genossen die schönen, atemberaubenden Aussichten. Als Belohnung tranken wir oben heiliges Wasser, das durch ein ewig brennendes Feuer erhitzt wurde. Zur Erfrischung kauften wir mit Sven ein kakigori und fuhren erschöpft mit der Strassenbahn zurück. Auch der sechste Tag in Japan war wunderschön!
Saskia De Piere und Sophia Koyama aus Brüssel
Tag 7:
Mi 06.08.
Hiroshima
Heute hieß es früh aufstehen. Um 7:00 Uhr war Treffen angesagt, um pünktlich die Straßenbahn zu erreichen, die uns zu unserem heutigen Ziel bringen sollte. Da hieß es, spätestens um 6:58 Uhr vor dem Hotel stehen. Ab 6:59 Uhr würde Andreas nervös werden. In der S-Bahn wurden wir erneut Zeuge der typischen Platz-Ökonomie im japanischen Nahverkehr. Umfallen war nicht möglich.
Dann kamen wir an unserem heutigen Ziel an: der Friedensplatz am Atombombendom von Hiroshima.
Wir nehmen an der Zeremonie zum Gedenken an die Opfer des ersten Atombombenabwurfs heute vor 80 Jahren teil. Wir sahen Fahnen aus aller Welt, Friedens-Plakate und gefühlt sämtliche Polizisten Japans. Wir suchten uns einen guten, möglichst schattigen Platz und verfolgten die ergreifende Zeremonie.
Um Punkt 8:15 Uhr, also dem Moment, in dem vor 80 Jahren die Atombombe abgeworfen wurde, ertönte die von zwei Kindern angeschlagene Friedensglocke. Tausende Menschen neigten ihre Köpfe und verharrten 1 Minute in völliger Stille. Ein unvergesslicher und bewegender Moment.
Nachmittags besuchte dann ein Teil der Gruppe das Hiroshima Castle. Wir wollten nach der vielen Lauferei diesmal per Bus zur Burg fahren. Die Buslinie war herausgesucht und wir warteten an der Haltestelle. Ein freundlicher älterer Japaner machte uns darauf aufmerksam, dass der Bus nicht mehr fahren würde. Also doch zu Fuß. An der Burg kam pünktlich mit uns der „nicht fahrende“ Bus an. Der ältere Japaner wollte bestimmt nur etwas für unsere Fitness tun.
Abends nahmen wir am Laternenfest zum Gedenken der Opfer des Atombombenabwurfes Teil. Tausende handgemachte, mit einer Friedensbotschaft versehene bunte Papierlaternen wurden dabei angezündet zu Wasser gelassen. Auch einige Teilnehmer aus unserer Gruppe erwarben solche Laternen, bauten sie zusammen, schrieben Friedensnachrichten auf diese Laternen und ließen sie angezündet zu Wasser. Der Anlass dieses Festes ist sehr traurig, der Anblick der erleuchteten im Abendlicht über den Fluss gleitenden bunten Papierlaternen ist aber sehr bewegend.
Ein ergreifender und ereignisreicher Tag ging mit dem Besuch eines Okonomiyaki-Lokales (hierbei handelt es sich um eine Essens-Spezialität aus Hiroshima) sehr schön zu Ende.
Sven
Tag 8:
Do 07.08.
Hiroshima
Tag 9:
Fr 08.08.
Fukuyama
Tag 10:
Sa 09.08.
Fukuyama
Heute hatten wir: Schöne Aussichten und betrunkene Eremiten, berühmte Samurais und reiche Kaufmannsleute in ihren prächtigen Residenzen, nicht zu vergessen Ponyo und anhängliche Quallen. Ausserdem Seefahrten auf rauchenden Schiffen und Waldwandern in atemberaubender Schwüle, sowie zahlreiche Exkursionen in Socken und in leergeräumte Geschäfte.
Vom Bahnhof Fukuyama ist es mit dem Bus nach Tomonoura, Richtung Süden der Küste entlang, nur ein Katzensprung von knapp 3/4 Stunden. Übrigens: Katzen haben wir heute, im Gegensatz zum morgigen Ausflug nach Onomichi, kaum angetroffen, dafür andere kleine Raubtiere - aber davon später.
Tomo-no-ura (Bucht von Tomo) ist heute ein putziges kleines Fischerdorf, aber früher, während Jahrhunderten, war es eine der wichtigsten, reichsten Häfenstädte an der Seto-Inlandsee. Ausserdem ist Tomonoura, wie uns Michelle sachkundig in Erinnerung rief, bekannt durch den Ghibli Anime-Film “Ponyo auf der Klippe”, der von der unverbrüchlichen Freundschaft zwischen einem Fischmädchen (Ponyo) und dem Menschenjungen Sosuke erzählt.
Vorbei an Fischerbooten im Hafen, hat uns bei der anschließenden Besichtigung des alten Dorfkerns (Photo 3) zuallererst ein Verkaufsgeschäft für Hochprozentiges in den Bann gezogen: Hōmeishu, ein Kräuterlikör aus Reisschnaps mit 16 verschiedenen Kräutern (Ginseng, Fenchel, Zimt u.a.) wurde uns von der Verkäuferin und Andreas als “kusuri” (Medizin) gegen alles und für alles angepriesen. Wir haben recherchiert: gegen Müdigkeit und für die Blutzirkulation, und vieles mehr, wärmend im Winter und kühlend im Sommer (!!). Nach dieser letzteren Information und einer freundlich angebotenen Degustation war’s um uns geschehen - wir haben flaschenweise gekauft.
Anschliessend an einen Abstecher zum kleinen steinernen Leuchtturm am Ende des Hafenbeckens (Photo 1) haben wir uns zur Ōta-Residenz begeben, einem Wohn- und Produktionsgebäude des damals einzigen Hōmeishu-Herstellers. Hōmeishu wird nur in Tomonoura hergestellt; heute sind es vier Unternehmen, die dieses Geschäft betreiben.
Die Ōta-Residenz (Photo 2) präsentiert sich, wie man sich ein typisches altes japanisches Haus vorstellt: Wohnräume mit Tatami-Matten, Schiebetűren und begrünte Innenhöfe. In den Produktionsräumen konnten wir allerlei Gerätschaften für die Hōmeishu- Produktion besichtigen. Es war dies auch das erste Mal heute, dass wir uns der Schuhe entledigen mussten und in Socken durch die Räume tapsten.
Anschliessend spazierten wir weiter durchs Dorf zum nahegelegenen Fukuzenji, einem kleinen buddhististen Tempel. Routiniert haben wir ein weiteres Mal die Schuhe ausgezogen. Die Empfangshalle (Taichoro) des Tempels, stilecht ganz in Tatami-Matten, bietet einen wunderbaren Panoramablick auf den Seto-Inlandsee und die Tomonoura vorgelagerten Inseln. Dieser Ausblick wird seit alters gerühmt als einer der schönsten in Japan, oder zumindest der Seto-Inlandsee-Region.
Beim Verlassen des Tempels ist uns ein Herr in Samurai-Bekleidung begegnet. Er stelle, so seine Aussage, den berühmten Samurai Sakamoto Ryōma dar, den “letzten Samurai” und einen der Wegbereiter des modernen Japans, der in ganz Japan als Nationalheld verehrt wird, nicht zuletzt in Tomonoura, da er hier 1867 nach einem Schiffbruch mehrere Tage verbracht hat. Wir haben den Herrn / Samurai um ein Gruppenphoto gebeten, was uns, obwohl im Vergleich eindeutig under-dressed, freundlich gewährt wurde.
Unsere nächste Station war die Anlegestelle das rauchenden Dieselschiffs “Heisei Iroha Maru”, das uns zur Insel Sensuijima bringen sollte. Die Heisei Iroha Maru (Photo 4) ist ein Nachbau des Schiffs, mit dem der besagte Sakamoto Ryōma Schiffbruch erlitten hat. Nach einer kurzen Überfahrt, vorbei an der kleinen Insel Bentenjima mit dem Tempel sind wir in Sensuijima gelandet. Dem Namen nach (Sen-sui) soll diese Insel so schön sein, dass ob ihrer Schönheit sogar ein Eremit (be)trunken werde. (Möglicherweise hat der Eremit auch gerne lokale Medizin getrunken.)
Nach einem Spaziergang entlang der Küste im Süden (der Rest der Insel ist stark bewaldet), vorbei und durch ein Felsentor, vorbei auch am ersten Badestrand, haben wir uns am zweiten Strand niedergelassen. Wir waren (wohl da es werktags war) fast alleine am Strand; die Einrichtungen sind einfach gehalten - zum Umziehen steht ein Toilettenhäuschen zur Verfügung. Alle haben ihr in Fukuyama gekauftes Picknick ausgepackt oder sind nach dem Kleiderwechsel im Toilettenhäuschen ins Wasser getaucht (Photo 5).
Wie bald festgestellt, waren wir nicht alleine im Wasser: weisslich-durchsichtige Gebilde erwiesen sich, im Gegensatz zu manchen menschlichen Japanern, als äusserst kontaktfreudig und anhänglich. Auch wenn Quallen eigentlich sehr sanftmütige, zarte und zauberhafte Wesen sind, haben uns die wiederholten Annäherungsversuche doch etwas aufgeschreckt.
Derart erfrischt sind wir weitergezogen. Ein Teil der Reisegruppe hat sich auf den Rückweg Richtung Schiffsstation, Tomonoura und Fukuyama gemacht; die Unermüdlichen und Fujisan-Aspiranten hatten den Berggipfel (Ōmisen, 160 M.ü.M.) als Ziel vor Augen. Der Weg führte durch dichten Wald und zeitweise Bambusbäume. Im Wald war es derart schwül, dass das Atmen manchmal schwer fiel. Trotzdem schafften wir es zum Gipfel.
Nach dem Abstieg zur Schiffsstation und der Rückfahrt mit der Heisei Iroha Maru aufs Festland nach Tomonoura entschlossen wir uns zu einem Besuch im kleinen Pop up-Cafe beim Leuchtturm. Zum dritten Mal zogen wir die Schuhe aus und konnten Platz nehmen an der Fensterbank mit direktem Blick auf Leuchtturm und Seto-Inlandsee. Der Inhaber war so freundlich (wie denn auch sonst in Japan), der Kaffee vorzüglich, der Cheesecake sowieso. Nur ungern haben wir dieses friedliche Plätzchen verlassen.
Beim Warten bei der Busstation machten wir einen kurzen, aber kostspieligen Abstecher ins gegenüberliegende Geschäft, das lokale Spezialitäten, Bonbons (sehr fein!), Hōmeishu u.a. verkauft. Zugeschlagen haben wir aber vor allem bei den Handtüchern mit typisch japanischen Motiven. Wie viele wir davon erworben haben, können wir nicht überblicken (mindestens ein Dutzend wird es wohl gewesen sein), als Mengenrabatt haben wir von der Kassiererin jedenfalls ein paar Bonbons geschenkt bekommen (die so gut waren, dass wir gleich nochmals einkaufen gingen). Wie wir anschliessend durchs Schaufenster sehen konnten, musste das Verkaufspersonal nach hinten ins Lager, um die gelichteten Bestände im Verkauflokal wieder aufzustocken. Es hat uns sehr gefreut, die lokale Wirtschaft unterstützen zu können.
Nach kurzem Warten, glückselig ob der käuflich erworbenen Schätze und der Erlebnisse des Tages (Photo 6), verliessen wir mit dem Bus die zauberhafte Welt von Ponyo, Hōmeishu und des letzten Samurais. Lebt wohl - es war so schön bei Euch!
Brigitte
Tag 11:
So 10.08.
Fukuyama
Tag 12:
Mo 11.08.
Takamatsu
Heute morgen ging der Blick zu allererst zum Fenster - wie stark regnet es? Durch die starken Regenfälle der letzten Tage wurde nämlich eine Shinkansen Linie und auch manche Regionalbahn ausgesetzt. Werden wir nach Takamatsu weiterreisen können?
Der Regen in Fukuyama war zwar immer noch unangenehm, um mit Sack und Pack zum Bahnhof zu laufen, aber unsere Bahnlinien waren zum Glück nicht weiter betroffen!
Also zum letzten Mal den außerordentlich guten und dicken Toast mit Margarine und Erdbeermarmelade vom Hotelfrühstück genießen, im Zimmer noch die letzten Kleinigkeiten einpacken und dann ab zum Bahnhof.
Wir kamen gerade am Bahnsteig an als die Bahn einige Minuten vor der geplanten Abfahrt einfuhr - Glück für uns, denn so konnte jeder, der mochte, die einstündige Fahrt bis Okayama sitzend verbringen. Zum Ende der Fahrt standen die Leute im Türenbereich schon ziemlich dicht. Bald ist O-Bon und fast jeder fährt in seine Heimat, was immer volle Bahnhöfe und Züge bedeutet.
In Okayama war dann Umsteigen angesagt - es bleiben noch 20 Minuten bis zur Weiterfahrt. Die Schlange an der Damentoilette lässt aber diese eigentlich großzügig bemessene Zeit doch etwas knapp erscheinen. Also nicht lange fackeln und die japanische Hocktoilett nutzen (zum ersten Mal auf dieser Reise, gibt es nicht mehr häufig). Auch hier hatten wir wieder "Ansteh-Glück". Wir waren fast die ersten in den Anstell-Reihen auf dem vollen Bahnsteig und so konnten auch hier wieder (fast) alle sitzen. Über die beeindruckende Seto-Ohashi-Brücke (Länge 9,4 km) ratterten wir gen Takamatsu.
Bei unserer Ankunft nieselte es noch ein wenig, aber insgesamt wirkte es schon weniger nass als in Fukuyama. Noch schnell ein Gruppenfoto vor der "Smile station" und dann weiter per Pedes am Burggarten vorbei zum Hotel. Nach dem Check-In Prozedere können wir noch nicht aufs Zimmer, weil zu früh. Aber uns knurren sowieso die Mägen, also ab in die überdachte Einkaufsstraße (da kann einem der Regen dann auch egal sein) und die lokale Spezialität Udon Nudeln essen. Die Region um Takamatsu ist berühmt für diese dicken Weizennudeln. Hier sind sie oft frisch gemacht und das schmeckt man auch. Endlich leckere Udon Nudeln - das Herz hüpft und der Bauch brummt zufrieden. Tooootaaaal lecker, ist das Fazit meiner Tochter ;-) Und nicht zu vergleichen mit dem, was man in deutschen Supermärkten so als Udon Nudeln verkauft bekommt.
Weil noch ein wenig Zeit ist, bis wir auf unsere Zimmer können, bummeln wir ein wenig durch einen 100 Yen Shop - da findet man einfach immer etwas. In unserem Fall ein neues Besteck-Set für unterwegs (das alte hat nach 2 1/2 Reisen dann doch den Geist aufgegeben) und ein paar andere Kleinigkeiten. Noch einen Joghurt in der Lobby verspeist und die Zimmer sind fertig :-)
Da sind wir dann zum Klang des japanischen TVs weggedöst und schon war es Abend. Das Abendessen fiel dann eher schlicht aus, aber das Kind war zufrieden - was ja bekanntlich die Hauptsache ist - und die Eltern auch.
Bettina Koyama
Tag 13:
Di 12.08.
Takamatsu
Bericht zum 12.08.2025:
Wir nahmen in der Frühe den Regionalzug von Takamatsu zum Pilgerort Kotohira. Farbenfroh mit Blumen oder Comicfiguren angemalte Waggons nahmen uns auf. Die Innenausstattung war insofern neu, da
anstatt einer Klimaanlage kleine Deckenventilatoren im Gange waren, die uns die nötige Abkühlung verschafften.
In Kotohira eingetroffen, ging es langsam hinauf zum Kotohiragu-Schrein. Auf diesem alten Pilgerweg bewältigt man bis zum Hauptschrein 785 Stufen. Der Weg ist gesäumt von vielen kleinen Restaurants und Souvenirläden, die manchen konditionsbedingten Stopp rechtfertigten. Die Treppen schlängelten sich mal mehr oder weniger steil den Berg hinauf. Die finale Treppe erschien uns dabei fast senkrecht. Am Ziel angelangt, besichtigten wir den alten, sehr antiken Schrein und kauften einen besonderen Glücksbringer, der auf wundersame Weise unseren Geldbeutel vermehren sollte. Ein gelbes Säckchen mit einer kleinen Hundefigur als Inhalt.
Ansonsten versuchten wir unsere schweissnassen Klamotten irgendwie zu trocknen und uns etwas zu erholen. Es ist auf jeden Fall ratsam, Wechselklamotten mitzunehmen. Die ganz Harten gingen zu einem weiteren Schrein hinauf. Ein Weg, der weitere ca. 700 Stufen umfasste. Der Rückweg gelang uns dann schneller. Die Treppen liefen wir schnell hinunter, machten noch an einigen Souvenirshops Halt und genossen zum Mittagessen ein leckeres Ramen.
Auf dem Rückweg musste der Regionalzug eine Vollbremsung hinlegen, was noch einmal für Aufregung sorgte. Eine abgerissene Schranke lag auf den Gleisen. Zwei Zugbegleiter mit weißen Handschuhen stiegen aus und entfernten das Hindernis. Mit etwas Verspätung trafen wir wieder in Takamatsu ein und gingen zum Ritsurin Park, dessen Besichtigung einige Gruppenmitglieder noch im Schnelldurchgang genossen und andere lieber auf den nächsten Tag verschoben, da wir uns noch auf das abendliche Ereignis - die Eröffnung des Onone Festivals mit einem traditionellen Tanz - vorbereiten mussten. Die Pause war nur sehr kurz. Einige Gruppenmitglieder schmückten sich mit extra hierfür erworbenen Kimonos und schon ging es auf zum Stadtpark.
Der Eröffnungstanz begann: man stand in einem großen Kreis und tanzte. Zwei unserer hübsch herausgemachten Gruppenmitglieder, Marta und Andrea, erregten dabei besondere Aufmerksamkeit bei den Fotografen, Medien und japanischen Besuchern und sind bestimmt auf vielen Fotos zu finden. Alle haben sich gefreut, dass ausländische Besucher am Tanz teilnahmen. Nach Beendigung des Tanzes besorgten wir uns an den vielen Fressbuden noch etwas zu Essen und trudelten in kleinen Gruppen zurück zum Hotel, da das Fest immer voller wurde und Jahrmarktatmosphäre mit vielen Teenagern aufkam. Wieder ging ein interessanter und schöner Tag mit vielen neuen Eindrücken sowie mit einem kleinen Abendessen aus dem Supermarkt und einem Bier im Hotel zuende.
Tag 14:
Mi 13.08.
Takamatsu
Bericht zum 13.08.2025:
Wir hatten wieder einen frei gestaltbaren Tag und einige Gruppenmitglieder beschlossen, den Ritsurin Park in Takamatsu genau und mit viel Ruhe zu erkunden. Der Ritsurin Park ist ein ab der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts angelegter, traditionell japanischer Garten. Er gilt als einer der schönsten Gärten Japans und liegt vor der Kulisse des Shiun Berges. Der Garten umfasst
6 miteinander verbundene Gewässer und Teiche sowie 13 landschaftlich gestaltete Hügel, die verschiedene Sichtachsen auf den Garten bieten. Der Garten ist so angelegt, dass sich die Landschaft für
den Besucher mit jedem Schritt verändert. Saisonale Blumen und Pflanzen runden den Eindruck ab. Wir konnten Lotusblumen, wunderschön beschnittene Kiefern und diverse andere Gewächse bestaunen.
Darüberhinaus warteten wohlgenährte Kois und Schildkröten in fast jedem Teich auf die Besucher. Besonders gefreut haben wir uns auf den Besuch des Kikugetsu-tei Teehauses in der Mitte des
Gartens. Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen hatten, wurden wir zu einer Tartamimatte oder einem kleinen Hocker geleitet und bekamen Matchatee und eine traditionelle Süßigkeit in einer Schale
von einer japanischen Dame im Kimono mit einer Verbeugung serviert. Danach haben wir noch die Ruhe des Teehauses und den Ausblick auf den angrenzenden Teich genossen, auf dem sich auch noch
ein Reiher sehr fotogen in der wunderschönen Umgebung präsentierte. Insgesamt ein sehr lohnender und empfehlenswerter Ausflug.
Am Abend stand dann das große Feuerwerk im Rahmen des Onone Festivals im Hafen von Takamatsu an. Das Onone Festival ist ein Festival im August, das die lokale Kultur und Tradition feiert. Es ist
eine Gelegenheit für die Bewohner von Takamatsu zusammen zu kommen und die Gemeinschaft zu stärken. Weiterhin ist es eine Attraktion für Besucher aus dem In- und Ausland. Das haben wir im Hafen
schnell bemerkt: Massen von Besuchern drängten Richtung Meer. Ein Kreuzfahrtschiff lag am Anleger. Manche Besucher harrten schon seit dem Morgen im Hafen aus, um eine gute Sicht auf das Feuerwerk
zu bekommen. Kleine, beleuchtete Schiffe schaukelten auf dem Meer. Als wir uns durch die Besuchermassen kämpften, befiel uns die Angst, dass wir keine Chance hätten. Es fehlte uns an Erfahrung
mit japanischen Massenveranstaltungen. Aber alles ging gut. Wir bekamen einen Platz auf dem Rasen kurz vor dem Kreuzfahrtdampfer. Die Stimmung um uns herum war bestens. Japanische Familien und
Pärchen warteten sehr ruhig und diszipliniert auf den Beginn des Feuerwerkes. Auch unsere Gemeinschaft funktionierte hervorragend. Julia hatte eine Sitzplane besorgt. Die Männer besorgten gerade
noch rechtzeitig vor Beginn des Feuerwerkes Getränke. Der Rest sorgte für kurzweilige Gespräche. Das Feuerwerk begann. Es war wunderschön, mit liebevoll gestalteten Motiven und einer Abfolge der
Feuerwerkskörper, die fast künstlerisch wirkte und mit manchem Ahhhh und Ohhhh bedacht wurde. Ca. 6.000 Feuerwerkskörper in einer halben Stunde wurden abgefeuert. Danach brachen alle Besucher
sofort auf und auch hier war wieder die Disziplin der Japaner zu bewundern. Die Besucherströme wurden gekonnt von Sicherheitskräften mit rot leuchtenden Starwarsstäben in verschiedene Richtungen
deligiert. Ein wirklich eindrucksvoller und wunderschöner Abend mit einer tollen Gruppe.
Anne
Tag 16:
Fr 15.08.
Kobe
Tag 21:
Mi 20.08.
Tokio
Tag 22:
Do 21.08.
Tokio
Tag 23:
Fr 22.08.
Haneda/Tokio
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