Reiseberichte und Bilder

Herbstlaub und Okinawa E-2 2025

04.11. - 24.11.

21 Tage

Hier präsentieren wir nahezu täglich neue Fotos und Reiseberichte unserer Reise.


Tag 1:

Di 04.11.

 Abflug

Reisetag 1&2  04.11. – 05.11.2025

 

Die Reise beginnt erneut

 

Nachdem der Zubringerflug in München gelandet ist und man die Reiseformalitäten mit dem dortigen Sicherheitspersonal hinter sich gebracht hat, mache ich mich auf den Weg zu Gate H48. Dort treffe ich zum ersten Mal die Mitreisenden dieser E2-Reise und Andreas Koyama, der uns alle in gewohnt freundlicher Weise begrüßt und die Anwesenheit auf den Teilnehmerlisten notiert. Ein paar kurze Gespräche später beginnt auch schon das Boarding. Aufgrund des gebuchten Gangplatzes im hinteren Teil des Flugzeugs bin ich in Gruppe 6 – also als letzter an der Reihe in den Flieger zu steigen. Der Sitzplatz in der Lufthansamaschine in der Economy-Class wird mein Bossgegner für die nächsten 12 Stunden werden.

 

Erfahrungsgemäß kann ich im Flugzeug nicht schlafen, was die Umstellung auf die neue Zeitzone in Japan (+7 Stunden) nicht gerade erleichtert, aber ein jeder hat so seine Taktik. Nach dem Start und den üblichen Sicherheitsunterweisungen durch die Bord-Crew heben wir ohne großes Tamtam ab und gleiten in einen wunderbar klaren sonnigen Himmel gen Tokio.

 

Die Stunden vergehen wie im Flug – Wortwitz gewollt –: die kleinen Erfrischungen, Snacks, das „Mittagsmenü“ (Hähnchenschnitzel auf Reis oder Gnocchi in Spinatsauce) sowie das umfangreise Programm an Filmen, Serien Spielen oder auch Meditationsklängen lassen kaum Langeweile aufkommen. Mein Sitznachbar ist auf dieser Reise ungewöhnlich schweigsam, zieht schnell seine Schlafmaske auf und versucht den Flug auf diese Weise zu verkürzen. Ich habe ihn vor der Ankunft gefragt: Auch er kriegt im Flieger keinen Moment Schlaf rein. Kurz vor der Ankunft verteilen die Stewardessen und Stewards warme feuchte Tücher, um Gesicht und Hände zu reinigen und erfrischen… und kurz darauf das Frühstück bestehend aus dem üblichen Minibrötchen, Rührei mit Tomaten-Gemüse-Sauce und Joghurt. Ich bin so vertieft in meine Lektüre, dass ich fast den Anflug in Haneda verpasse und nur das „Unruhig werden“ der übrigen Fluggäste lässt mich die letzten Momente noch mitbekommen. Gewöhne ich mich etwa so langsam an die Fliegerei oder ist das nur ein Merkmal dieses sehr ruhigen Fluges? Im Nachhinein muss ich wirklich sagen, dass wir bis auf wenige kleine Ruckler keine Turbulenzen hatten; ganz anders als beim letzten Anflug in Tokio im März diesen Jahres, als die Maschine von Regenwällen und Seitenwinden geprügelt in Haneda herunterkam. Heute empfängt uns ein lammfrommer, Wolken verhangener Himmel mit nur leichtem Seitenwind. Da wir im Flugzeug im hinteren Teil untergebracht sind, kommen wir natürlich auch als letzte heraus; scheinbar habe ich den Flug aber doch besser überstanden als angenommen. Auf meinem Weg vom Gate zur Halle mit den Sicherheitskontrollen und Zollschaltern überhole ich frischen Schrittes einen Großteil der übrigen Flugreisenden.

 

Meine „Immigration Procedures“ habe ich bereits, wie in der letzten Email von Koyama-San empfohlen daheim über die Website Visit-Japan geregelt und mir einen QR-Code besorgt, der sämtliche Fragen für die Zollbeamten beantwortet. Während also andere Mitreisende nun damit beschäftigt sind, die gelben Einreiseformulare auszufüllen, überhole ich (fast) alle vor mir an den Schnell-Einreise-Automaten, wo Gesicht und Fingerabdrücke der Zeigefinger aufgenommen werden und die Zollbeamten winken mich hernach nur noch durch das Tor. Kurz danach ist Warten auf den Koffer angesagt. Auf dem Laufband drehen die Koffer anderer Reisender ihre Runden, bis schließlich mein eigenes Gepäckstück aus dem Tunnel erscheint. Ich passiere den letzten Zollschalter und stehen nun in der Ankunftshalle des Flughafens, wo schon Koyama-San mit seinem laminierten Schild „E-2 Koyama Japanreisen“ erwartet.

 

Christoph

 

Fortsetzung siehe Tag 2



Tag 2:

Mi 05.11.

Tokio

Offenbar bin ich tatsächlich der erste unserer Reisegruppe, der den Zoll passiert hat und so warte ich mit ihm gemeinsam, auf die anderen Teilnehmer. Ich nutze die kurze Wartezeit damit, dass ich eben schnell am Automaten mir mein japanisches Geld zum aktuellen Kurs ziehe (plus Bearbeitungsgebühr von 220 Yen ~1,3 Euro?) und eine Travel-SIM-Karte besorge. Als dann alle Teilnehmer versammelt sind, erklärt Koyama-San die ersten Vorgänge in Japan und besorgt mit all denjenigen, die noch keine IC-Karte („PASMO“) haben eine solch wiederaufladbare Fahrkarte. Da ich meine ICOCA-Karte aus dem Jahr 2018 noch immer nutze, warte ich solange am Gepäck, damit das keiner ständig mit sich herumschleifen muss. Sind nun alle Mobil? Gut! Dann auf zur U-/S-Bahnstation. Da wir nun circa 50 Minuten Bahnfahren werden, stellt Koyama-San die übliche Frage, ob noch jemand „Hände waschen“ muss (Euphemismus für Toilettengang). Die Fahrt vom Flughafen zu unserer Station Kuramae A17 vergeht rasch beim Betrachten des Stadtbildes durch das Fenster oder bei gedämpft geführten Gesprächen. In Kuramae angekommen verlassen wir den Bahnhof, überqueren eine Straße und stehen schon vor dem Hotel; kürzere Laufwege kann man sich kaum wünschen.

 

Wir stellen die Koffer in der Lobby ab und diejenigen, die noch keine Toyoko-Inn-Mitgliederkarte haben, beantragen sich eine solche; Japaner müssen ihre „Punkte-sammel-Karten“ wirklich lieben. Danach gehen wir eine Kleinigkeit Essen oder kaufen nur einen Snack im nahegelegenen Kombini (kurz für Covinience Store… japanisch ausgesprochen). Gestärkt für den kleinen Stadtbummel zum buddhistischen Tempel in Asakusa machen wir uns auf den Weg. Normalerweise gehen wir am Ufer des Sumida Flusses dorthin und dann durch die Stadt zurück, doch heute ehrt Koyama-San die Sache etwas um. So führt er uns die Straßen entlang und erläutert der Reisegruppe in gewohnter Koyama-Art die Gepflogenheiten der Japaner, die Eigenheiten von Ginko Bäumen und weist auf diverse Geschäfte und Ladenketten hin, die typisch japanische Dinge verkaufen (z.B. bemalte Papierlaternen) oder wie man am Besten an frisches Obst in Tokio kommt.

 

Unser Weg führt uns dann zur „großen roten Laterne“ wo er deren Entstehungsgeschichte und die seitlich im Tor aufgestellten Blitz und Donner-Statuen erläutert. Gemächlich schlendern wir die enge Tempelgasse entlang, die von Läden und Buden gesäumt allerlei Mitbringsel, Naschereien und japanische Kleidungsstücke (Kimonos und Getas) anbieten. Vor dem Tempel selbst trennt das imposante Donnertor die „weltlichen“ Buden von den Verkaufsständen des Tempels an sich, wo man neben Orakeln (omikuji) auch Talismane (omamori) und Räucherstäbchen kaufen kann. Das Treiben ist aber ob des weniger weltlichen Angebots nicht weniger dicht und Touristen, wie Einheimische drängen sich um die Becken zur rituellen Waschung, der Räucherschale und dem Tempel selbst natürlich. Gerade betet drinnen einer der Mönche zu Trommelschlägen, die durch den Gebetsraum dröhnen. Dies veranlasst viele Touristen anstelle zu beten, doch lieber Fotos zu schießen oder gar Filmchen zu drehen. Ich bete dessen ungeachtet für gutes Wetter, keine Verletzten und eine Angenehme Reise und verlasse dann den Trubel im Tempelraum, um vor dessen Eingang auf die anderen Mitreisenden zu warten. Die Gruppe hat sich etwas gelichtet und so gehen wir vereinzelt am Flussufer zurück zum Hotel. Es ist mittlerweile nach 15 Uhr lokaler Zeit und wir können unsere Zimmer beziehen.

 

Da ich nach dem langen Sitzen im Flugzeug noch nicht genug Bewegung hatte, drehe ich noch eine Runde in der Nachbarschaft und schaue nach, ob und was sich seit meinem letzten Besuch geändert hat, welche Läden neu hinzugekommen und welche geschlossen haben oder weggezogen sind.

 

Ich lasse den Abend bei einem Bierchen in einer nahegelegenen Kneipe und kleinen Snacks (Edamame und Yakitori) ausklingen und falle schließlich todmüde ins Bett. Morgen wird wieder ein schöner Tag mit den geplanten Stadtrundgang zum Meiji-Tempel, de Kaiserpalast und dem Bummel durch die Ameyoko-Marktgasse.

Christoph S. aus Geiselbach (zum 5. Mal dabei, zum 2. Mal in diesem Jahr)

 



Tag 3:

Do 06.11.

Tokio

Kurz vor 7 Uhr begann der heutige Tag für uns mit dem ersten Frühstück in Japan, wo wir bereits auf erste Gruppenmitglieder trafen. Um uns für die heutigen Tagesziele vorzubereiten, sind wir kurz danach nochmal durch das ein oder andere Konbini geschweift. Treffpunkt ist 08:30 Uhr für die Gruppe, und los ging es.

Wir sind dann mit der Bahn (gelb, JR) nach Yoyogi gefahren, dort umgestiegen und nach Harajuku.

Hier folgte ein wunderschöner Spaziergang durch den Meji Jingu Garten, wo es bereits auf dem Weg zum Schrein viele geschmückte Bonsai-Bäume und Chrysanthemen aufgrund einer laufenden Ausstellung zu sehen gab. Am Schrein angekommen konnte man eine Hochzeit beobachten, aber auch die Gebäude bewundern, beten und einen Stempel sammeln oder Glücksbringer mitnehmen.

Dann folgte die Fahrt mit der Odakyu Linie (grün) nach Hibiya, um durch den Hibiya-Park zu spazieren, vorbei am Kaiserpalast und der berühmten Brillenbrücke. Anschließend konnte sich jeder zum Mittagessen im Umfeld von Yurakucho verköstigen (wir waren in einer kleinen Mittagskneipe), nächster Gruppentreffpunkt 14 Uhr.

Dann ging es nach Ginza, wo Koyama-san einige Geschichten zum besten gab. Nachdem jeder für sich den Stadtteil erkunden konnte (hier gab es zwischen Prada und Uniqlo alles, kleine Cafés, Konbinis, Kimonoschneidereien, etc.), trafen wir uns am Löwen vor dem Mitsukoshi Ginza Palace wieder. Nun ging es per Bahn nach Ueno und dort zum Ameyoko-Markt. Dort hieß es deutlich: „nichts kaufen, nur gucken!“. Zu sehen gab es aber auch Unmengen: von Obst über allerhand getrocknete, frische oder gebratene Fische, Hühnchenteile, Krabben, Fleisch, dazwischen kleine Seitenrestaurants im Izakaya-Flair sowie massig (gefälschte? Man munkelt noch 🤭) Kleidung, Handtaschen, Parfüms.

Zurück zum Hotel ging es für uns wieder per Bahn (Keihin-Tōhoku-Linie) bis nach Akihabara, um dort in die Sōbu-Linie umzusteigen bis nach Asakusabashi, und den Rest zu Fuß. Am Hotel angekommen (es war zwischenzeitlich auch bereits 16:40 Uhr) hatten wir 16.000 Schritte auf der Uhr, gefühlt waren es doppelt so viel.

Bericht von Rocco und Susann aus Gera



Tag 4:

Fr 07.11.

Naha/Okinawa

07.11.2025

 

Den heutigen Morgen habe ich mit Marion bei strahlendem Sonnenschein für einen Spaziergang am Sumida River genutzt.
Hier habe ich mal wieder nicht das Gefühl, in einer 12-Millionen Metropole zu sein. Es ist herrlich, in dieser Ruhe die Sonne zu genießen.
Gegen 10 Uhr fahren wir mit der U-Bahn zum Flughafen Haneda und geben erst mal unser Gepäck auf. Dann bleibt Zeit, um zu essen oder kleine Einkäufe zu erledigen oder ein Eis zu essen.
Am Gate 9 fliegen wir mit einem Airbus A 350-900 in ca. 2,5 Stunden ins subtropische Naha. Dort sind herrliche 24 Grad.
Mit der Hochbahn geht es zum Hotel, dort genießen wir erst einmal ein Willkommens- Bier. Das Abendprogramm ist individuell, einige gehen essen, zu dritt erkunden wir das Angebot des nächsten Konbini. So klingt der Tag in der Lobby mit voller Vorfreude auf morgen aus.

Astrid (Neuruppin, nördlich von Berlin)

 



Tag 5:

Sa 08.11.

Naha/Okinawa  

08.11.2025

 

Bei bestem Wetter haben wir heute eine "Bustour" über Okinawa gemacht und uns mehrere Sightseeing-Spots angeschaut. Da morgen ein Radrennen auf Okinawa stattfindet, fand heute das eigentliche Programm vom 09.11. statt. Morgen findet demnach das Programm vom 8.11. statt.

Angefangen haben wir an einem Geschichtsträchtigem Spot, am Kakazu Takadai Park. An dieser  Lokation sind 1944 die Amerikaner auf Okinawa gelandet um die Kämpfe um Okinawa zu eröffnen.

Weiter ging es zu einem Aussichtspunkt, von dem die US-Militärbasis gut sichtbar war. Man konnte einige Helikopter aus der Ferne begutachten. Ansonsten war es erstaunlich, wie groß die US-Basis ist.

Am Haltepunkt Manzamo ließen sich schöne Gesteinsformationen an der Küste bestaunen und schöne Fotos machen.

Dann hatten wir einen Zwischenstopp eingelegt, um uns mit Mittagessen zu versorgen. Dieses haben wir an einem schönen Strand verzehrt. Einige Teilnehmer hatten sich dazu entschieden, zumindest mit den Füßen in das Wasser zu gehen. Ich habe mich stattdessen dazu entschieden, etwas abseits das Meeresrauschen zu genießen.

Das Highlight war der letzte Programmpunkt, der Ocean Expo Park bzw. das Okinawa Churaumi - Aquarium. Hier haben wir zwei Stunden verbracht. An diesem Ort kann man sich recht umfangreich über die Meereswelt rund um Okinawa erfahren. Wer mochte, konnte sich noch eine Delfinshow ansehen.

Nach dem Besuch im Aquarium ging es in ungefähr zwei Stunden Autofahrt zurück zum Hotel. Bei dem sonnigen Wetter hatte ich mir einen leichten Sonnenbrand geholt.

Thorsten S aus Bochum seit 18 Jahre dabei


Der Treffpunkt entgegen der Info aus de

m Programm war heute eine halbe Stunde früher, da der Programmtag mit Folgetag getauscht wurde (eigentlich wäre Aquarium am 09.11.2025 dran), aber dieses Wochenende ist wohl Radrennen Tour de Okinawa.

 

Etwa 08:30 Uhr kamen wir auch bereits an der ersten Station an, dem Kakazu Takadai Park, wo es neben einem Aussichtspunkt über die Stadt bis hin zu einem kleinen Militärflugplatz auch noch ein Grabmal (aus Kyoto gespendet) für die gefallenen Soldaten zu sehen gab. Auch die Flora und Fauna war hier tropisch beeindruckend. Hibiskusblüten wurden von handtellergroßen Schmetterlingen umschwebt, und von irgendwoher drangen die schrillen Rufe kleiner Vögel.

 

09:13 Uhr ging es auch schon wieder weiter mit Ziel Kadena Air Base. Hier konnten wir einem militärischen Flugzeug beim starten zuschauen, uns kurz frischmachen (wie Koyama-san zu sagen pflegt, „Hände waschen“ 😂), und 10:10 Uhr ging es auch schon wieder weiter bis zu einer kleinen Raststätte am Rand der Straße, wo wir uns ein schnelles Mittagessen in Form von Bentos und Sandwiches mitnahmen, und 10:49 Uhr weiterfuhren.

 

Ziel ist Manzamo, wo wir kurz nach 11 Uhr ankamen. Hier gab es ein paar echt beeindruckende Klippen zu bewundern. Manzamo deswegen, weil dort bis zu 1.000 Leute darauf Platz finden sollen (angeblich!), aber man kann die Klippe natürlich nur von außen betrachten und nicht darauf. Auch wuchsen hier palmenartige Pflanzen mit langen dünnen Blättern, von denen uns Koyama-san erzählte, dass man früher aus den Blättern Boote gebaut hat. 11:30 Uhr ging es auch schon wieder weiter.

 

Wir machten dann Rast am Nago Citizen Beach und verspeisten bei fantastischer Aussicht unser Mittagsbento. Nach einem kurzen Spaziergang am Strand entlang (und der Überlegung, welche von den vielen angespülten Korallen und Muscheln man zuerst mitnimmt) ging es leider auch schon wieder weiter, nun bereits 12:45 Uhr.

 

Unser nächstes Ziel war gegen 13:20 Uhr erreicht und die Hauptatraktion des Tages: den Ocean Expo Park bzw. das Churaumi Aquarium! Hier gab es neben allerhand Fischen, Korallen und Anemonen auch Mantas, Haie und sogar einen Walhai, Jintai heißt er! 😍 auch Schildkröten und Manatees haben wir gesehen, und an einem Gacha-Automaten einen kleinen  Mantarochen gezogen 🥳 15:45 Uhr war der Treffpunkt an der Delfinstatue. Eine Delfinshow hätte es auch gegeben (15 Uhr wäre die gewesen), dafür waren wir aber zu begeistert vom ganzen Rest und haben uns dort eben mehr Zeit genommen.

 

Zurück zum Hotel ging es über die Autobahn, und 18 Uhr waren wir auch da.

 

Beitrag von Rocco und Susann aus Gera



Tag 6:

So 09.11.

Naha/Okinawa 

Reisebericht E2 9.11.25.1


Nach dem Frühstück starteten wir 8 Uhr und besuchten zuerst das ehemalige Hauptquartier der japanischen Marine. Es ist eine unterirdische Bunkeranlage und schon sehr beeindruckend. Anschließend sahen wir das Himeyuri Friedensmuseum. Schülerinnen und Studentinnen des Lehrerseminares arbeiteten dann im Krieg im  Militärhospital, nach dem Befehl der Auflösung waren sie sich selbst überlassen, die meisten starben oder brachten sich um. Die Ausstellung war echt beklemmend und machte traurig, insbesondere die  Zeitzeugenberichte. 


Gegen Mittag hatten wir ein Picknick und besuchten dann den Eckstein des Friedens. Hier wurden Gedenksteine für die 240.000 Gefallenen auf Okinawa zum 50. Jahrestag 1995 aufgestellt, gefühlt waren 40 Grad heute und dort. Wir waren froh, dass es dann zum Mirabubeach ging..ab in das Wasser, wir waren fast alleine, nutzten das kühle Wasser bevor es zurück in das Hotel ging. Im Hotel gibt es ab 15 Uhr kostenlos Bier, das wollte ich noch erwähnen. So das war es von mir..

Andreas 



Tag 7:

Mo 10.11.

Naha/Okinawa  

10.11.2025

 

Um 8 Uhr traf sich die Gruppe vorm Hotel und ist mit dem Bus zum Shikinaen-Park gefahren. Dort angekommen, mussten wir noch etwas warten, da der Park erst um 9 Uhr öffnet.

Der Shikinaen gilt als der Zweitwohnsitz der (ehemaligen) königlichen Ryukyu-Familie. Auch ausländische Gäste wurden hier empfangen bzw. untergebracht. Das Anwesen kann besichtigt werden, ebenso wie die wunderschön gestaltete Gartenlandschaft.

Gegen 10 Uhr traf sich die Gruppe wieder am Eingang und zeitlich passend hat es genau dann auch angefangen zu regnen. Glücklicherweise ist der Eingangsbereich mit einigen Bänken allerdings überdacht. Ich hatte allerdings keinen Regenschirm und auch keine Regenjacke dabei. ALso frug ich Koyama-san, ob wir zunächst Richtung Mini-Markt gehen können, damit ich mir einen Regenschirm kaufen kann. Kurzerhand hat Koyama-san mir jedoch seinen Regenschirm in die Hand gedrückt. Er selbst hatte seine Regenjacke dabei. Vielen Dank dafür! Der Regenschirm hatte nur einen Nachteil: Er war pink.

Anschließend folgte eine Wanderung im Regen durch die Nachbarschaft. Wir kamen an einem Friedhof vorbei, wobei sich herausgestellt hat, dass die Friedhöfe auf  Okinawa anders ausschauen, als im Rest Japans. Die Gräber erinnerten eher als halbgroße Familiengrüfte. Wobei es sich recht leicht feststellen ließ, welche Familien wohlhabend waren. Eine "Gruft" aus Marmor wird sicherlich nicht billig sein.

Einen Zwischenstopp legten wir am Stellwerk des Kinjo Damm ein und machten dort 15 Minuten Pause. Zu der Zeit ließ auch der Regen nach. Bei etwas besserem Wetter ging es dann zu Fuß über den Kinjo Damm.

Was dann folgte, war eine Plackerei, aber doch eine Schöne. Auf dem Weg zum Schloß von Naha sind wir eine steile Straße, gepflastert mit Natursteinen heraufgegangen. Das war ziemlich anstrengend, aber doch schön anzuschauen.

Angekommen am Shurijo mussten wir feststellen, dass die eigentliche Attraktion eine große Baustelle ist. Das königliche Hauptanwesen wird zur Zeit nämlich restauriert und erst 2026 fertiggestellt. Das Anwesen konnte man also nicht besichtigen, aber der Ausblick und die Gartenlandschaft hat dafür etwas entschädigt. Als ich vor langer Zeit bereits einmal hier war, es muss 2009 gewesen sein, fand an diesem Schloss noch volkstümlicher Gesang und Tanz statt, ähnlich einer Kabuki-Aufführung. Das war diesmal leider nicht der Fall.

Als die Gruppe sich dann wieder getroffen hat, ging  es in ein nahegelegenes Restaurant, wo die aufgebrauchte Energie erneuert wurde. Das Restaurant war zwar nicht sehr ruhig, aber das Teriyaki-Gericht hat dafür geschmeckt. Selbst warme Tofu-Suppe schmeckt recht gut, hätte ich nicht erwartet.

Danach ging es langsam zur Monorail-Station und zurück ins Hotel.

An Träger von Barfußschuhen: Seit euch bewusst, dass Bergauf gehen (über Natursteine) nochmals eine ganz andere Belastung für die Beine und Füße darstellt. Im Hotel musste ich mich zunächst für zwei Stunden erholen, bevor ich mich noch kurz zum Konbini schleppen konnte.

 

Thorsten S aus Bochum seit 18 Jahre dabei



Tag 8:

Di 11.11.

Naha/Okinawa  

Reisetag 8 11.11.2025

 

Der letzte volle Tag auf Okinawa bricht an.

 

Wie gewohnt trudeln wir, jeder nach eigenem Gusto, zum Frühstück in der Hotellobby ein und stärken uns für den Tag. Es regnet seit Stunden (fast) ununterbrochen..

 

Als es dann Zeit ist, dass wir uns gegen 9:45 Uhr in der Lobby für den Tagesausflug sammeln sollen, findet sich nur ein kleiner Kern an Teilnehmern; der Rest lässt sich entschuldigen einige wollen shoppen, andere kulturelle Einrichtungen aufsuchen. So brechen wir dann mit „nur“ sechs Teilnehmern auf. Wir gehen zur Monorail Station und nehmen den Zug bis zur Station Gibo.

 

Von dort aus gehen wir das kurze Stück bis zum Eingang des Sueyoshi Parks. Obschon es in Strömen regnet, ist die Laune ungetrübt. Bei Regen präsentiert sich Okinawa auf eine ganz andere Art und nachdem wir den Park betreten haben, stellt sich schnell ein Gefühl des Abenteuers und der Entdeckung ein, welches die ersten Erkunder eines Dschungels erlebt haben müssen. Das Rauschen des Regens, das Tropfen des Wassers, welches von den übergroßen Blättern rinnt; Nebelschwaden, die zwischen den Bäumen verharren, da kein Lufthauch sie zu bewegen vermag. Vögel und Insekten komplettieren mit ihren Rufen, Zirpen und der reinen Anwesenheit dieses Gefühl. Über gewundene Pfade – mal mehr, mal weniger gut befestigt – gelangen wir zu kleinen Schreinen und Andachtsstätten. Welcher Gott hier wohl einmal verehrt worden sein mag? Die Inschrift vermag es uns nicht mehr zu verraten.

 

Schlussendlich verlassen wir den Park in eine Wohngegend und ein steiler Ab-und Aufstieg bringt uns hernach zur Haltestelle Shiritsu Bjoin Mae. Von dort ausfahren wir wieder zurück in die Innenstadt, wo sich das mittlerweile gewohnte Verhalten manifestiert: Einige fahren direkt zurück ins Hotel (da klatsch nass), andere folgen noch Koyama-San in die Einkaufspassage, wo er noch die ein oder andere Anekdote beisteuert. Die Mittagspause ist wieder einmal in Eigenregie zu verbringen. Anschließend besuchen wir noch den lokalen (Fisch-)Markt und gehen dann geschlossen zurück zum Hotel.

 

Dort sammeln wir unsere Sieben-Sachen ein, da es morgen mit dem Flugzeut zurück in Richtung Honshu gehen wird.

 

Abends aber wartet auf uns noch die „Awamori Schnaps Party“. Koyama-San spendiert uns den für Okinawa typischen Langkorn-Reis-Schnaps, den man am besten auf Eis verdünnt und mit dem lokalen Shikuwasa-Saft genießt. Mit 30 Vol% ist der Schnaps zwar nicht besonders stark, aber da nicht alle Teilnehmer gleichermaßen mittrinken, sind die 1,8 Liter doch eine Herausforderung. 

 

Da Frühstück und Fahrt zum Flughafen morgen früh in Eigenregie durchgeführt werden müssen, schreibe ich noch eben diese Zeilen und haue mich dann ins Bett.

 

Gute Nacht!

 

Christoph S. aus Geiselbach (zum 5. Mal dabei, zum 2. Mal in diesem Jahr



Tag 9:

Mi 12.11.

Fukuoka 

12.11. Wir fliegen nach Fukuoka

 

Nach dem Frühstück und Hotel Check Out haben wir uns heute gleich auf dem Flughafen getroffen. Wir konnten auf dem Weg dorthin noch einmal die subtropischen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit „genießen“. Alle waren pünktlich, Koyama-San hatte uns schon eingecheckt, so dass wir nur das Gepäck aufgeben mussten. Die Zeit bis zum Boarding am Gate 21 verging schnell;

 

wir konnten die schöne Erfahrung machen, dass wir als Deutsche hier in Japan gern gesehen und als Gesprächspartner gefragt sind. Wir unterhielten uns auf englisch, teilweise japanisch und mit Hilfe einer Übersetzungs-App mit einer japanischen Schüler-Sportgruppe. Es gab viel zu lachen und beide Seiten hatten sichtlich ihren Spaß an der Begegnung.

 

Der Flieger landete gewohnt pünktlich in Fukuoka und es gab für alle am Flughafen einen kleinen schnellen Mittags-Imbiss: Wir konnten uns zwischen Nudeln und Sandwich / Kaffee entscheiden.

 

Nach einer kurzen U-Bahn-Fahrt zum Bahnhof Hakata, vorbei am Weihnachtsmann und 15 Minuten zu Fuß sind wir an unserem Toyoko Inn angekommen. Um 15 Uhr stellten wir nur unsere Koffer in die mittlerweile gewohnten Zimmer und starteten zu Fuß einen Ausflug in die Stadt. Koyama-San zeigte uns den Tempel Tōchōji, in welchem sich eine 10,80 Meter hohe und 30 Tonnen schwere Buddha-Statue befindet. Beeindruckend!

 

Nicht weit davon entfernt besuchten wir noch den Kushida-Schrein. Auf engem Raum gab es hier viel zu sehen.

 

Abschließend zeigte uns Koyama-San noch die „Food Meile“ am Kanal. Hier werden jeden Abend ab ca. 18 Uhr zahlreiche Yatai (so eine Art Restaurant-Stände) aufgebaut. Wir waren zu früh dort und der Großteil der Gruppe wollte das sicherlich bunte Treiben nicht erleben. Wir fuhren mit dem Bus 46-L zurück bis vor unser Hotel und waren dankbar, dass wir uns von dem anstrengenden Reisetag erholen konnten.

 

Astrid zum erstmal dabei



Tag 10:

Do 13.11.

Fukuoka  

13.11. Ausflug nach Dazaifu und individueller Nachmittag

 

Heute sind wir das erste Mal mit der Bahn unterwegs, Ziel ist Dazaifu und der dortige Shinto-Schrein.

 

Am Bahnhof Hakata beobachten wir auf Gleis 6 erst mal das morgendliche Gewusel, „Menschen-Massen bewegen“ klappt hier. Nachdem der Bahnsteig sich geleert hat, können auch wir uns ordnungsgemäß anstellen. Pünktlich kommt unser Zug, pünktlich fahren wir ab, pünktlich kommen wir an.

 

Bis nach Dazaifu steigen wir zweimal um, alles klappt reibungslos.

 

Koyama-San führt uns routiniert den kurzen Weg bis zum Gelände des Schreins. Da wir schon um 10 Uhr vor Ort sind, ist die Gegend noch nicht sehr belebt und wir können rechts und links zum Beispiel ansehen, wie das typische mit Bohnenmus gefüllte Reisgebäck (Umegae Mochi) hergestellt wird.

 

Das Schrein-Gelände ist imposant und gut besucht. Auffällig ist, dass hier viele Schüler-/Studentengruppen unterwegs sind. Koyama-San erklärt uns, dass der Schrein dem Gott des Lernens gewidmet ist, somit kommen die Schüler hierher, um z.B. vor (Aufnahme)prüfungen für gute Ergebnisse zu beten.

 

Vor dem Aufstieg zum Tenkai Inari Schrein haben wir einen Teil der Gruppe verloren, aber heute war das individuelle Erkunden und eine individuelle Rückfahrt per Bus angesagt. Der kurze Aufstieg war absolut lohnenswert, hier war es ruhig und man konnte sich in Ruhe alles anschauen.

 

Danach trennten sich heute die Wege der restlichen Gruppe. Marion und ich gingen den längeren Weg zurück und wir fotografierten noch in Ruhe und probierten die Mochi. Mit dem Bus hatten wir Glück, wir waren die letzten beiden, die um 12 Uhr noch mitkamen.

 

Zurück in Hakata wollten wir erst einmal etwas essen. Wir folgten der Empfehlung von Koyama-San: Busterminal 8. Etage. Hier gab es viele kleine verschiedene Restaurants, preisgünstig und ohne Touristen. Ich wollte endlich mal Okonomiyaki essen. Wir fanden ein interessantes Restaurant, mussten erst einmal unsere Schuhe ausziehen und durften dann an den Tisch. Wir nahmen dann beide ein Lunch-Menü, Marion hatte eines mit Fleisch und vor meinen Augen wurde ein leckeres Okonomiyaki mit Fisch, Garnelen, Hackfleisch und viel Gemüse zubereitet. Danach mussten wir uns bewegen, wollten unbedingt in das Asian Art Museum. Also gingen wir zu Fuß, u.a. durch die Einkaufsstraße Kawabata.

 

Die Ausstellungen im Museum (moderne Kunst und Fotografie) waren interessant, diese Künstler sind in Europa geschweige in Deutschland wohl eher nicht zu sehen. Und das alles für 200 Yen!

 

Größtenteils am Kanal entlang ging es zurück zum Bahnhof, wo wir dann noch weihnachtliche Atmosphäre und einen schönen Sonnenuntergang genießen konnten. Der Hotel-Shuttle-Bus brachte uns nach diesem schönen ereignisreichen Tag zurück in unser Hotel.

 

Astrid, das 1. Mal dabei



Tag 11:

Fr 14.11.

Shikanoshima 

14.11.2025

 

Heute ging es gegen 8 Uhr zum Frühstück, Gruppentreffpunkt war 09:50 Uhr vor dem Hotel. Wir gaben unsere Koffer an der Rezeption ab, da es nun mit Rucksäcken nach Shikanoshima geht. Dazu liefen wir zu Fuß zum Bahnhof Hakata, um auf Gleis 2 zu gehen, wo uns die Kagoshima-Linie um 10:16 Uhr nach Kashii brachte. Hier stiegen wir 10:40 Uhr auf Gleis 4 um in die Kashii-Linie nach Saitozaki, wo wir 10:57 Uhr ankamen. Es ist immer wieder verblüffend, wie schnell es während der Fahrt immer ländlicher wurde. Das Meer konnte man hier schon erkennen! Aber es ging von der Haltestelle Saitozaki nun im Bus weiter nach Kyukamura Shikanoshima, Ankunft am Hotel gegen 11:30 Uhr.

 

Wir haben uns erstmal etwas zum Mittagessen gegönnt, denn um eins machte das Hotelrestaurant bereits zu. Anschließend gingen wir auf einen kleinen Erkundungsspaziergang an den Strand von Shikanoshima.

 

Nun war es bereits 14:30 Uhr und wir durften endlich unsere Zimmer beziehen: da es sich um ein Strandryokan handelte, gab es sogar echte Tatami-Räume! Davon hatte ich ja schon immer geträumt.

 

Sofort verstauten wir die Rucksäcke, suchten und fanden Yukata, schmissen uns stilecht in Schale und suchten den hoteleigenen Onsen auf. Hierfür haben wir einen Korb mit einem großen und einem kleinen Handtuch und zwei Wäscheklammern mit unserer Zimmernummer drauf von unserem Hotelzimmer dabei. Die Klammern sind für die Schuhe, die wir vor dem Onsen ausziehen und mit den Klammern versehen in das Regal stellen. Für Wertsachen gibt es Schließfächer. Wie uns Koyama-san vorher erklärt hatte, wäscht man sich erst, auf einem kleinen Plastikhocker sitzend, sehr gründlich mit Wasser, Seife und dem kleinen Handtuch (wie einen Waschlappen nutzend). Wer möchte, kann mit dem bei dem Duschschlauch stehenden Shampoo und Conditioner noch die Haare waschen.

 

Nachdem keine Seife und auch kein Shampoo mehr am Körper ist, wäscht man das kleine Handtuch gründlich sauber, faltet dieses zusammen und legt es sich auf den Kopf. Es darf nämlich nicht beim anschließenden Gang in das Onsen-Becken ins Wasser rutschen! Nun heißt es, entspannen und das warme Wasser genießen - herrlich! Aufpassen sollte man aber, dass man nicht überhitzt. Dann sollte man nämlich raus, mit dem großen Handtuch abtrocknen und wieder Sachen anziehen. Anschließend war ich sehr glücklich, neben dem Aus- und Eingang zum Onsen zwischen den Getränkeautomaten auch einen mit Milch zu finden, wo ich mir auch direkt eine gekauft habe.

Es war mittlerweile irgendwas um 16 Uhr herum, also noch eine Menge Zeit bis zum Abendessen (dazu später mehr). Nach diesem entspannten Ankommen sind wir somit wieder auf unser Tatami-Zimmer, da uns Koyama-san verriet, dass Sumo-Ringen im Fernsehen läuft. Also habe ich mit dem auf dem Zimmer befindlichen Teeset Grüntee zubereitet und wir haben uns auf die Sitzhocker gesetzt und bei Tee und Keksen Sumo geschaut.

 

Abendessen war heute 18:30 Uhr. Es gab alles, was das japanische Herz begehrt: Sashimi und Tempura, Udon, Oden, allerhand Salat und Gemüse, Karaage, und eine reiche Auswahl an Nachtisch wie Baumkuchen, Warabimochi, Pudding und kleine Kuchenstückchen. Auch Bier wurde reichlich ausgeschenkt, die Gruppe war hellauf begeistert von der entspannten Stimmung. Schließlich begaben wir uns ins Foyer, um dort den restlichen Abend ausklingen zu lassen.

 

Bericht von Rocco und Susann aus Gera, zum ersten Mal dabei



Tag 12:

Sa 15.11.

Shikanoshima 

 

Reisetag 12 15.11.2025

 

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Erholung. Ein jeder steht nach eigenem Wohlbefinden nach dem gestrigen Trinkgelage morgens auf und kommt dann gegen 7:30 zum Frühstück ins Foyer. Ich für meinen Teil bin schon kurz vor 7 Uhr in den heißen Bädern zu finden und genieße im wohligen Nass die Wärme und Entspannung.

 

Das Frühstücksbuffet steht dem Buffet des Abendessens in Nichts nach: Von traditionell japanischen Fischgerichten, gebratenem Fisch, fritierten Fischküchlein und gedämpften Fisch und Tofu, sind auch Salate und Suppen zu finden, Reis, Curryreis und Reisbrei gibt es ebenso. Für die eher westlich orientierten Gäste, sind Minibrötchen, Toastbrot, Röllchen und Hörnchen mit Butter Marmelade und auch Schinken und Rührei zu haben. Kurzum: Es ist für jeden etwas dabei!

 

Nachdem wir uns gestärkt haben (sofern das jemand nach dem üppigen Abendessen von gestern überhaupt braucht) treffen wir uns ganz gemütlich um 9:50 Uhr in der Lobby um mit einem Hotelbus in den Ort Shikashima zu fahren. Neben dem lokalen Fischmarkt anhaltend gehen wir dann gemächlich zum Shikaumi Schrein. An dessen Eingang erklärt uns Koyama-San, dass man hier anstelle der sonst üblichen rituellen Reinigung mit Wasser (linke Hand, rechte Hand, Linke Hand und Mund ausspülen) sich hier mit „heiligem Sand“ bestreut: Man nehme mit der rechten Hand etwas Sand zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger und streut sich sparsam den Sand vor/über die linke Schulter, rechts Schulter und dann vor sich. Den Mund spült man hier nicht mit Sand aus!

 

Als wir auf das eigentliche Schrein-Gelände gelangen bekommen wir noch mit, dass dort bis eben eine Zeremonie abgehalten wurde, denn viele Dorfbewohner sind dort versammelt, einige in Gewändern (als Tempeldiener) und zum Teil mit dem Abbau/Aufräumen beschäftigt.

 

Nach dem Tempelbesuch beginnen wir unsere Wanderung durch den angrenzenden Shiomi Park. Hier darf man sich aber nun keine „Parkanlage“ im traditionellen Sinn vorstellen, sondern eher einen Dschungel-ähnlichen Wald mit teil sehr alten großen Bäumen, Lianen und Wurzeln sowie einem teil geteerten, teils mit Kopfsteinpflasterbefestigten Weg, der sich den Hang hinauf auf etwa 170 Höhenmeter. Oben angekommen genießen wir die Aussicht rund um die Insel in Richtung Osten und Süden auf dem Shiomi Park Observatorium – einem offenen Stahlbeton-Turm. Danach machen wir uns an den deutlich angenehmeren Abstieg in Richtung Hotel. Dort angekommen verbringen wir dann den Rest des Nachmittags damit, in den heißen Bädern zu entspannen, auf dem Zimmer oder in der Lobby Tee zu trinken oder unsere Füße am Strand zu vertreten.

 

Pünktlich zum Abendessen um 18:30 Uhr treffen wir uns wieder alle im Speisesaal und fallen über das Buffet her. Als kleine Besonderheit, hat Koyama-San uns ein Sashimi vom Kugelfisch bestellt. Danke dafür! Diese Spezialität hätten die Meisten wohl von sich aus niemals bestellt. Danach treffen sich einige wieder in der Lobby oder auf den Zimmern um weiter zusammen zu trinken oder um noch einmal zu später Abendstunde die heißen Bäder zu genießen.

 

So klingt auch schon der letzte Abend für uns auf Shikanoshima aus. Morgen geht es dann mit Bus, Fähre und Zug zurück nach Fukuoka.

 

Christoph S. aus Geiselbach (zum 5. Mal dabei, zum 2. Mal in diesem Jahr)



Tag 13:

So 16.11.

Fukuoka  

16.11.2025

 

Heute fand der planmäßige Treff um 9:50 Uhr vor dem Hotel auf Shikanoshima statt.
Da ich allerdings noch einmal das Onsenbad geniessen wollte, bin ich morgens um ca. 6:30 Uhr dahin.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Bad zu dieser Zeit so voll ist. Da aber auf den Zimmern keine Dusche vorhanden ist, sollte das vielleicht gar nicht so verwunderlich sein. Nach dem Bad ging es direkt zum Frühstück, sich für den Tag sattfuttern.

Um 10 Uhr wurden die Gruppe dann mit dem Hotelbus zum Hafen von Shikanoshima gebracht. Dort hat sich jeder ein Ticket für 680 Yen für die Fähre mit seiner Pasmo-Karte gekauft. Die Fähre fuhr über Saitozaki zum Hafen von Fukuoka. Von dort aus ging es mit dem Bus zurück zum Hotel.

Dort fand der Check-in statt, den großen Rucksack ließ ich im Hotel und anschließend folgte ich Koyama und der Gruppe zum Bahnhof von Hakata. Dort wurde zunächst die Pasmo-Karte neu aufgeladen, in meinem Fall mit 2000 Yen. Danach ging es mit dem Zug zum Nanzoni-Tempel, dem Hauptsitz der buddhistischen Shingon-Sekte.

Den Buddhismus finde ich ehrlich gesagt nicht so faszinierend, aber der Nanzoin-Tempel ist auf jedenfall beeindruckend. So viele Statuen und kleineren Tempel kann man vermutlich nirgendwo anders bestaunen. Die schiere Anzahl ist fast noch beeindruckender als die große, liegende Buddha-Statue selbst. Beeindruckend ist allerdings auch die Landschaft, denn schöne Naturfotos lassen sich hier ebenfalls machen. Für eine schöne Herbstfärbung der Bäume ist es allerdings noch etwas zu früh.

Vom Tempel aus war die Rückfahrt alleine durchzuführen, es war kein Treff ausgemacht. Gerne hätte ich mich noch weiter den Berg hinauf "gearbeitet", aber meine Füße schmerzten bereits wieder. Wenn man das Laufen mit Barfußschuhen nicht gewohnt ist und das über große Distanzen regelmäßig macht, ist das schon etwas schwierig. Allerdings habe ich auch keine Barfußschuhe, die für das Wandern ausgelegt sind.

Nach dem Besuch des großen Buddha und vielen Fotos der anderen Statuen / Tempel und der Natur bin ich zurück nach Hakata gefahren. Dort bin ich noch kurz in ein Kaufhaus am Bahnhof gegangen, da ich leider meinen Nagelclipper aus Deutschland nicht mitgenommen habe. Also musste ein Neuer her.

Zum Abschluss war ich in dem Teishoku-Restaurant Yayoi essen, ein wirklich leckeres Schnitzel-Menü mit Tartar-Sauce.
Da ging es zurück ins Hotel und ich bin erstmal erschöpft auf das Bett gefallen.

Thorsten S. / Zum 6. Mal mit Koyama unterwegs.

 

 



Tag 14:

Mo 17.11.

Osaka 

17.11. Wir fahren nach Osaka

 

Heute morgen haben wir uns nicht im Hotel, sondern in Bahnhofsnähe an einem Weihnachtsmann getroffen. Die Gruppe war überpünktlich und auch Koyama-San kam rechtzeitig und verteilte erst einmal die Fahrkarten für unsere Zugfahrt mit dem Shinkansen. Dann erläuterte er kurz, was wir mit den beiden Tickets zu tun hatten.

 

Der Zug wurde in Fukuoka/ Hakata eingesetzt, so hatten wir keine Probleme in Wagen 2 (Wagen ohne Reservierung) Sitzplätze zu finden. In unserem Wagen hatten 100 Personen Platz (20 Sitzreihen á 2 Plätze links und 3 Plätze rechts). Es war super bequem mit viel Beinfreiheit. Haken, Tisch, Steckdose waren vorhanden.

 

Die Strecke von ca. 600 km bewältigte der Shinkansen mit 5 Zwischenhalten in ca. 2,5 Stunden. Wir fuhren durch gefühlte 100 Tunnel und konnten teilweise tolle Landschaften mit beginnender Laubfärbung sehen.

 

Von Shin-Osaka fuhren wir dann 1 Station bis Osaka und von dort 1 Station bis Jūsō. Bis zum Hotel waren es nur wenige Geh-Minuten. Während der üblichen Check-In-Prozedur hatten wir Zeit, etwas zu essen. Rings um das Hotel gibt es diverse Möglichkeiten, so dass jede und jeder zufrieden war.

 

Nach dem Bezug unserer Zimmer stand der fakultative Besuch des Sky Building auf dem Programm. Ein Teil der Gruppe folgte Koyama-San nach Umeda. Dort erwartete uns ein in den letzten Jahren neu erschlossener und gebauter Stadtteil mit viel Glasarchitektur. Früher war hier ein Güterbahnhof und nun ragen teils futuristische Gebäude in den Himmel. Und gebaut wird immer noch. Ich mag die moderne Architektur und fand viele tolle Fotomotive. Das Sky Building beherbergt u.a. das Deutsche Generalkonsulat, wir fuhren mit dem Aufzug aber in die 39. Etage, um zum Eingang der Aussichtsplattform zu gelangen. Ein kleiner Teil der Gruppe investierte die happigen 2000 Yen, um den Rundblick auf Osaka von ganz oben zu genießen. Mir reichte der Blick aus den zahlreichen Fenstern.

 

Anschließend fuhren wir zusammen mit der Bahn zurück und dann verabschiedeten sich nach und nach alle zum Einkaufen oder Essen und Trinken. So klingt der erste Abend hier aus.

 

Astrid, das 1. Mal dabei



Tag 15:

Di 18.11.

Osaka 

18.11.2025

 

Der erste volle Tag in Osaka bricht an und - wie gewohnt - startet er mit dem Frühstücksbuffet im Hotel. Der Aufzug ist zur Stoßzeit so gut belegt, dass ich die Feuertreppe nehme, um nach Unten in den Frühstücksraum zu gelangen. Hier begegnen uns neben Tabletts und wiederverwendbaren „Tellern mit Vertiefung“ auch die Styropor-Einweg-Schalen wieder. Zudem sind auch wieder einmal neben den Reiskochern fertige Onigiri (Reisbällchen mit verschiedenen Würzungen/Toppings) zu haben. Die Beilagen sind wieder abwechslungsreich gestaltet und das Curry ist hier in Osaka - anders als in den übrigen Hotels - angenehm scharf. Der Speiseraum ist diesmal dominiert von eurasischen Gesichtern anstelle der hauptsächlichen asiatischen… Sprachfetzen lassen auf eine wohl russische Reisegruppe schließen.

 

Gestärkt treffen wir uns dann um 8:15 Uhr vor dem Hotel und gehen zur nahegelegenen Juso-Station, von wo aus wir von Gleis 5 in Richtung Kyoto aufbrechen wollen. Wir sind mitten drin im japanischen Pendlerverkehr und müssen daher 2-3 Züge abwarten, bis wir einsteigen können. 2-3 Züge klingt nach viel; doch wenn auf einen Zug in 3-5 Minuten der nächste folgt, ist das kein Problem. In Deutschland wäre so etwas undenkbar. Im „Limited Express“ fahren wir dann bis Kanmaki und von dort aus vom gleichen Gleis weiter nach Oyamazaki.

 

Der verschlafene Bahnhof liegt zwischen der Bahntrasse des Shinkansen (von Osaka nach Kyoto) und den regionalen JR (Japan Rail) Bahnen. Diese fünf gleisige Strecke müssen wir an einem voll automatisierten Beschrankten Bahnübergang queeren, dessen Schranken (gefühlt) längstens 1 Minute geöffnet sind und ansonsten geschlossen. Gemütlich drüber schlendern ist also nicht drin, was später noch zu hektischen Rufen „Schneller!“ und „Mach hin!“ führen wird.

 

Zuerst aber geht es auf den „Berg“ Tenno-Zan, der seine Bedeutung in der japanischen Kultur durch eine historische Schlacht zwischen Mitsuhide Akechi und Toyotomi Hideyoshi erlangte. Die Gruppe zerfasert dabei in mehrere Grüppchen von 3-4 Personen, die jeweils im gleichen Tempo hinan steigen. Überall am Weg sind Tafeln mit Bildern und Erläuterungen aufgestellt, die den Hergang der Schlacht darstellen. Leider fast ausschließlich nur auf Japanisch zu lesen. Der Weg ist wohl ob der Jahreszeit von anderen Touristen verschont und uns begegnen nur japanische Wanderer. Dichte Ahorn und Bambus-Wälder säumen den Weg und versperren zumeist die Aussicht; wo man aber dennoch mal dazwischen durch blicken kann, sieht man über die weite Ebene, in deren Ende Kyoto und in der weiten Fläche die Metropole Osaka zu sehen ist. Schreine und Tempelbauten sind allenthalben zu finden. Oben angekommen ist die Aussicht durch den dichten Bewuchs komplett versperrt und lediglich eine ca. 1 Meter hohe Stele markiert den Gipfel mit 270,4 Metern.

 

Langsam steigen wir den gleichen Weg wieder hinab und biegen unten vor dem buddhistischen Tempel Hoshakuji links zum Asahi Garten ab: einer wirklich schön angelegten kleineren Gartenanlage, die mit Koi-Teichen, Wasserfällen, Steinbrücken, Kies- und Plattenwegen und einem Ruheraum samt Getränkeautomaten und Waschgelegenheit aufwartet

 

Der Tag ist zwar erst halb vorbei, doch für so manchen ist dies schon genug Bewegung gewesen, andere sind noch begierig darauf Kyoto auf eigene Faust zu erkunden. Da so mancher kaum das Mittagessen erwarten kann und andere doch eher flugs zum nächsten iel gelangen wollen, löst sich auch hier die Truppe allmählich auf. Ich fahre mit anderen Teilnehmern zurück nach Osaka und gehe dort eine Kleinigkeit essen.

 

Hernach stromere ich noch durch die Gassen Osakas (im Juso Viertel) und bummele an so manchem Schaufenster vorbei und durch so manchen Laden; kaufe aber nichts: Der Koffer ist schon voll. Der Charme dieser Stadt, der mich schon 2018 verzauberte, hat mich wieder fest im Griff. Morgen unternehmen wir einen Tagesausflug nach Kyoto mit seinen vielen Tempeln und übermorgen bietet sich noch einmal die Gelegenheit Osaka weiter zu erkunden.

 

Christoph S. aus Geiselbach (zum 5. Mal dabei, zum 2. Mal in diesem Jahr)



Tag 16:

Mi 19.11.

Osaka 

19.11. Ausflug nach Kyoto

 

Wir treffen uns um 7:50, heute erwartet uns ein langer Tag. Zunächst fahren wir von Jūsō zurück nach Umeda, um dort in den leeren Commuter Limited Express nach Kyoto einzusteigen, damit wir (um diese Uhrzeit) alle einen Sitzplatz haben. Nach ca. 40 Minuten und 8 Zwischenhalten sind wir gegen 9 Uhr in Kyoto-Karasuma angekommen.

 

Heute standen vier Sehenswürdigkeiten auf dem Programm, zunächst fuhren wir mit U-Bahn und Bus zum Goldenen Pavillon (Kinkakuji). Hier erwartete uns ein echter Touristen-Hotspot. Trotzdem lohnte der Besuch, zumal sich die Sonne etwas blicken ließ. Nachdem Koyama-San uns die Tickets gegeben hatte, erkundeten wir das Gelände individuell und trafen uns dann, um gemeinsam zu Fuß zum Zen-Tempel Ryoanji zu gehen.

 

Dort ging es nicht ganz so touristisch zu. Das Besondere ist hier der Steingarten des Tempels, für welchen man Eintritt bezahlen musste. Koyama-San erledige das und dann konnten wir die gesamte Anlage eigenständig begehen.   

 

Zunächst hieß es: Schuhe ausziehen, um den Tempel innen und auch den Steingarten anzuschauen. Die Felsstücken auf der geharkten Kiesfläche habe ich nicht gezählt. Es werden schon 15 gewesen sein.

 

Danach schlenderten wir noch durch den interessant gestalteten Garten, auch hier war tolle Laubfärbung zu sehen.

 

Nun war es bereits 12:00 Uhr und wir hatten Hunger. Ein wenig mussten wir noch warten, erst nach einer kurzen Busfahrt zeigte uns Koyama-San verschiedene Möglichkeiten etwas zu essen und wir hatten eine Stunde Mittagspause. Die Stärkung war auch notwendig, weil wir uns anschließend wieder ins Getümmel stürzten. Wir besuchten - wie viele andere auch - den Fushimi-Inari-Schrein. Die rund 10.000 Torii hat keiner durchlaufen, aber selbst ca. 50 Stück waren beeindruckend. Das Fotografieren war heute eine Herausforderung und die Menschenmassen trübten das Erspüren des Besonderen der weitläufigen Anlage.

 

Danach beschloss ein Teil der Gruppe, eigene Wege zu gehen und noch in Kyoto zu bleiben. Der andere Teil folgte Koyama-San zum Bahnhof Kyoto. Das war heute mein persönliches Highlight: Moderne Architektur gepaart mit tollen Ausblicken ohne Menschenmassen. Architekt dieses Gebäudes ist Hara Hiroshi, der auch das Sky Building in Osaka konzipiert hat.

 

Danach traten wir die Heimreise an - übrigens mit der gleichen Taktik wie auf der Hinfahrt: Erst in die „falsche“ Richtung bis zur Endstation und dann zurück fahren, um einen Sitzplatz zu haben.

 

Nach ca. 40 Minuten Fahrt und dem kurzen Fußweg kamen wir wieder in unserem Hotel in Jūsō an und ich war froh, die Schuhe auszuziehen und die Beine hochlegen zu können - auch um diesen Bericht zu schreiben.

 

Astrid, zum 1. Mal dabei



Tag 17:

Do 20.11.
Osaka 

20.11.2025

 

Heute stand der erste komplett freie Tag an, kein Gruppentreff und auch kein Plan! 😁

 

Wir sind gegen 07:50 Uhr zum Frühstück und kurz vor 9 Uhr zum Bahnhof Juso, um nach Kyōto zu fahren. Da die Fahrt aber knapp eine Dreiviertelstunde dauert und wir gerne Sitzplätze hätten, sind wir erstmal in die Gegenrichtung nach Umeda gefahren, um die ersten im Zug der Kyōto Linie nach Kyōto-kawaramachi zu sein. Den Trick haben wir uns von Koyama-san angeschaut und hat sich auch hier wieder als unglaublich nützlich erwiesen!

 

Es war nur noch ein kurzer Weg zu dem von mir herausgesuchten Kimonoladen, doch vor Ort stellte sich leider heraus, dass es nur ein Verleih und kein Laden ist. Ich wollte doch einkaufen! 😢 Mit einem tränenden Auge ging es dann aber schnell weiter, eine kurze Busfahrt bis zur Haltestelle Gojozaka und von da zu Fuß den Menschenmassen hinterher zum Kiyomizudera, eine große Holztempelanlage mitten am Berghang gelegen und zwischen mittlerweile anfänglich rot gefärbten japanischen Ahornlaub. Es waren nicht nur Unmengen Touristen unterwegs, sondern auch viele Leute, die die Möglichkeit eines Kimonoverleihs genutzt haben. Schöne Fotos haben wir trotzdem schießen können, und sind sicherlich auch auf dem ein oder anderen mit drauf.

 

Zum Mittagessen suchten wir uns ein kleines Lokal in einer der Seitenstraßen, wo ich endlich zu meinem Omurice kam, was auch echt lecker war.

 

Anschließend sind wir per Bus und zu Fuß zu einem süßen Café, welches mir empfohlen wurde: Wakuden Sakaimachi Branch. Hier war im Untergeschoss ein Süßigkeitengeschäft und im Obergeschoss konnte man Tee und Wagashi genießen in einem von Holzbalken und japanischer Geradlinigkeit geprägten Raum.

 

Nun waren wir gut gestärkt und erholt. Zeit also, uns auf den Weg wieder zurück zum Hotel aufzusuchen.

 

Bericht von Rocco und Susann aus Gera, zum ersten Mal dabei



Tag 18:

Fr 21.11.

Tokio

21.11.2025

 

Gruppentreffpunkt war heute 9 Uhr. Los ging es zu Fuß zum Bahnhof Juso, um eine Station nach Umeda zu fahren und dort umzusteigen in den Zug nach Shin-Osaka. Hier gab uns Koyama-san zu dem letzten verbliebenen Shinkansen-Ticket noch ein weiteres „Abschnittsticket“, welche wir beide zusammen in den Schlitz des Kontrollterminals zum Gleis 27 des Shinkansen-Gates steckten (auch hier kamen beide - nun gelocht - wieder heraus; nehmen, weitergehen!). Wir stellten uns am Wagon 3 für den Shinkansen an (da hier für nicht reservierte Sitzplätze Wagons 1 bis 5 vorgesehen sind), und um 10 Uhr fuhr er auch schon ein. Wir saßen in der Zweiersitzreihe auf der linken Seite des Shinkansen (rechts gibt es Dreier-Sitzreihen), und pünktlich 10:18 Uhr startete die Fahrt nach Tokyo auch schon. Auch hier wieder war die Landschaft wunderschön, Wälder zeigten bereits vereinzelte Rot- und Gelbtöne, aber hauptsächlich war es noch sehr grün. Da wir bei strahlendem Sonnenschein und nahezu wolkenfreien Himmel fuhren, stiegen meine Hoffnungen, einen Blick auf den üblicherweise schüchternen Fujiyama zu erhaschen. Auch ein Grund, weshalb ich mich über Sitzplätze an der linken Fensterseite freute. 😉 Aber natürlich hat Koyama-san darauf schon beim einsteigen geachtet, und so ging er kurz nach Shizuoka bei jedem am Sitzplatz vorbei und rief aufgeregt, dass wir nun nach links zum Fenster herausschauen sollen. Und da sahen wir ihn, majestätisch in der Landschaft thronend und unerschütterlich wie eh und je, verzückt der Anblick nicht nur jeden Einwohner Japans, sondern nun auch uns!

 

Am Bahnhof Shinagawa angekommen gab es jedoch schon erste Orientierungsschwierigkeiten, da der gesamte Bahnhof einer große Baustelle glich. Viele Bereiche waren abgesperrt, es gab weniger Rolltreppen und Aufzüge waren an anderen Stellen wie gedacht. Schließlich fanden wir aber doch noch das Gleis 2, wo wir 13:30 Uhr in den Limited Express nach Imba Nihon-idai eingestiegen. Um 13:50 Uhr erreichten wir die altbekannte Station Kuramae.

 

Da der Checkin etwas dauerte, erzählte uns Koyama-san, dass deshalb an unserem Hotel ein großer Roboter hing, weil in diesem Gebäude früher einmal ein Spielwarenladen war.

 

Pünktlich 15 Uhr gab es auch die Zimmerkarten, diesmal gab es jedoch NUR Einzelzimmer, für ALLE. 😢

 

Da uns nach der langen Fahrt und dem Warten auf den Checkin der Hunger plagte, streiften wir durch Asakusa und suchten uns ein Izakaya, wo wir den Abend verbrachten und neben dem essen auch noch die Sumo-Meisterschaft verfolgten.

 

Bericht von Rocco und Susann aus Gera, zum 1. Mal dabe

21.11.2025


Heute findet die Rückreise von Osaka nach Tokyo mit dem Shinkansen statt. Die Rückreise lief bis Shinagawa unproblematisch, aber Shinagawa ist eine große Baustelle und unübersichtlich. Nach einigen Suchen und Verlaufen, saßen wir aber dann doch irgendwann in der Bahn nach Kuramae.

Nachmittags war Programmtechnisch nichts geplant und so habe ich mich morgens bereits damit beschäftigt, was ich am Nachmittag in Tokyo unternehmen könnte. Da man passend zum Sonnenuntergang ankommen würde, entschied ich mich für die Aussichtsplatform Shibuya Sky. Im Internet habe ich die Information gefunden, dass es sich um eine frei zugängliche Aussichtsplatform handelt. Diese Information hätte ich überprüfen sollen. Nachdem wir um 15 Uhr auf unsere Zimmer Toyoko Inn durften, habe ich mein Gepäck abgestellt, mich für 5 Minuten ausgeruht und bin dann Richtung Shibuya aufgebrochen.

Der Zugang zur Dachplattform befindet sich im 13. OG des Shibuya Scramble.
Die Idee, den Sonnenuntergang vom Shibuya Sky aus zu beobachten und fotografieren, hat sich schnell in wohl gefallen aufgelöst. Zugangstickets waren für heute bereits ausverkauft und verfügbar waren nur noch welche für morgen und übermorgen in der Mittagszeit. Soviel zur Idee, den Sonnenuntergang vom Shibuya Sky aus zu geniessen.

Im 12. OG desselben Gebäudes befindet sich die Restaurant-Etage. Da ich hungrig war und sich der Ausflug nach Shibuya zumindest etwas gelohnt haben sollte, bin ich in das Restaurant TsuruTonTan gegangen und habe mir eine große, heiße Portion Udon schmecken lassen. Der Ausblick aus dem 12.  OG ist bereits beachtlich, also werde ich vielleicht doch übermorgen, an unserem letzten freien Tag in Japan, wiederkommen.

Thorsten S.



Tag 19:

Sa 22.11.

 Tokio

Reisetag 19: 22.11.2025

 

Heute gibt es eine Programmänderung!

 

Eigentlich war im Programmheft eine Bergwanderung auf den Nokogiriyama (330 Meter) angesetzt gewesen. Da aber in der Reisegruppe der ein oder andere gesundheitsbedingt etwas angegriffen ist (eine Erkältung ist nicht zu unterschätzen!), hat Koyama-San sich für uns ein Alternativprogramm ausgedacht, welches deutlich weniger anstrengend ist:

 

Zuerst besuchen wir das nationale Kriegerehrenmal, den Yasukuni-Schrein danach geht es weiter nach Shinjuku und durch Kabukicho, das traditionelle Nachtlebenviertel Tokios, gefolgt von einem Besuch der weltberühmten „Alle gehen gleichzeitig“-Keuzung im Shibuya-Viertel, wo auch die nicht weniger berühmte Bronzestatue von Hachiko zu finden ist. Wer sich jetzt beim Namen Hashiko am Kopf kratzt, der sollte sich gerne mal eine der rührenden Verfilmungen ansehen.

 

Gesagt, getan. Nach dem Früstück treffen wir uns also anstatt um 7:20 Uhr erst gegen 9:00 Uhr und gehen dann fast vollständig los, um mit der S-Bahn bis zur Station Kudanshita zu fahren. Dort muss man aus der mittlerweile zur U-Bahn gewordenen Station zur Oberfläche gelangen, was wir schon nur durch die Rolltreppen ohne größere Anstrengungen schaffen. Der kurze Weg in den nahegelegenen Yasukuni-Schrein ist gesäumt von Ginko-Bäumen und übergroßen steinernen und stählernen Toriis. Vorbei an der Statue des Omura Masujiro, der den Schrein vor über 400 Jahren begründet haben soll, geht es in den Schrein, wo wir unseren Respekt zollen.

 

Danach gehen wir weiter zur nächsten Bahnstation Ishigaya und fahren von dort direkt nach Shinjuku. Obschon wir ein deutlich weniger anstrengendes Programm gewählt haben, sind dem ein oder anderen in der Truppe die Strapazen deutlich anzusehen. Während des Rundgangs durch Shinjuku lassen wir die farbenfrohen Werbetafeln und Anzeigenbildschirme mit ihren laut dröhnenden Reklamen ebenso auf uns wirken, wie auch die Skulpturen, Gerüche und Manschenmengen.

 

An Ende des Rundganges ist es aber schließlich so weit. Gefragt von Shoji, ob wir nicht doch lieber zurück ins Hotel fahren wollen, stimmt die Gruppe einstimmig, für ein vorzeitiges Ende der gemeinsamen Veranstaltung. So fahren wir mit der nächstgelegenen Bahnlinie direkt bis nach Asasukabashi und laufen von dort die knapp 15 Minuten zurück ins Hotel. Dort löst sich dann die gemeinsame Gruppe auf. Diejenigen, die noch fit sind, ziehen wieder auf eigene Faust los und die anderen ziehen sich auf ihre Zimmer zurück, um sich zu erholen und hoffentlich auszukurieren.

 

Ich gehe mit anderen Mitreisenden wieder los – nachdem ich mich kurz auf dem Zimmer frisch gemacht habe – und wir suchen im Asakusa-Viertel nach einem Restaurant, um das ausgefallene Mittagessen nachzuholen. Da dann der Nachmittag schon recht fortgeschritten ist und bald die Dunkelheit hereinbricht, nehme ich mir vor, die für morgen geplanten Einkäufe von Mitbringseln vor zu ziehen.

 

Scheinbar habe ich mir auch etwas eingefangen: Seit Mittag habe ich ein Kratzen im Rachen. Besser auf den Heimweg noch einen Vitamin-Gelly im Kombini besorgen, dann zeitig heiß duschen und ab ins Bett! Gute Nacht.

 



Tag 20:

So 23.11.

Tokio 

Reisetag 20: 23.11.2025

 

Unser letzter voller Tag in Japan bricht an. Heute ist „freier Tag“ im Programm; sprich: Jeder verbringt ihn so, wie es ihm/ihr am besten deucht. (Alte Ausdrucksweisen haben doch echt was für sich. :D)

 

Spaß beiseite. So manche Teilnehmer besuchen noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit, andere gehen heute noch einmal (oder das erste Mal?) aus Souvenirjagd, wieder andere schlendern nur so durch das Viertel und zu guter Letzt gibt es diejenigen, die sich einfach nur ausruhen wollen.

 

Ich gehöre wohl in dieser Aufzählung in die Gruppen 2-4. Nach Ladenschluss gestern fielen mir noch Dinge ein, die ich zu besorgen vergessen hatte -> das hole ich vormittags noch nach. Um die Mittagszeit schlendere ich – wie ich es auch schon auf vergangenen Reisen an freien Tagen gern tat – im Viertel herum und suche Ecken, Läden, Schreine und Merkwürdigkeiten auf, die mir bisher verborgen geblieben waren. Zu guter Letzt lasse ich den Tag schon etwas früher ausklingen, da das Kratzen im Rachen nicht besser geworden ist. Später am Tag (gegen 20 Uhr) kommt es noch zur angekündigten Dosenbierparty und der Check-In Unterstützung, wie es im Programm steht.

 

Morgen früh heißt es dann „Auf Wiedersehen Japan“.

 



Tag 21:

Mo 24.11.

Abflug 

Heute brach der letzte Tag schon sehr früh an, zum Glück hatten wir unsere Koffer bereits am Vorabend gepackt und reisefertig gemacht und auch den Online-Checkin erledigt. Gruppentreffpunkt war heute 07:30 Uhr, es ging erstmal wie üblich von der Station Kuramae per Asakusa-Linie Richtung Haneda Terminal 3.

 

Der Abflug verzögerte sich heute um fast eine Stunde, da die Streckenkontrolle die Startbahn noch nicht freigegeben hatte. Es standen auch bereits mehrere Flugzeuge hinter uns in der Warteschlange an der Startbahn, doch unser Flieger war an erster Position.

 

Zum Start hatten wir klares Wetter, weshalb man erneut den Fujiyama mit Stadtpanorama erblicken konnte. Ein paar wenige Turbulenzen traten sehr vereinzelt während des Fluges auf, waren jedoch nichts im Vergleich zum Inlandsflug von Naha nach Fukuoka.

 

Über der Beringstraße öffnete ich aus einer Mischung von Vorahnung und Neugier die Sonnenblende, und was ich sah, ließ mir fast den Atem stocken: da es mittlerweile draußen dunkle Nacht war und wir auch den Polarkreis erreichten, war bereits mit bloßem Auge eine wunderschöne Aurora Borealis zu sehen! 🥹

 

Auf Höhe Grönland hatte ich erneut Hoffnung, doch hier war es bereits zu hell geworden. Dennoch waren auch die Eisschollen großartig, und ebenso die norwegischen Berge (wie Puderzucker! 🤩). Als wir Dänemark erreichten, wurde es erneut dunkel, und bei der Landung in München 17:39 Uhr regnete es.

 

Somit endete auch schon unsere erste, großartige Reise mit schönen Erinnerungen nach Japan und es wird sicher nicht unsere letzte Reise gewesen sein! 😇

 

Liebe Grüße von Rocco und Susann aus Gera