Reiseberichte und Bilder
Kirschblüte Klassik A-2
2025
26.03. - 15.04.
21 Tage
Hier präsentieren wir nahezu täglich neue Fotos und Reiseberichte unserer Reise.
Tag 2:
Do 27.03.
Tokio
Tag 2
Nach einem langem Flug, bei dem ich sogar mal ein Stückchen schlafen konnte kamen wir alle Wohlbehalten in Tokyo an. Am Flughafen noch eine kurze Einweisung und schon ging es los Richtung Hotel. Im Hotel dann die übliche langwierige Prozedur beim ersten Einchecken. Aber auch das haben wir dann überstanden.
Erster Programmpunkt war dann der Besuch des Senso-ji. Am Fluss entlang mit dem Panorama des Asahi-Building und des Skytree wurden erste Eindrücke gesammelt. Kirschblüten waren noch nicht soviel zu sehen, es ist einfach noch zu kalt dafür.
Noch schnell ein paar Gruppenfotos (als Beweis das wir wirklich da waren) gemacht und dann stürzen wir uns ins Getümmel der Nakamisedori. Am Ende der kleinen Einkaufsstraße versuchten dann einige ihr Glück bei den Omikushi. Da konnte ja nichts mehr schief gehen.
Ein kleines Gebet noch für eine gute Reise bei Kannon-sama und dann war das Tagesprogramm auch schon beendet.
Zum Abschluss gönnte ich mir eine schöne heiße Ramensuppe im Lokal gleich neben dem Hotel.
AF aus Nürnberg (RL)
Tag 3:
Fr 28.03.
Tokio
Tag 3
Gesättigt vom ersten japanischen Frühstück startete unsere Reisegruppe 9 Uhr in einen leicht vernieselten Morgen. Mit der JR Line ging es los in Richtung Harajuku zu unserer ersten Station, dem wunderschönen Meji-Schrein. Bereits bei unserer Ankunft am Schrein waren die Temperaturen so weit nach oben geklettert, sodass der waldige Weg zum Schrein eine willkommene Abkühlung bot. Im Schrein haben wir natürlich ein Gebet abgesetzt und uns Glücksbringer gesichert.
Weiter ging es mit der Yamanote-Linie zum Tokyo Bahnhof. Bevor wir hier richtig gestartet sind, haben wir uns in der Hauptpost Briefmarken gesichert. Dann haben wir die architektonischen Feinheiten von Chiyoda-ku bestaunt und sogar das erste Gebäude von Mitsubishi kennenlernen können. Der kleine Streifzug endete direkt vor den Toren des Kaiserpalasts. Der Kaiser wollte uns leider nicht reinlassen, deswegen mussten wir mit ein paar Erinnerungsfotos von dannen ziehen. Der nächste Tagespunkt war das Mittagessen und kurz verschnaufen, denn das Thermometer war zu diesem Zeitpunkt bereits auf 23 Grad geklettert.
Gestärkt haben wir einen kurzen Blick nach Ginza geworfen. Die Gruppe teilte sich hier in zwei Lager auf, die die Feinkostenabteilung im Mitsukoshi-Kaufhaus (superteure Melonen!) und die Papeterie Kyukyodo (hochwertige Postkarten!) erkundeten. Im Anschluss brachte uns die Ginza-Linie nach Ueno. Dort lockte der Ameyoko Markt mit niedrigen Preisen und Unmengen an Leckereien. An einem Teestand bekamen wir Teeproben gereicht und mussten daraufhin natürlich zuschlagen.
Wir hatten einen Späher im Ueno-Park, der uns bereits auf dem Weg nach Ueno die frohe Kunde überbrachte, dass die Kirschblüten im Park in voller Blüte standen. Deshalb konnten wir die letzten Sonnenstrahlen inmitten eines Blütenmeeres verbringen und tolle Fotos schießen. Auch Japaner*innen in einem eventuell schon etwas angetrunkenem Zustand hatten sich zum Hanami zusammengefunden, sodass wir auch dieses Spektakel kennenlernen durften - aufblasbare Sumoringer inklusive.
Um den Tag gebührend abzuschließen, brachte uns die Ginza-Linie noch nach Akihabara, wo wir Maids und Gacha Gacha bestaunten. Für eine kleinere Gruppe ging es noch zu BigCamera und Comic ZIN. Mit neuem Lesestoff ausgestattet, ging es mit schmerzenden Füßen zurück ins Hotel, wo uns der wohlverdiente Schlaf erwartete.
Trixi
Tag 4:
Sa 29.03.
Hiroshima
Tag 4
7:45 gefrühstückt und mit vollen Koffern gepackt auf der Matte im Hotel in Tokio. Für den ein oder anderen eher eine unangenehme Uhrzeit, doch heute rentiert sich das frühe aufstehen. Denn die Weiterreise nach Hiroschima steht an. Also zurück in die immer volle U-Bahn und ab zurück zum Terminal, diesmal für den Inlandsflug. Die einstündige Fahrt ist nicht nur in so fern interessant, dass man die vorbeiziehende Gegend beobachten kann (vorausgesetzt da ist keine Mauer), sie bietet auch die optimale Gelegenheit unauffällig die anderen Fahrgäste zu beobachten.
Beim Ankommen am Terminal wird sich wie immer erstmal gesammelt und durchgezählt. Wichtig, gerade vor einem Flug will man ja niemanden missen. Die Gepäckaufgabe war trotzdem lustiger Selbstbedienungsschlter dank der immer extrem zuvorkommenden und hilfsbereiten Mitarbeitenden kein Problem. Der Flug selbst ist mit eineinhalb Stunden, vor allem im Vergleich zu dem massiven Brocken von Hinflug, kaum der Rede wert. In Hiroshima angekommen wird zunächst das Gepäck eingesammelt, auch das stellt keine Herausforderungen dar, die Abläufe sind wie mir erneut auffällt rigoros und funktionieren einfach, sehr angenehm. Ganz im Gegensatz zu der darauf folgenden Weiterfahrt im Bus. Auf der falschen Straße zum Teil etwas unangenehm. Doch auch das geht vorbei und nach einer Weiterfahrt mit Straßenbahn und Fußbus kommen wir im Hotel an. Es ist noch 14:45. Insofern praktisch, denn um 15:00 ist Check in, die Koffer müssen also während dem anschließend geplanten Ausflug nicht in der Hotellobby verweilen. Beim Warten auf die letzten Mitglieder unserer Gruppe vor dem Hoteleingang fällt auf, es ist doch sehr viel kälter und windiger, als erwartet oder es zur dieser Jahreszeit hier üblich sein sollte. Der Klimawandel diskriminiert nicht. Also alle Pullis und Schals fest angezogen wird losmarschiert, vorbei am Rotlichtviertel und auf in Richtung Friedenspark. Unterwegs kommt man durch eine lange Einkaufspassage wie man schon mehrere in Tokio gesehen hat, doch diese erinnert eher an Gegenden, wie es sie auch in unseren Innenstädten gibt natürlich auch mit anderen Geschäften und Leuten aber ich habe mich dort und auch sonst beim laufen durch Hiroshima unerwartet zuhause gefühlt. Der Friedenspark ist auf einer kleinen Insel in mitten Hiroschimas gelegen auf ihrer gegenüberliegenden Seite befindet sich der Atombomben-Dom. Vom ehemaligen Handelsgebäude stehen jetzt nur noch die Steinmauern und die Eisenstreben des Doms. Zur Erinnerung und auch für die Veranschaulichung der unglaublichen Zerstörungskraft der Atombombe, welche Ende des 2. Weltkriegs hier von der Amerikanischen Armee abgeworfen wurde. Der Friedenspark auf der angrenzenden Insel wurde hier in den 50ern zum Andenken an die zahllosen Opfer errichtet die damals unter der Bombe gelitten haben und auch an ihren Folgen noch Jahrzehnte weiter gelitten haben. Am Ende des weitläufigen Parks mit Kirschblüten und großen eindrucksvollen Monumenten, unter anderem ein ewiges Feuer mit der Bitte der Vernichtung aller Atomwaffen, befindet sich das Friedensmuseum. In den 50ern errichtet, wurde es erst kürzlich umfassend renoviert. Das Museum erzählt die Geschichte des Einschlags der Atombombe, ihre direkten und auch langjährigen Folgen für die Bevölkerung der Stadt aber auch deren Angehörigen und Hilfstruppen. Das ganze ist chronologisch aufgebaut und berichtet anhand persönlicher Geschichten mit vielen Bildern und Exponaten. Das ganze ist sehr gut gemacht, das enorme Ausmaß der Zerstörung und die Verzweiflung der Menschen geht einem als Besucher nahe. Die vielen persönlichen Geschichten zeigen sehr eindeutig wie tragisch das ganze gewesen sein muss. Die direkten und auch langfristigen Folgen der Radioaktivität unter der die Menschen litten ohne sie damals aber richtig verstehen zu können, ohne adäquate medizinische Hilfe oder Verständnis von anderen zu erhalten. Die Verbrennungen, der Krebs aber auch das emotionale Trauma, als das war mit Porträts, und persönlichen Gegenständen der Betroffenen sehr geschmackvoll und ehrenvoll aufgearbeitet. Am Ende des Museums war auch ein Abschnitt über die nach dem 2. Weltkrieg folgenden Atombombentests sowohl der USA aber auch anderer Nationen unter derer auch viele unbeteiligte, nichts ahnende Bewohner umliegender Gebiete litten. Dies erscheint mit der Ausstellung davor natürlich noch tragischer und sinnloser. Als ich also das Museum verließ war der Großteil der Gruppe schon gegangen und es wurde wie üblich für das eigenständige Abendessen aufgelöst. Da viel mir auf, dass ich vielleicht doch etwas länger im Museum verbracht habe. Gegen den großen Hunger wurde also nach einem Lokal gesucht. Dies ist in Hiroschima eine der leichtesten Übungen da es nicht nur in fast jedem Haus der Innenstadt ein Restaurant gibt, sondern auch oft in den Stockwerken darüber noch weitere angeordnet sind. Wir fanden eine kleine Bar, die japanische Tapas serviert. Geschmacklich und auch atmosphärisch war dieser Besuch ein Hochgenuss. Die Übersetzer App war auch hier wieder hilfreich. Nach diesem langen Tag legen wir uns wieder in das wie üblich harte Bett.
Zum Schluss entschuldige ich mich noch für etwaige Rechtschreibfehler und Zeichensetzungsfehler.
Veronika aus Schiltberg
Tag 5:
So 30.03.
Hiroshima
Tag 5
Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir mit der Straßenbahn Nr. 2 Richtung Hafen. Nachdem wir das veränderte Bezahlsystem in der Straßenbahn verstanden und während der Fahrt von einem Herrn älteren Semesters, der sich selbst als japanischer Indiana Jones bezeichnete, unterhalten wurden (Gruß an besagten Herrn im Schlapphut, der sogar jemandem aus der Gruppe etwas geschenkt hat), stürmten wir den Supermarkt, deckten uns noch mit Vesper für die Mittagspause ein und erreichten dann via Fähre bei schönstem Sonnenschein Miyajima und den beeindruckenden Itsukushima-Schrein. Von den Menschenmassen, die an diesem Sonntag dieselbe Idee hatten wie unsere Gruppe, ließen wir uns nicht beirren und machten ausgiebig Fotos vom Torii bei Flut, bevor wir uns weiter ins Innere der riesengroßen Tempelanlage aufmachten. Sogar eine Hochzeit - oder zumindest eine Fotosession dafür - konnten wir aus der Ferne beobachten.
Zu sehen gab es außerdem prächtige Kirschblüte und zahlreiche Rehe, denen beinahe ein Plan der Insel zum Opfer gefallen wäre. Sie badeten dann stattdessen in einem Koi-Teich.
Nach dem aufgrund des Winds relativ frischen Mittagspicknick trennte sich die Gruppe - die Hartgesottenen trauten sich zu Fuß weiter den Misen hinauf, der Rest plante mit der Seilbahn rauf zu fahren. Leider erwartete uns dort die Information, dass diese den ganzen Tag nur mit einer Reservierung nutzbar und der ganze Tag leider bereits ausgebucht sei, so dass wir uns dann für einen ausgiebigen Bummel durch die mit zahlreichen kleinen Läden und Besuchern vollgepackten Gassen entschieden. Wir kauften unter anderem Köstlichkeiten wie die hübschen Momijimanju und bewunderten die einem überdimensionierten Waffeleisen ähnlichen Produktionsmaschinen dafür, sahen Austern in jeder nur erdenklichen Zubereitungsart, und bewunderten allerlei Souvenirs.
Nachmittags war Ebbe, so dass wir uns auch noch fast trockenen Fußes zum großen Torii aufmachen und es aus der Nähe bewundern konnten - da ist tatsächlich ein kleiner Traum wahrgeworden...
Zurück im Hotel trafen wir bei der abendlichen Lobbyparty auch unsere erschöpften, aber glücklichen "Bergsteiger" wieder.
Andrea aus Neckarbischofsheim
Tag 6:
Mo 31.03.
Hiroshima
Tag 6
Unsere geplante Hanamiparty haben wir kurzentschlossen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, denn trotz strahlenden Sonnenscheins werden die Temperaturen im Laufe des Tages 11 Grad nicht übersteigen. Unsere (Klein-)Gruppe frühstückt spät und nimmt hin, dass gegen Ende einiges „aus“ ist. Um 10.30 starten wir in Richtung Kaiserburg. Wir stoßen auf dem Weg auf den wunderschönen …. Garten. Wir bewundern lange die phantasievoll angelegten Wege, die unterschiedlichsten Pflanzen von Ahorn, über Bambus bis Zierkirsche, den von Riesenkoikarpfen bewohnten Teich (die sich das Wasser mit vielen Schildkröten und Enten teilen müssen), malerischen Brücken und ein Meer von blühenden Büschen und Bäumen. Doch dann müssen wir uns losreißen und marschieren zur nicht weit entfernten Kaiserburg. Angekommen stillen wir einen ersten Hunger an der Fressmeile mit Manchutaschen, Fleisch- und Oktopusspießen. Wir überqueren den großen Wassergraben der die Anlage umgibt und erreichen in einem weitläufigen Park die Burg. Die bei dem Atomschlag völlig zerstörte Burg wurde wieder aufgebaut und kann seit 1958 besichtigt werden. Heute ist sie ein vierstöckiges Museum mit Aussichtsplattform. Hier lassen wir uns den Wind um die Ohren blasen und genießen die gigantische Aussicht. Majestätisch steht die Kaiserburg in einem Meer aus Kirschblüten und beeindruckt uns und viele Menschen aus aller Welt sehr. Jetzt ist das Mazda-Gebäude mit seinem Café im Dachgeschoss unser nächstes Ziel, da sich enormer „Kaffeedurst“ einstellt. Nach 15 Minuten erreichen wir unser Ziel und müssen aber feststellen, dass Eintritt (ca. 13€) pro Mann/Frau zu berappen ist. Dies erscheint uns für eine Aussicht, die wir gerade vom Burgturm schon hatten zu viel. Wir suchen nach einer Cafealternative und finden einen mondänen Italiener gleich über der …. Brücke, den wir nach einem kurzen Spaziergang durch den Friedenspark erreichen. Zufällig werden beste Plätze frei und wir genießen Kaffee, Kuchen und Eis und fühlen uns wie die Könige. In der Sonne ist es richtig warm und wir haben fast keine Lust mehr, diesen tollen Aussichtsplatz zu räumen. Mittlerweile ist es 17 Uhr geworden und wir machen uns durch die überdachte Flanier- und Einkaufsmeile auf den Rückweg, tätigen Einkäufe und genießen die quirlige Atmosphäre. Bestens gelaunt kommen wir im Hotel an und beraten über den weiteren Verlauf des Abends.
Margit aus Nürnberg
Tag 7:
Di 01.04.
Hiroshima
Tag 7
Ein freier Tag sollte es werden in Hiroshima. Dachten wir so. Bis Andreas mit der Idee um die Ecke kam, er wolle nach Iwakuni fahren, der Kintaikyo-Brücke wegen. Soll berühmt sein, und sehr schön. Mit Kirschblüten und fünf Bögen. Na dann.
Um zwanzig nach sechs klingelt der Wecker, wir stellen uns an der längsten Frühstücksschlange bisher an und frieren um halb acht an der Bushaltestelle. Diese Kälte ist für die Gegend zu dieser Jahreszeit alles andere als gewöhnlich - das Klima wandelt sich. Der Zug nach Iwakuni hat beheizte Sitze und deutlich weniger Passagiere als die Bahnen in Tokyo. Nach und nach leert sich die Bahn, in Iwakuni angekommen noch ein paar Stationen mit dem Bus, und sie liegt vor uns. Hölzern, Kirschbaumumblüht und wunderschön. Fünf Bögen. Im 17. Jahrhundert erbaut, überspannt sie den Fluss Nishiki und verbindet für Fußgänger das Westufer mit historischen Sehenswürdigkeiten mit dem Ostufer und der modernen Stadt. Ein auf Knopfdruck sprechender Kasten informiert, sie werde inzwischen alle 20 Jahre erneuert. Holzkonstruktion eben.
Einige (viele) Fotos später stehen wir auf der anderen Seite für die Seilbahn an - nach den letzten Tagen haben unsere Beine kollektiv entschieden, dass ein Aufstieg ohne sie stattzufinden habe.
Oben gehen wir zur Burg von Iwakuni. Eigentlich stand sie ein paar Meter weiter südlich, aber als sie wieder aufgebaut werden sollte, entschied man sich für eine Bauplatz mit touristisch attraktiver Sichtbarkeit aus dem Tal. Die Burg war nicht zum Wohnen gedacht, da der lokale Fürst seine Residenz im Tale hatte, dort wo heute Kikko-Schrein und Irispark angrenzen. Nur im Verteidigungsfall zog man sich den Berg hinauf zurück und verschanzte sich (was von der Funktion her wohl dem Bergfried unserer mitteleuropäischen Burgen entspricht.) Im Inneren der Burg findet sich eine beeindruckende Sammlung japanischer Schwerter, dazu im obersten Stock eine Aussichtsplattform. Wunderschöne Aussichten über Iwakuni, das Meer und die umliegenden Berge wandern in die Kamera. Wieder unten packen wir unsere Bentoboxen aus und frieren mit dem Essen um die Wette. Zurück ins Tal, und wir spazieren durch die Anlage des Kikko-Schreines, am Shiroyama Irisgarten vorbei, der wohl erst im Mai seine Pracht zeigt, und immer wieder durch eine Kirschblütenidylle. Einige der Kirschbäume sind so alt und knorrig, dass man sich fragt, wie sie denn noch am Leben sein können - 200 Jahre teilweise.
Eine etwas andere Attraktion dort ist das Shirohebi-Museum, das Museum der weißen Schlangen. Die Region von Iwakuni beherbergt eine besonders geschützte Population von weißen Insel-Kletternattern, die die Reisspeicher von Schädlingen wie Mäusen und Ratten frei hielten.
Noch ein Matcha-Eis, noch ein paar Fotos von Kirschblüten und Brücke, ein Bus, ein Zug, ein Spaziergang und ein Abendessen.
Jochen aus Hamburg
Tag 8:
Mi 02.04.
Takamatsu
Tag 8
Nachdem wir am Abend vorher das Großgepäck bereits in der Hotellobby deponiert hatten um es bis Osaka der schwarzen Katze anzuvertrauen, besetzten wir am Morgen mit nur leichtem Gepäck einen Bus zum Bahnhof und bestiegen den Zug nach Itosaki. Wer Andreas nicht geglaubt hatte, dass eine Umsteigezeit von 2 Minuten für eine 20köpfige Gruppe reichen kann, wurde dort eines besseren belehrt - raus aus dem Zug, rein in den nächsten am gleichen Bahnsteig gegenüber, und weiter ging die Fahrt bis nach Onomichi.
Hier hatten wir einen mehrstündigen Aufenthalt, der zuerst für den Besuch eines kleinen Tempels genutzt wurde. Diesen konnte man zu Fuß oder via kurzer Seilbahnfahrt erreichen. Es bot sich ein toller Ausblick über den Hafen bei schönstem Sonnenschein.
Unten wieder angekommen, bummelten wir durch die überdachte Einkaufsstraße, die mit zahlreichen Läden und Essensangeboten lockte. Ein besonders hübsches Cafe bot - neben frischgebackenen Waffeln mit leckerem Milcheis - auch verschiedene Kaffeesorten aus eigener Röstung an. Die Art der Zubereitung war faszinierend und ergab ein unvergessliches Aroma ohne Säure - ein absoluter Hochgenuss!
Nach dieser göttlichen Kaffeepause ging es erneut in den Zug mit nochmaligem Umstieg in Okayama. Den eindeutigen Höhepunkt dieser letzten Fahrt bildete die kilometerlange Brücke über die Seto-Inlandssee. Weiter ging es bis nach Takamatsu, wo wir uns zu Fuß zum Hotel begaben. Nach dem Einchecken erzeugten wir kurzzeitig ein mittleres Chaos am einzigen Aufzug, bis wir uns kurze Zeit später wieder unten versammelten, um noch einen ganz kurzen ersten Blick in die wohl mehrere Kilometer umfassende Einkaufsstraße zu werfen und etwas zu Abend zu essen.
Vorm nun schon zur Tradition gewordenen Abschluss in der Hotellobby informierte Andreas uns noch über das für morgen geplante Hanami, auf das wir uns schon freuen. Dann fielen wir müde und zufrieden ins Bett.
Andrea aus Neckarbischofsheim
Tag 9:
Do 03.04.
Takamatsu
Tag 9
Die erste Nacht in Takamatsu vergeht ruhig. Beim Frühstück eine gewisse Unsicherheit: Treffen wir uns um acht Uhr? Irgendjemand hatte das gesagt. Oder um 0815? Das steht so im Reiseheft, dann wird es wohl doch viertel nach acht sein. Also, auf zur Bahn. Die nächste Bahnstation Kataharamachi liegt recht zentral, und der Regionalzug quert die lange, gerade Shoppingarkade. Sieht man auch nicht jeden Tag.
Eine Stunde mit einem gemütlichen, betagten Zug, darin hauptsächlich Reisende wie wir, ältere Japaner:innen, die zum Schrein von Kotohira fahren. Die Landschaft zieht vorbei, es wird deutlich landwirtschaftlicher, die dicht gedrängten Häuser rücken auseinander, um Feldern Platz zu machen. Aber immer noch zwischendurch Industrieanlagen. In Kotohira, Endstation, begrüßt uns ein mit Pokemon dekorierter Zug, der auf Passagiere für die Weiterfahrt wartet. Am Bahnhof ein Automat, der Gyoza verkauft. Leider tiefgefroren.
Aufstieg zum Schrein. 785 Stufen soll es hoch gehen - meine Beine hatten sich nach dem Berg Misen vor ein paar Tagen schon etwas gelangweilt. Stufe um Stufe um Stufe, langsam und stetig hoch. In der Stadt durch die Schlucht der Souvenirverkäufer, die mit der hier üblichen Zurückhaltung das Ganze zu einem angenehmen Bummel werden lassen. Ein Sake-Museum gibt es hier, zu erkennen an einem kugelförmigen Bündel aus Reisstroh. Kurz vor dem Eingang zeigt ein großer Anker abseits des Weges an, wer hier vor allem den Schutz der kami erbittet: Der Kotohira-gu (oder Konpira-san) ist sozusagen der Schutzpatron der Seefahrer und Reisenden. Entlang der Treppe säumen Stelen mit Namen von Spendern den Weg, der immer wieder überdacht ist von weißen Kirschblüten. Teilweise schon mit Blattknospen und erstem Laub. Eine Pferdestatue, 785 Stufen und eine am Kopf zu streichelnde Hundestatue später stehen wir vor dem eigentlichen Kotohira-gu, dem Hauptschrein. Nur ein paar Photos, gleich weiter, denn es gibt noch einen inneren oder hinteren Schrein, den Izutama-Schrein. Damit wären wir bei 1368 Stufen. Ein kleiner Schrein, eine großartige Aussicht auf Kotohira und das Hinterland, eine bald erblühende weiße Magnolie. Auf dem Weg zurück lassen wir uns mehr Zeit für Bilder, gerade auch am Haupttempel. Hier scheint gerade eine Zeremonie stattzufinden. Geistliche in traditionellen Roben, unterbrochen von Anzugträgern und Fotografen, schreiten in den Haupttempel und beginnen ein Ritual. Ein Gruß aus der Gerüchteküche: Es soll ein Schiff gesegnet werden - kann auf hoher See nicht schaden.
Alles Theater.
Zurück in der Ebene, in Kotohira, stehen wir vor einer Menschenmenge, die die Hauptstraße zum Tempel füllt. Gruppen von Leuten, Anzugträger, Firmenuniformen, traditionelle Gewänder - wer wohl hier den Segen des Schreins erhofft? Und weiter. Trommeln, Tänzer, Kostüme, Rikschas. Prozession ? Karneval? Langsam stellt sich heraus, wer da so ein Theater macht: In Kotohira steht das älteste noch existierende Kabuki-Theater Japans, das Kanamaru-za, und im April beginnt die Spielzeit, die etwa einen Monat dauern wird. Dafür ist immer ein Segen hilfreich.
Am Bahnhof warten wir auf den Zug, brav in Reihe stehend. Noch einen Blick, ein Foto von der riesigen Laterne Kotoro neben dem Bahnhofsgebäude. Bei uns würde das als Leuchtturm durchgehen. Die Bahnfahrt zurück vergeht wie im Flug.
Gegen Abend verlassen wir noch einmal das Hotel. Takamatsu ist berühmt für seine Udon-Nudeln, also auf zu einem Restaurant, von dem Andreas sagte, dass alle bisherigen Reiseteilnehmer begeistert zurückgekommen seien. Klein, eng, man sitzt quasi neben dem Herd. Und köstlich. So können Urlaubstage gerne sein.
Jochen aus Hamburg
Tag 10:
Fr 04.04.
Takamatsu
Tag 10
Megijima/ Hanami - Picknick
Die Exkursion beginnt um 9.40 am Fährhafen, nur ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt. Ein Teil der Gruppe hatte sich am Vortag entschlossen, stattdessen die Museumsinsel zu besuchen. Das Wetter ist ideal für einen solchen Ausflug, sonnig und mild. Die Fähre legt pünktlich ab und wir genießen den frischen Wind an Deck. Mit jedem Meter lösen wir uns stärker vom quirligen, aber nicht hektischen Takamatsu. Nach 20 Minuten landen wir auf der Teufelsinsel, die mit ihrer Ruhe einen perfekten Kontrast zur Großstadt bildet. Hier leben nur noch einige ältere Menschen, trotzdem zieht die Insel weiterhin Touristen an, davon zeugt die Fährverbindung im 2 stündlichen Rhythmus. Am Hafen überrascht uns ein Moai, eine dieser riesigen, geheimnisvollen Steinköpfe, die Japan zum Dank für Hilfeleistungen von den Osterinseln erhielt. Wesentlich kleiner sind die niedlichen, kleinen Steinfiguren, die mal fröhlich, mal grummelnd den Weg zum Gipfel des Berges anzeigen, den wir über eine Serpentinenstraße durch herrlich blühende Kirschbäume erwandern. Immer wieder haben wir einen traumhaften Blick auf die umliegenden Inseln und Inselchen. Oben betreten wir eine vor über hundert Jahren entdeckte Höhle, in der die Sage eines Jungen erzählt wird, der Menschen vor Ungeheuern beschützt. Immer wieder begegnen uns dort knallig bunte Fabelwesen. Nachdem wir in der wärmenden Sonne auf dem Bergkamm unsere Brotzeit verzehrt haben, machen wir uns auf den Rückweg.
Um 17.30 sind wir zum Hanami-Picknick im Park der Burg verabredet. Andreas hat dafür Sake eingekauft, den wir wie auch die Einheimischen auf blauen Plastikplanen sitzend zu uns nehmen. Auch hier gibt es dazu wieder Leckereien aus dem Kombini. Die Dämmerung bricht herein und die zuerst ruhig neben unserer Gruppe zusammensitzenden japanischen Senioren werden durch Sake und Bier merklich ausgelassener. In den Bäumen hängende Lampions illuminieren den Park stimmungsvoll und tauchen das Blütenmeer in ein magisches Licht. So endet ein weiterer perfekter Tag unserer wunderschönen Reise.
Michael aus Düsseldorf
Tag 12:
So 06.04.
Osaka
Tag 12
Unser erster voller Tag in Osaka startete mit einer Planänderung, da der Wetterbericht mit Schauern drohte, sodass unser Ausflug nach Nara einen Tag warten musste. Gesagt getan starteten wir in die Erkundung der Stadt.
Eine kleine Gruppe fand sich 9:30 Uhr im Hotel zusammen und brach zum Bahnhof in Juso auf. Dort begegnete uns bereits die erste Herausforderung des Tages: Das eigenständige Aufladen unserer IC-Karten. Wir bildeten eine kleine Traube um die Automaten und meisterten die Aufgabe gemeinschaftlich dank verfügbarer englischsprachiger Option.
Ausgestattet mit frisch gedeckten Karten stellten wir uns der nächsten Herausforderung des Tages, der Navigation des öffentlichen Nahverkehrs in Osaka. Die Stadt ist in diesem Aspekt etwas besonders, denn jede Bahngesellschaft betreibt ihre eigenen Bahnhöfe. Nachdem wir von Juso nach Umeda gefahren waren, begann deswegen eine kleine unterirdische Wanderung zur U-bahn. Dort angekommen machten uns auf den Weg zum Osaka Castle.
Osaka Castle erwartete uns mit strahlendem Sonnenschein - entgegen des Wetterberichts - und vermutliche allen Osaka-Tourist*innen, die bereits auf den Beinen waren. Gleich beim Eingang der Burg klärte uns ein älterer, japanischer Fremdenführer über die großen Steine in den Burgmauern auf. Diese wurden zu Verteidigungszwecken in die Mauer eingearbeitet und garantierten zusammen mit dem gefüllten Burggraben für einen sicheren Aufenthalt in der Burg. Der größte Stein trägt übrigens den Namen Oktopusstein. Wir gönnten uns einen kleinen Spaziergang durch die Burganlage, flüchteten aber auch schnell wieder, da die Touristenflut in Kombination mit brezelnder Sonne doch etwas intensiv wurde.
Ausrüstet mit unseren ersten Erfahrungen mit dem örtlichen Nahverkehr ging die Fahrt entspannt weiter und wir stürzten uns in die Touristenfluten von Dotombori. Der Bezirk beherbergt sämtliche städtische Touristenfallen. Die kleine Reisegruppe erwarteten zuerst jede Menge Gelegenheiten, Geld zu verspielen - vor allem beim hierzulande beliebten Pachinko. Nach den Spielhöllen schlossen sich Haushaltswaren an, ein etwas anderer, aber potentiell ebenso teuerer Sündenpfuhl. Wer sich lieber verköstigen wollte, dem wurde Kobe-Rind in zahlreichen Formen und frisch zubereitete Takoyaki geboten. Wir landeten in einem Okonomiyaki-Restaurant, entschieden uns jedoch für Yakisoba. Leider ein Fehler, denn bei einem Gericht bestand das Rind zur Hälfte nur aus Fett, bei einem anderen wurde merklich an der Soße gespart. Eine leider auch in Japan zu findende Touristenkulinarik.
Trotz alledem gestärkt, stürzten wir uns in die Menschenmenge, die sich durch die Shinsaibashi-Suji Shoppingstraße walzte. Beim Koffer einer Mitreisenden wurde leider beim Transport von Hiroshima nach Osaka eine Rad beschädigt, sodass wir die Gelegenheit nutzen und gemeinsam auf die Jagd nach einem Ersatz gingen. In der Straße gibt es Optionen für jeden Geldbeutel. Fündig wurden wir schließlich im Daimaru-Kaufhaus, das unter anderem mit Marken wie Cartier und Kenzo aufwartet.
Mit pflasterlahmen Füßen machten wir uns schließlich auf den Weg zurück nach Juso, wo uns der reizvolle Duft von Taiyaki in Empfang nahm. Mit dieser Köstlichkeit ging es zurück zum Hotel, wo wir uns individuell auf die Suche nach einem Abendessen machten.
Trixi
Tag 13:
Mo 07.04.
Osaka
Tag 13
Heute geht es in die alte erste feste Hauptstadt Japans nach Nara.
Der Tag beginnt heute schon Recht früh um 7:40 in Richtung Umeda.
Da begann für die Neuen schon der erste Härtetest, denn um diese Uhrzeit
ist die Rush our in Osaka. Das heißt es wird eng. Tasche nach vorne und Rückwärts rein.
Teilweise steht auch das Zug Personal um die Leute vormschlüssig rein zu pressen.
Umfallen kann jetzt keiner mehr. Bis auf 1 Teilnehmerin hat das auch noch gepasst. Wir warten in Namba.
Dann geht es auch schon in den finalen Zug nach Nara.
Für alle Rehfreunde das ist die Stadt für euch zumindest, wenn ihr diese nicht essen wollt.
Es gibt eine Rehpopulation von ca. 1200 Tieren die etwas zu zutraulich sind.
Für die Rehe gibt es extra Kekse zum Füttern. Jedes noch so kleine Rascheln
führt unweigerlich zu einer Schar hungriger Rehe. Eine weitere Besonderheit,
die Rehe verbeugen sich für die Kekse. Auch die Rehe in Japan sind freundlich wohl aber eher ein abgeschautes Verhalten.
Nun aber zum eigentlichen Teil des Ausfluges der Todaiji Tempel ein sehr großer aus Holz gebauter Tempel.
Allein das Eingangstor dessen ist das größte aus Holz gerbaute Gebäude ohne Nägel der Welt.
Der Tempel wurde 785 erbaut ist aber in Laufe der Jahrhunderte immer wieder abgebrannt und wurde wieder aufgebaut.
Dort ist die Weltgrößte Bronzene Budda Statue. Wir sind Recht früh da und haben daher Glück ein paar Fotos mit wenig Menschen zu machen.
Die Stadt selber ist nur noch in wenigen Teilen wieder aufgebaut worden. Weiter zum Kasuga Schrein einer der ältesten Shinto Schreien Japans.
Ich selber bin dort nicht reingegangen ich habe mir dafür ein weitern Stempel besorgt.
Mittlerweile hat die Reise auch noch mehrere Stempelfreunde aller möglicher Art. Für meinen Teil reicht es mit Stempeln von Schreinen.
Jetzt kommt auch bei den den meisten der Hunger auf. Kurz erklärt wann wir uns wieder treffen. Ich gehe mit 2 andern noch in ein Curry Laden.
Nach kurzer Wartezeit konnten wir auch schon bestellen kleine Karte aber wir haben alle etwas gefunden.
Ich muss sagen das war das beste Curry was ich in Japan gegessen habe. Die Sauce war eine auf ein Art Demiglace mit Curry.
Die Sauce hat bei mir für den Reis leider nicht ganz gereicht es war einfach so lecker. Über das Lob hat sich die Bedienung sehr gefreut.
In der Einkaufspassage war auch der berühmteste Mochi Laden der Welt. Die Show haben wir leider leicht verpasst.
Ich muss sagen die Mochi werden ihrem Ruf gerecht.
Nara abgehakt, weiter zu den mittlerweile 2. höchsten Gebäudes Japans Abeno Harukas in Osaka. Der Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Für schwindelfreihe kommt man auch bis zur Fensterscheibe. So langsam ist der Nachmittag angebrochen und wir machen uns auf den Weg zum Hotel.
Kurze Pause und wir machen uns zu 3. Auf den Weg zum Abendessen. Wir wollen heute Yakitori(Hähnchenfleischspieße gegrillt) essen.
Der erste Laden lehnt uns ab ohne Reserviert zu habe, aber der zweite Laden akzeptiert uns.
Ich muss sagen wer es noch nicht gemacht für alle Hähnchenfleischliebhaber ist es ein Paradies.
Saftige Spieße mit leckerer Sauce die zu weiteren Trinken anregen. Es sah bei uns auf den Tellern Teilweise aus wie ein Schlachtfest.
Nur die Musik ist etwas laut. So geht ein gelungener Tag zu Ende.
Sven G. 3. Mal
Tag 14:
Di 08.04.
Kyoto
Tag 12
Der Wecker klingelt heute kurz nach sechs, damit gemütlich wach werden, duschen und frühstücken reinpasst, bevor es 7:50 auf Richtung Kyoto geht. Gut dass der Wecker im Smartphone einfach auf "morgen" eingestellt werden kann - mittlerweile ist jedes Zeitgefühl für Daten oder Wochentage verloren gegangen... es zählen nur noch das Tagesprogramm und die Ansagen von Andreas, wann man sich am nächsten Tag trifft. Das "gemütlich frühstücken" fällt zwar einer großen mexikanischen Reisegruppe zum Opfer, aber man kann das Frühstück ja auch ganz praktisch mit aufs Zimmer nehmen, um dem Andrang zu entgehen und noch etwas Morgenruhe zu genießen.
Dann geht es los - rein in den Zug, umsteigen und Sitzplätze ergattern, an der wie eine riesige Schokoladentafel aussehenden Meiji-Fabrik und der Yamazaki-Brennerei vorbeirauschen (vielleicht ja mal bei einem nächsten Japan-Trip einbauen...?), nochmal umsteigen, ab in den Bus, und dann die Füße vertreten, um zum berühmten Goldenen Pavillon zu gelangen. Trotz der frühen Uhrzeit ist hier schon einiges los, aber es findet sich immer ein Plätzchen zum Bewundern und Fotos machen. Die Sonne zeigt sich gnädig und lässt den Pavillon erstrahlen. Auf einem Inselchen im Wasser sonnen sich auch schon die Schildkröten und veranlassen uns, die Jacken auszuziehen und im T-Shirt weiterzulaufen.
Weiter geht es zum Ryoanji-Tempel, für dessen Besichtigung wir uns unserer Schuhe entledigen müssen. Nicht nur ein Ruhe ausstrahlender Steingarten, sondern auch wunderschöne Drachenbilder erwarten uns drinnen, wie auch ein schöner Spaziergang durch die Gartenanlage drumherum. Draußen lässt sich mit leckerem Eis auch der Zuckerspiegel wieder etwas auffüllen, bevor es zu Fuß und mit dem Bus zurück in die Stadt geht. Die Mittagspause ist danach herzlichst willkommen und man kann sie wie üblich nutzen wie man will - tatsächlich passen sowohl ein leichtes Mittagessen in einer ruhigen Bäckerei, als auch der Kauf eines japanischen Kochmessers in die Stunde Freizeit.
Dann geht es weiter zum Fushimi Inari - gibt es im Moment überhaupt ein berühmteres Fleckchen Erde auf Social Media als diesen Schrein?!? Innerlich schon gestählt für die Menschenmassen, die wir vermuten dort zu erwarten, gehen wir zum Eingang hinauf. Ja, Menschen über Menschen - aber dann doch irgendwie nicht so schlimm wie erwartet. Sobald man sich die "Mühe" macht, nicht nur durch den ersten Teil der hunderten von Torii für ein paar Fotos zu schreiten, sondern etwas weiter hinauf geht, leert es sich zusehends, und man kann die Atmosphäre genießen und sich freuen, hier zu sein. Was für ein Gefühl, durch die vielen Torii hindurch zu gehen - wie auch bereits zuvor wird einem bewusst, dass kein noch so schönes Foto das selbst Erleben ersetzen kann...
Doch bald geht es an den Rückweg, schnell noch einige Souvenirs kaufen, und ab geht es den kurzen Weg zur Bahnstation.
Am Bahnhof Kyoto machen wir einen lohnenden Zwischenstopp - auf geht es die vielen Rolltreppen bis ganz nach oben zum Skywalk. Beeindruckend sowohl das Gebäude architektonisch, als auch die Aussicht auf die Stadt vom Skywalk und der Happy Terrace aus. Zum Glück werden wir weder von den Vögeln noch den Bienen belästigt, vor denen verblichene Schilder uns warnen...
Dann treten wir endgültig den Rückweg nach Juso an. Die Bahnfahrt können wir zum Glück sitzend verbringen. Schnell noch frischgebackene Tayaki mit Vanillecreme oder Rote-Bohnen-Paste am Bahnhofsausgang erstehen und in der Hotellobby erschöpft und zufrieden die süßen Gebäcke in Fischform genießen - oder einfach in der Umgebung etwas Leckeres zum Futtern finden. Das haben wir uns heute verdient! Ein anstrengender, aber schöner Tag geht zu Ende, und wir sinken mal wieder müde und glücklich ins Bett und freuen uns auf morgen.
Andrea aus Neckarbischofsheim
Tag 15:
Mi 09.04.
Kyoto
Tag 15
Unser zweiter Tag in Kyoto steht an und wir stehen wieder früh auf und versuchen vor der mexikanischen Reisegruppe beim Frühstück zu sein. Das gelingt uns auch, denn diese ist schon abgereist. Um 6.30 Uhr dürfen wir dann wieder das Ritual der Frauen, die das Frühstücksbuffet vorbereiten, miterleben. Sie verbeugen sich und begrüßen die Anwesenden. Damit ist das Buffett eröffnet. Geschlossen wird es dann übrigens mit dem gleichen Ritual.
Um 7.50 Uhr gehts dann wieder pünktlich zum Bahnhof, wo wir wieder eine Station zurück nach Umeda fahren, um Sitzplätze in dem Zug nach Kyoto zu bekommen. Wir bekommen langsam Routine und es gelingt uns.
In Kyoto fahren wir dann wieder U-Bahn und Bus um uns den Tempel Ginkaku-Ji (auch Silbener Pavillon) anzuschauen. Der Tempel hat einen großen prächtigen Garten. Die Größe ist von Vorteil an diesem Morgen, da weitere Gruppen mit uns anstehen.
Im Garten sehen wir akribisch geharkte Sandskulpturen und Kiefern, die auf Moos bewachsenen Boden stehen.
Den Ende des 15. Jahrhunderts gebaute Tempel konnten wir leider nicht besichtigen, aber auch von Außen ist er prächtig.
Im Anschluss an die Besichtigung der Tempelanlage sind wir den Philosophenweg gegangen. Dieser Weg führt entlang am Kanal und ist mit Bäumen der verschiedenen Kirschblüten ein idyllischer Ort. Das Wetter ist uns wieder hold und bei Sonnenschein gibt es herrliche Motive zum Fotografieren. Die Stunde Zeit, die wir für den Weg hatten, war schnell vergangen und anschliessend gingen wir weiter zu Fuß zum Heian-Schrein. Dieser zur 1100 Jahr Feier Kyotos 1895 errichtete Schrein vermittelt einen Eindruck, wie Teile des früheren Palastes ausgesehen hatten.
Danach sind wir zum Handicraft Center gegangen und haben uns eine Mittagspause zum Essen und Einkaufen gegönnt.
Dann ging es mit dem Bus weiter zum Yasaka Schrein. Hier haben sich dann unsere Wege getrennt und jeder hat sich selbständig auf den weg nach Osaka / Juso aufgemacht.
Im Hotel angekommen haben wir dann wieder unsere Sachen für die nächsten 2 1/2 Tage gepackt und unsere Koffer abgegeben, damit diese nach Tokyo vorgeschickt werden.
Ein schöner erfüllender Tag geht damit zu Ende.
Uwe aus Köln
Tag 16:
Do 10.04.
Aoki-Mura
Tag 16
Nach den ereignisreichen Tagen in Osaka folgte heute ein Reisetag wie er im Buche steht. Los ging es vom örtlichen Bahnhof in Juso zum größeren Bahnhof Umeda. Dort wurde die traditionelle Verpflegung für lange Zugreisen eingekauft, das Ekiben. Dabei handelt es sich um Bentoboxen, die mit Reis, Gemüse, einer Fleisch- und/oder Fischbeilage eine erstaunlich reichhaltige Mahlzeit für unterwegs bieten. Mittlerweile haben die Japaner*innen diese Boxen sogar noch weiterentwickelt und so lassen sie sich nun per kräftigem Ziehen an einem Faden blitzschnell aufwärmen. Zugkulinarik von feinsten!
Zuerst legte die Reisegruppe aber die zweite Etappe des Transfertages fort. Von Umeda ging es mit dem Thunderbird nach Tsuruga. Dort konnten wir endlich in den Shinkansen steigen. Links und rechts von den japanischen Alpen eingerahmt haben wir unsere Lunchboxen genossen.
Als wir aus dem Shinkansen gestiegen sind, erwartete uns eine völlig neue Welt: das japanische Hinterland. Hier in Aoki-Mura, einem kleinen Örtchen oberhalb von Ueda mit vielen Onsen, ging es für uns in das Fujiya Hotel. Die Herberge ist schon etwas in die Jahre gekommen, aber liebevoll geführt.
Nachdem wir unser Gepäck in den Zimmern verstaut und Yukata übergeworfen hatten, ging es sofort zum Aufwärmen ins Onsen. Im Onsen gibt es getrennte Bereiche für Männer und Frauen, da in den heißen Quellen nur nackt gebadet werden darf. Vorher wird der gesamte Leib gründlich geschrubbt. Gemeinsam haben wir das heiße Wasser genossen und den schwefeligen Geruch, der uns dabei umgab, erfolgreich ignoriert.
Gründlich entspannt versammelten wir uns abends zum gemeinsamen Festmahl. Es erwarteten uns mehrere Gänge, wobei im Laufe des Abends unklar war, wie viele eigentlich, denn die netten, älteren Servicedamen brachten uns Runden um Runden an Schalen und Schüsseln mit spannenden kleinen Häppchen. Als die Misosuppe das Mahl abschloss, waren wir pappsatt und sehr beeindruckt von unseren neuen, kulinarischen Eindrücken.
Den Abschluss des Abends bildete eine rauschende Runde Karaoke, bei der wir stimmlich sowohl auf der Bühne als auch im „Zuschauerbereich“ Höchstleistungen abriefen.
Trixi aus Leipzig
Tag 17:
Fr 11.04.
Aoki-Mura
Tag 17
Zwitscher Flöt Tirili...
Ja, so wird man morgens im Ryokan in Ueda-Aoki sanft geweckt von Tönen, die man so noch nicht gehört hat - der betreffende Vogel scheint zumindest in unserer Gegend in Deutschland nicht heimisch zu sein. Er besingt jedenfalls wunderschön den Sonnenaufgang, was über die laut Wecker doch unerwartet frühe Uhrzeit der Aufwachphase hinweghilft. Was tun, nochmal rumdrehen - oder vielleicht doch aufstehen und sich ins Bad schleichen? Nach einem grünen Tee, stilecht auf dem Kissen auf dem Boden kniend genossen (Wasserkocher, Kanne, Schalen, Grünteebeutel und sogar Kekse standen bei Anreise bereits auf dem Tischchen im Zimmer), ist die Entscheidung schnell gefallen: Hurtig rein in den Yukata und die Schlappen, die Handtücher gepackt, und in Anbetracht der Uhrzeit trotz des knarzenden Holzbodens möglichst leise geht es runter zum Bad. Keiner da, das heißt Privat-Onsen heute Morgen! Schnell gründlich abgeschrubbt am Waschplatz, das kleine Handtuch auf den Kopf, und raus geht es ins Außenbad. Umsäumt von - zumindest an diesem Morgen - wohlig warmem Wasser, Steinen, Büschen und der langsam dahinter aufsteigenden Sonne lässt sich der Tagesanbruch ungestört genießen. So lässt es sich leben...
Nach dem Baden stellen sich pünktlich Kaffeedurst und Hunger ein, also auf zum Frühstück, das für alle pünktlich um dieselbe Uhrzeit serviert wird. Das Frühstück besteht - ganz ungewohnt im Vergleich zu den letzten zwei Wochen - aus dicken, bereits getoasteten und gebutterten Toastscheiben, Spiegelei mit Bacon, einem kleinen Salat, Erdbeer- und Orangenmarmelade, einigen Stückchen frisch geschnittenem Obst sowie Kaffee und Tee. Toast darf nachbestellt werden, bis man pappsatt ist. Eine gute Grundlage für den anschließenden "Spaziergang". Da wir dank eines für den Vormittag gnädigen Wetterberichts entscheiden, nicht nur einen Rundgang durchs Dorf zu machen, sondern auch den Berg hinauf zu gehen, wird der Spaziergang doch etwas anstrengender und länger als gedacht. Aber auch das schaffen wir und haben schon wieder leichten Hunger. Gut, dass der Hotelbus zum Supermarkt bald abfährt! Der sympathische Fahrer testet unsere Aufmerksamkeit und fährt erstmal am Supermarkt vorbei, aber das ist schnell bemerkt. Wir stürmen den Markt und merken, dass eine halbe Stunde fast zuwenig Zeit ist um sich die vielen Leckereien anzusehen, zu übersetzen und zu entscheiden. Aber alle schaffen es rechtzeitig zurück in den Bus.
Nach der Mittagspause bietet sich wieder ein Bad an. Diesen Gedanken scheinen fast alle in der Gruppe zu haben, uns wir merken dass das Frauenbad beinahe an seine Kapazitätsgrenzen stößt, selbst wenn noch nicht alle weiblichen Gruppenmitglieder drin sind. Die Sonne scheint was das Zeug hält und heizt uns zusätzlich kräftig ein. Langsam leert sich das Bad, und kaum entscheiden sich die letzten von uns zu gehen, füllt es sich mit anderen Gästen - man könnte fast meinen, die hätten extra gewartet bis wir weg sind... Wir erklären noch schnell zwei ratlosen neuen Gästen aus Holland, wie man im Onsen richtig badet. Zurück auf dem Zimmer genießen wir anschließend die im Supermarkt besorgte Fruchtmilch. Nach einer kleinen Ruhephase auf dem Zimmer machen wir uns dann langsam bereit fürs Abendessen.
Punkt 18 Uhr finden wir uns alle wieder im Speiseraum ein. Der Tisch ist wieder schön gedeckt und die ersten Köstlichkeiten warten bereits auf uns. Nachdem wir uns gegenseitig wieder mit Sake und anderen Getränken versorgt haben, läutet Andreas das Abendessen ein. Ein ums andere Mal fragt man sich, was es wohl gewesen sein könnte was man da gerade Leckeres gegessen haben könnte - vieles, aber bei weitem nicht alles können wir identifizieren. Die am Platz geköchelte Suppe und die verschiedenen Tempura bilden mein persönliches Highlight. Der Nachtisch läutet wieder die 'bequeme' Phase des Abends ein, während der wir uns gegenseitig wieder aufmerksam mit Sake versorgen. Der muss leer werden, denken sich wohl auch die Damen, die uns im Ryokan immer so freundlich bedienen, und leeren auch das letzte kleine Tröpfchen Sake in die Schalen. Da sagen wir nicht nein - lecker! Zum Karaoke sind wir heute entweder zu satt, zu relaxt oder bereits anderweitig zu gut unterhalten, und so lassen wir den letzten Abend in Ueda beschwingt, aber musiklos ausklingen.
Andrea aus Neckarbischofsheim
Tag 18:
Sa 12.04.
Tokio
Tag 18
Die Zeit in Aoki-Mura war nach zwei Tagen bereits um, deswegen gab es am Morgen noch ein reichhaltiges Frühstück im Ryokan und im Anschluss ging es direkt mit dem Hotelbus zum Bahnhof Ueda. Angekommen konnten wir kurz verschnaufen. Einige Shinkansen ohne Halt in Ueda pfiffen wie weiße Blitze durch den Bahnhof, sodass wir mit der Beobachtung der Züge gut beschäftigt waren.
Der Shinkansen von Ueda nach Tokyo brauchte weniger als 2 Stunden. Eine kurze Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr später kamen wir bereits in unserem Toyoko Inn in Kuramae an, wo sich nach dem Check-in die Wege trennten, denn wir hatten einen freien Nachmittag zur Verfügung.
Für mich ging es nach einer kleinen Stärkung aus dem Konbini nach Jimbocho. Das Viertel ist bekannt für seine Secondhand Buchläden, wobei diese in der Regel nur japanischsprachige Titel führen. Der Kitazawa Bookshop ist da eine Ausnahme, denn hier gibt es vor allem englischsprachige Bücher. Wer auf der Suche nach Klassikern ist, wird hier mit Sicherheit fündig. Ansonsten gibt es aber auch Vintage-Postkarten, alte Streichholzschachteln und vieles mehr zu entdecken.
Der nächste Stopp führte mich nach Ginza. Hier erwarteten mich zuerst Loft und dann Itoya mit offenen Toren und vielen Möglichkeiten, Geld auszugeben. Besonders Loft bietet jede Menge raffiniert verpackte Köstlichkeiten und Aufmerksamkeiten für Freund*innen und Familie. Bei Itoya werden vor allem Kreativ- und Bastelliebhaber*innen fündig. Aber auch für kunstvolle Postkarten lohnt sich der Besuch.
Das eigentliche Highlight des Tages erwartete mich am Abend und dafür ging es zum Mori Building im superstylischen Azabudai Hills Garden Plaza. Hier hat die zweite Tokyoter Installation von teamLab seine Heimat gefunden. Die Videos, die man im Internet von der Installation findet, sind schon richtig stark, aber selbst darin wandeln zu können ist noch einmal etwas ganz anderes. Hinter jeder Ecke erwartete mich hier eine neues Meer aus Farben und Motiven. Absolut empfehlenswert!
Zum Abschluss des Tages gab es noch ein kleines Mahl aus dem Konbini. Für mehr reichte die Kraft nicht mehr.
Trixi aus Leipzig