Reiseberichte und Bilder
Kirschblüte Spezial A-SP
2025
27.03. - 16.04.
21 Tage
Hier präsentieren wir nahezu täglich neue Fotos und Reiseberichte unserer Reise.
Tag 20:
Di 15.04.
Tokio
Tag 19:
Mo 14.04.
Aoki-Mura
Tag 19.
Der vergangene Abend verlief gesellig und endete erst zu später Stunde. Der morgen begann darum für manche mit einem leichten Kater. Um 8 Uhr war zum gemeinsamen Frühstück geladen. Zur Abwechslung stand heute ein eher westliches Menü auf dem Speiseplan. Auf uns warteten dicke Toastscheiben, zwei Sorten Fruchtgelee, dazu ein Spiegelei mit Speck, etwas Salat und eine kleine Schüssel Obst. Kaffee und Tee waren selbstverständlich auch vorhanden.
Gleich nach dem Frühstück folgte auch schon die erste Aktivität. Wer Lust verspürte und sich fit genug fühlte, konnte zu einer etwa 2stündigen Wanderung in und um den Ort aufbrechen. Nur eine kleine Gruppe meldete sich für den Ausflug. Die übrigen wollten entweder ihren Kater kurieren, einfach nur entspannen oder konnten wegen einer Erkältung nicht teilnehmen. Diese hat momentan einen Teil der Reisegruppe kalt erwischt. Auch Koyama-san blieb nicht verschont. Er begleitete uns daher nur ein Stück durch das Dorf, sodass wir die richtige Abzweigung zum Rundweg nicht verpassen.
Während des Spaziergangs durch das Dorf erklärte uns Koyama-san die ein oder andere Besonderheit japanischer Wohnhäuser. An der Abzweigung trennten sich dann unsere Wege. Nun zu viert führte uns der Weg zunächst an einigen Feldern vorbei, bis wir schließlich den Wald betraten. Ab hier ging es auf einem Forstweg steil bergan. Nach dem Bad in der Menge der Megametropole Osaka nun das Bad im Wald. Eine lange und ereignisreiche Reise liegt hinter uns und neigt sich dem Ende zu. Hier in Ueda können wir ein letztes Mal entspannen, bevor morgen die Rückreise nach Tokyo ansteht.
Marco R. aus Zossen (3. Mal dagei)
Morgen mit Kater,
Waldweg steigt sanft, Ryokan ruft,
Onsen wärmt die Nacht.
Tag 18:
So 13.04.
Aoki-Mura
Tag 17:
Sa 12.04.
Tag 16+17.
Kurzbericht Kyoto Osaka
11.04 . und 12.04.
Am 11.04.
ging es noch einmal nach Kyoto, und noch einmal ging es surch in das ruhige systhematische Gewühle der Untergrundbahn und des Bahnhofs.
Erster Stop : der Ginkakuji Tempel. Was hier besonders beeindruckt, sind seine Zengärten und die wunderbar sorgsam geformten Landschaften, wo das Moos vorsichtig mit einem kleinen Reisigbesen gefegt wird.
Dann ging es weiter über den " Philosophenweg" ( so genannt, weil eben ein Philosoph meditierend und philosophierend diesen Weg auf und ab ging ) zum Heian - Schrein. Der Weg, ein Kirschblüten weg, einfach nur schön.
Der Heian-Schrein. Groß, imposant, verwirrend, denn vor dem Eingang waren Unmengen von Ständen, die Essen und Souvenirs anboten.
Am Nachmittag, als letztes Angebot, war der Yanaka-Schrein zu besichtigen. Vielleicht hätte sich ein Spaziergang durch den Garten gelohnt, aber meine Füße haben gestreikt...
Der 12.04. war ein sogenannter "freier Tag" für Erkundungen "auf eigene Faust". Aber Koyama-San stand für eine kleine Truppe zur Verfügung und lotste uns zur Osakaburg, beeindruckend !, und zum / ins Nambe-Viertel, wir uns eine halbe Stunde in Dotonbori wagten.
Ein Highlight war unser japanisches Mittagessen, in einem etwas besseren Lokal. Schade, dass ich mir nicht den Namen gemerkt habe, es hätte sich gelohnt hier etwas Werbung zu machen😄!
Astrid, Lissabon
Tag 16:
Fr 11.04.
Osaka
Tag 16.
Der Tag begann mit einer gemischten Wetterprognose, doch wie so oft auf dieser Reise hatten wir Glück: Je weiter der Tag voranschritt, desto freundlicher zeigte sich die Sonne.
Gestern lernten wir unter anderem, dass der Fuchs schlau ist. Genauso schlau starteten wir: wir fahren mit dem Zug zuerst eine Station zurück, um dann in die entgegensetze Richtung nach Kyoto zu fahren. Da das die erste Station ist, ist der Wagen leer - und wir ergatterten einen Sitzplatz, welcher sich auf der 50minütigen Fahrt als wertvoll herausstellte. Denn schnell füllte sich der Zug und so stehen die meisten dicht an dicht.
Unser erster Stopp war der Ginkaku-ji, der sogenannte „Silberne Pavillon“. Besonders beeindruckend war die kunstvoll angelegte Gartenanlage – ein Ort der Ruhe und Ästhetik, der uns direkt in die meditative Welt des Zen eintauchen ließ. Liebevoll wurde von Gärtnern das Laub zwischen dem harmonischen Gebilde aus Bäumen, Wasser, Kies und Moos gefegt. Egal wie man sich drehte, egal wo man hinblickte, ergaben sich neue bezaubernde Szenen, die man am liebsten einfangen wollte. Doch die Fotos werden den Zauber wahrschnlich nie gerecht.
Von dort aus spazierten wir den Philosophenweg entlang. Die Kirschblüte war in vollem Gange, und unzählige Sakura-Bäume säumten unseren Weg. Es war ein Paradies für Fotografen – hinter jeder Kurve ein neues, bezauberndes Motiv.
Anschließend ging es weiter zu Fuß zum Heian-Schrein. Im Vergleich zum stillen Morgen empfing uns hier eine deutlich belebtere Atmosphäre – mehr Touristen, mehr Trubel. Unser Weg führte uns dann vorbei am Kyoto Handicraft Center, wo wir eine kurze Mittagspause einlegten und uns mit leckeren Currygerichten stärkten. Ein bisschen Zeit blieb auch zum Einkaufen.
Chris aus Bech, Luxemburg
Tag 15:
Do 10.04.
Osaka
Tag 15.
Betreff: Osaka Kyoto
Osaka, 10.04.25
Guten Morgen allerseits🤗,
Kaum zu glauben, aber ich schreibe heute den 11. April und das bedeutet, dass wir genau zwei Wochen unterwegs sind. Und die Zeit ist so schnell vergangen ! Gleichzeitig habe ich aber das Gefühl schon eine Ewigkeit in Japan zu sein und fast sogar japanisch zu verstehen😉...
Die Tage sind voll und besonders gestern am 10. April, hat wohl jeder gemerkt : wir bekommen nur einen Bruchteil mit von dem, was Japan uns anbieten kann. Das Mitnehmen von vielen Bildern, Eindrücken, Erlebnissen in so "kurzer" Zeit bedeutet immer, dass wir uns nur auf das Essentielle beschränken können, dass das Gefühl entsteht, mehr Zeit zu brauchen, um zu schauen, zu entdecken, zu schmecken, zu fühlen...
Doch der langen Rede, kurzer Sinn : gestern hatten wir vier (4!) "points of interest " zu entdecken gehabt :
Der Goldener Pavillon von Kinkakuji : was für ein Gebäude! Der Zentempel, vollständig mit Blattgold bedeckt , seine drei Stufen aus drei verschiedene Epochen inspiriert , überblickt majestätisch und zeitlos schweigend den See, an dessen Ufer er erbaut wurde. Doch der Zivilisationsschock könnte nicht größer sein: Menschenmengen wälzen sich an ihm vorbei, unzählige Selfies und Gruppenfotos werden gemacht, und man selber würde einfach nur gerne länger bleiben, etwas abseits, in Ruhe bewundern und nachfühlen...
Der Zengarten von Ryoanji bringt uns etwas später zu Ruhe und eigentlich auch zur Besinnlichkeit, oder sollte es. Man geht einem wunderbar gestalteten See entlang zum Garten hin und möchte am liebsten überall verweilen. Doch die moderne Zeit gönnt es uns nicht. Und auch hier können wir uns nur vornehmen: wir kommen zurück, mit mehr Muße, nur dafür...
Und der Fushimi Inari Schrein? Der übertrifft alles: die Ausmaße, die Größe, das Imposante der verschiedenen Schreine, die torii-Alleen, sakura immer wieder, die stillen Ecken, übersehen ... Und dann das Gewimmel: ein Souvenir ( vorsichtig Anhänger-Suchtgefahr!), ein Tempel-Stempel ins eigen dafür gekaufte Büchlein, ein Matcha-Eis, sich durchschlagen zum Ausgang... Und auch hier das Gefühl: wiederkommen, viiiiel Zeit haben...
Auf dem Heimweg musste ich noch von der geballten "Koyama-Schwarm"- Intelligenz "gerettet" werden. Wohl dem Sekundenschlaf verfallen, hatte ich den geballten Aufbruch der gesamten Truppe komplett verpasst und wurde im Bus nichts ahnend von WhatsApp-Annrufen und- Nachrichten völlig überrascht: aussteigen!, aussteigen!, hieß es, per Google wurde ich dann zum Gruppenstandort gelotst, und ein Mitglied der Gruppe kam mir sogar entgegen. Puh, gut, dass unser Koyama-Schwarm so reibungslos und modern funktioniert hat! Hier nochmals allen ein dickes arigatougozaimasu!!!
Astrid, aus Lissabon
Tag 14:
Mi 09.04.
Osaka
Tag 13:
Di 08.04.
Hiroshima
Tag 13.
Heute war ausschlafen angesagt.
Am frühen Mittag ging es dann gemeinsam los zum Hanami ("Kirschblütenfest").
Noch schnell die Rucksäcke im Supermarkt mit Leckereien vollgefüllt und dann auf zum Friedenspark. Hier gibt es eine schöne Kirschbaum-Allee direkt am Fluss. Wir breiteten unser Matten unter 3 Bäumen aus und füllten sie mit Essen und Getränken. Sake durfte natürlich auch nicht fehlen. So genossen wir die nächsten Stunden bei herrlichem Sonnenschein in geselliger Runde.
Der Rest des Tages war zur freien Verfügung.
Also eroberten Teile unserer Gruppe noch schnell die Wiederaufgebaute Burg Hiroshimas und ihre schöne Außenanlage.
Anschließend fand jeder noch ein paar Kleinigkeiten in der Shopping Straße und dann auf zum Abendessen.
Wir entschieden uns für ein Reststaurant mit Grill mitten im Tisch. Jetzt konnte man sich verschiedene Fleischplatten bestellen und das nach belieben mit ein paar Beilagen unterlegen. Kleines Restaurant, schönes Gericht und super leckeres Fleisch.
Auch so ging wieder ein langer Tag schön zu Ende.
Robert K. aus Schmölln (2. Mal dabei)
Tag 12:
Mo 07.04.Hiroshima
Tag 12.
Ein neuer Tag in Hiroshima. Nach der ersten Überwältigung des Vortags, stand heute ein Abstecher auf die Insel Miyajima auf dem Programm.
Wir trafen uns wie so oft in der Früh nach einem ausgiebigen japanischen Frühstück a la Toyoko Inn vor dem Hoteleingang. Von dort ging es fix zum Hafen, wo wir auf einer Fähre nach Miyajima übersetzten.
Obwohl die Sonne bei wolkenfreiem Himmel auf uns herab schien, fröstelte es noch etwas. Ich bereute nur mit T-Shirt herausgegangen zu sein und hoffe auf einen Temperaturaufschwung.
Auf Miyajima angekommen packte ich meinen Regenschirm aus. Dieser in Tokyo gekaufte Schirm bot nämlich praktischerweise auch einen UV-Schutz. Zusammen mit der japanischen Sonnencreme, die wie ich finde sehr angenehm roch (besser als in Deutschland erhältliche) war meine empfindliche Haut gut gewappnet für den Tag.
Uns begegneten zu aller erst neben einem Haufen von Touristen frei laufende Rehe. Diese waren keineswegs scheu; stattdessen schienen sie völlig unbeeindruckt von den Menschenmassen, die sich um sie heraus sammelten und fleißig Fotos schossen.
Wir bahnten uns unseren Weg bis zur ersten Attraktion: dem großen O-Torii mitten im Wasser. Der Shinto-Torbogen ist ein bekanntes Wahrzeichen und wird schnell mit Japan assoziiert.
Wir nutzen als Gruppe die Chance und liessen Koyama das tägliche Gruppenfoto schießen.
Als nächstes stand die ebenfalls im Wasser liegende - zumindest bei Flut - Shinto-Anlage Itsukushima-Schrein.
Hier konnte die architektonische Kunst innerhalb des Shintoismus begutachtet werden.
Einige nutzen die Gelegenheit zudem zum Beten, andere ließen sich einen Eintrag in ihr Siegelbuch eintragen; wieder andere wie ich besorgten noch ein paar Souvenirs. Ich holte mit noch drei Omamoris: shintoistische Schutzamulette.
Die nächste Station war der Daishoin, ein buddhistischer Tempel.
Dieser wies merkliche Differenzen zu einem shintoistischen Tempel auf; allen voran fiel sofort der Weihrauch-Geruch auf, den man in unmittelbarer Nähe vernehmen konnte.
Als nächster Tagespunkt stand auf dem Tempelgelände eine einstündige Essenpause an. Viele hatten sich dazu wie von Koyama empfohlen zuvor mit Snacks aus dem Konbini eingedeckt. Ich wollte mein Glück vor Ort versuchen, und so machte ich mich ohne die Gruppe auf die Suche nach einem Café.
Die Suche lohnte sich, als nach etwa 10 Minuten abseits der belaufenen Wege nach einem kleinen Hinweisschild auf ein uriges, kleines lokal traf. Dieses befand sich auf einer Anhöhe. Die wenigen Gäste erlaubten es mir, mich direkt in die erste Reihe zu setzen, so dass ich bei bestem Ausblick bei einem frischen Orangensaft und warmen Udon-Nudeln in aller Ruhe entspannen konnte.
Nach dem Essen ging es zur Seilbahn, die auf den Berg Misen führte. Einige tapfere Recken aus der Gruppe unternahmen den Aufstieg zu Fuß (500m Höhe), andere mich eingeschlossen nahmen den wenig anstrengenden Weg per Seilbahn. So gelangte ich mit einigen Mitstreitern trotz des Andrangs schnell auf den Berg. Von dort aus konnte man super die gesamte Insel sowie Hiroshima überblicken.
Nach dem Aufstieg ging es ebenfalls per Seilbahn zurück nach unten und dann zurück zum Hafen. Wir setzten wieder über zum Speckgürtel Hiroshimas, von wo aus wir diesmal statt mit dem Regionalzug per Straßenbahn bis kurz vor das Hotel fuhren. Die Fahrt dauerte zwar etwa 1 Stunde - dafür gab es jedoch mehr zu sehen.
Wieder im Hotel ruhten wir uns etwas aus, bevor wir als Teil der Gruppe wieder auf Achse zum Zweck der Nahrungsaufnahme waren.
Nach der kleinen Spielesession ging es auch für uns zurück ins Hotel und so dann ins Bettchen.
Zwei Wege des Lichts –
Shinto-Tor und Buddhas Blick,
eins im Inselwind.
Jonas W. aus Zossen (3. Mal dabei)
Tag 11:
So 06.04.
Hiroshima
11 Tag
Hiroshima. 6. 4. 2025
Minasan konnichiwa, guten Morgen ihr alle - mehr oder weniger hoffentlich richtig übersetzt😇
Wir haben es geschafft und sind vollzählig und gesund in Hiroshima angekommen!
Das Besondere am heutigen Tag: wir sind zum ersten Mal mit dem shinkansen, dem sogenannten "bullet- train "' gereist, mit einer maximalen Geschwindigkeit von ca. 350 km/St.
Beeindruckend dabei : viel Platz für Beine (!) und Gepäck, sehr komfortable Sitze, leise... Ja, so was in Europa🤔.... Träumen darf man ja!
Der Bahnhof Hiroshima, ein Gewimmel von Menschen, Koffern, Sprachen😵💫.... Ein Glück konnten wir der weißen Kappe von Koyama-San folgen😅, um aus diesem Labyrinth herauszukommen...
Dann ging es mit Sack und Pack, d.h. Koffer rollend und Rucksack tragend, zum Hotel. Und da wir noch nicht einchecken durften, ließen wir wieder Mal alles im Hotel stehen, mit einer Änderung : wir mussten uns erstmal etwas Leichteres anziehen, denn hier hatten wir im Gegensatz zu Kagoshima angenehme 20°😄!
Und jetzt : Stadtbummel! Wie immer, muss man mit den Kontrasten zurechtkommen : Moderne und Tempel ; Schrein, Autogeräusche und Menschenmengen; extreme Höflichkeit und Manga-Outfit, Hiroshima- Memorial und seinen Tausenden von Toten und blühende Kirschbäume und darunter fröhliche Menschen, die ausgelassen picknicken.... Es wird Zeit brauchen, dies alles zu verarbeiten.
Gegen Mittag, Besuch des Memorials : hier keine Worte, - Tränen in Herzen . . . Nur die Kirschblüten helfen einem wieder lachen zu können.
Später Mittagessen : shabu - shabu, eine Art chinesisches, bzw. japanisches Fondue. Wunderbar, insbesondere wenn man auch feines Fleisch genießt😋.
Abends nochmals ein Abstecher in das kulinarische Japan mit okonomiyaki: man sitzt und isst direkt am "Brat-Tresen". Dort werden auf heißem Blech Unmengen Weißkohl, fein geschnitten, gebraten, auf eine Art Pfannkuchen getürmt, darauf ein Ei und was sonst noch je nach Bestellung dazukommt. Zuletzt, das Tüpfelchen auf dem i, die "besondere" Soße ! Sooo lecker !!!
Nun, nur noch ins Bett fallen, um morgen halbwegs fit zu sein für die Wanderung zum Berg Misen... auch Seilbahn fahren ist möglich😅!
Astrid, Lissabon
Tag 10:
Sa 05.04.
Kagoshima
Tag 10.
Das Programm für den heutigen Tag war komplett freiwillig, dennoch sind alle aus der Gruppe mitgegangen. Jeder war "heiß" auf den Vulkan auf der Insel Sakurajima, wörtlich übersetzt Kirschblüteninsel, gleichzeitig auch namensgebend für den Vulkan selbst.
Die Gruppe traf sich 8:30 Uhr in der Hotellobby. Erster Stopp war zunächst der Kombini quasi gleich nebenan, um für das Mittagessen bzw Picknick auf der Insel einzukaufen. Mit unseren weißen Plastiktüten, gefüllt mit diversen Snacks, sind wir dann zur Straßenbahnhaltestelle gelaufen. Für einige war dies die erste Fahrt mit der Straßenbahn hier; ich war an den Tagen vorher bereits einige Male gefahren. Das geordnete Einsteigen hinten, das Aussteigen vorne beim Fahrer und das Bezahlen beim Aussteigen ist hier in Bussen und Straßenbahnen üblich, für uns aber noch ungewohnt. Wir haben aber noch ein paar Tage Zeit uns auch daran zu gewöhnen. Ich finde es faszinierend zu sehen, dass hier in Kagoshima sowohl moderne als auch fast schon "antike" Straßenbahnen, die in meiner Heimatstadt als Museumsbahn ein Ausstellungsstück wären, unterwegs sind.
In der Nähe des Hafens sind wir dann ausgestiegen und zum Anlegeplatz der Fähre gelaufen. Beeilen muss man sich nicht unbedingt, denn die Fähre fährt im 20-Minuten-Takt, früher sogar aller 10 Minuten wie uns Kojama-san erzählt hat.
Die meisten von uns haben sich auf dem oberen Deck der Fähre ein Plätzchen mit guter Aussicht gesucht. Abgesehen vielleicht von dem Wind, war das Wetter dafür heute ideal. Die ruhige Überfahrt zur Insel dauerte ca 15 Minuten, in denen man rundherum immer etwas Interessantes sehen konnte, allen voran natürlich der imposante Vulkan mit seinen drei Gipfeln, der höchste davon 1117 m hoch.
Auf der Insel angekommen hieß es zunächst einmal "Hände waschen". Ich glaube ich habe heute erst verstanden, dass das Koyama-Deutsch für "Pipi-Pause" ist. Danach hat Koyama-san die Tageskarten für den Inselbus an uns verteilt, die man zum Entwerten erst einmal freirubbeln musste.
An der Haltestelle des Inselbusses mussten wir ein wenig warten, konnten derweil aber wieder einigen Anekdoten von Koyama-san lauschen und hatten dann wieder Gelegenheit, das richtige Einsteigen zu üben.
Auf der Insel gibt es zwei Buslinien: der örtliche Bus für die Anwohner, der die 36 km einmal um die Insel herum fährt; den Inselbus für die Touristen, der nur einen kleinen Teil der Insel abdeckt und dabei an diversen touristischen Punkten Halt macht. Ein solcher Halt ist der Yunohira Aussichtspunkt auf 373 m Höhe, gleichzeitig auch der höchste Punkt auf der Insel, der für die Allgemeinheit zugänglich ist. Der kleine Turm bietet in alle Richtungen einen fantastischen Ausblick, egal ob die Bucht von Kagoshima, Kagoshima selbst oder der Vulkan mit seiner teils grün bewachsenen, teils mit Lava- und Gesteinsbrocken bedeckten Umgebung. Bevor es mit dem Bus weiter ging, konnte man in dem kleinen Souvenirladen noch etwas stöbern und nebenan natürlich auch noch einmal "Hände waschen".
Der Bus brachte uns zum Ausgangspunkt zurück. Ordentlich stiegen wir vorne aus und liefen an der langen Warteschlange fürs Einsteigen vorbei. Koyama-san sagte dann "noch einmal anstellen". Was wir zunächst für einen trockenen Witz hielten, war aber tatsächlich ernst gemeint. Also wieder hinein in den Bus, aber dieses Mal fuhren wir nur bis zum Karasujima Aussichtspunkt. Dort genossen wir die wunderschöne Aussicht bei einem Picknick, bei dem wir unsere zu Beginn gekauften Leckereien essen konnten. Ein Glück, da die Durchsagen im Bus, die sich zuletzt nur um lokale Köstlichkeiten drehten, mir den Magen knurren ließen.
Über den Yogan Nagisa Pfad sind wir an der Küste entlang bis zum gleichnamigen Park gelaufen. Dabei konnten wir aus nächster Nähe die teilweise richtig mächtigen Lavageröllbrocken betrachten, die der Vulkan bei einer seiner letzten Eruptionen in alle Richtungen geschleudert hat.
Nach diesem gut zwei Kilometer langen, recht flotten Spaziergang kamen wir am Park an. Dort gab es die Möglichkeit in einem 100 m langen Becken seine Füße in heißem Quellwasser zu baden. Ich suchte mir dafür ein schattiges Plätzchen, allerdings war das auch genau neben einer Quelle, sodass das Wasser selbst für mich als jemand, der eigentlich gern heiß badet, viel zu heiß war. Ein Tourist genau neben mir hatte sogar schon rote Füße! Zurück bei der Gruppe fand ich dann ein Plätzchen, wo das Wasser vergleichsweise fast schon zu kalt war.
Wir machten dann noch im Sakurajima Besucherzentrum einen kleinen Rundgang, bei dem die Entstehungsgeschichte des Vulkans und andere interessante Fakten zu erfahren waren. Einen Souvenirladen gab es natürlich auch wieder. Hier habe ich mir ein japanisches Kinderbuch zu Sakurajima gekauft, zum einen um mich selbst wieder zu motivieren die Sprache zu lernen und zum anderen für meinen kleinen Sohnemann, um hoffentlich die nächste Generation für Japan und dessen Sprache zu begeistern.
Am Abend habe ich mich dann sogar ins Riesenrad getraut. Ein bisschen mulmig war mir ja schon, aber wie sagt man so schön im Englischen "when in Rome...". Wenn man schon einmal hier ist, wäre es doch schade, die offensichtlichste Attraktion nicht mitzunehmen. Und die hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Melanie aus Dresden (immer noch total begeistert)
HAIKU
Vulkan erglüht still,
Kirschblüten wehen im Wind,
Fähre trägt uns fort.
Tag 9:
Fr 04.04.
Kagoshima
Tag 9.
Heute Morgen hieß es Abschied nehmen vom wunderschönen Ibusuki – ein Ort, der mit seinen heißen Sandbädern nicht nur den Körper, sondern auch die Seele wärmt. Schweren Herzens, aber mit Sonne im Gesicht und Vorfreude im Gepäck, machten wir uns auf den Weg zurück nach Kagoshima.
Ein Teil der Gruppe entschied sich für den Bummelzug – und das war mehr als eine gute Idee: Gemächlich tuckerte der Zug durch die Landschaft, während draußen das Meer im Sonnenlicht funkelte, als hätte jemand tausend Glitzersteine ins Wasser geworfen. Das Fenster wurde zum Kinobildschirm, auf dem sich Himmel und Meer ein zartes Blau-Duell lieferten. Ein Start in den Tag, wie aus einem Reiseprospekt – nur besser, weil echt.
Am Nachmittag tauchten wir ein in die Geschichte der Region – im Reimeikan-Museum. Viel zu kurz war die Zeit, doch lang genug, um in die Vergangenheit zu reisen, von Samurai bis Moderne, von alten Rüstungen bis zu zarten Kalligraphien. Mit großen Augen und vollen Köpfen kamen wir wieder heraus – und hatten definitiv noch nicht genug.
Der Sonnenuntergang ließ sich dann auch nicht lumpen: Auf einem Riesenrad, das sich langsam in den goldenen Abendhimmel schraubte, wurden wir mit einer Aussicht belohnt, die kitschig gewesen wäre – wenn sie nicht so überwältigend schön gewesen wäre. Die Welt lag uns zu Füßen, während sich die Sonne theatralisch verabschiedete.
Zum krönenden Abschluss: ein Abendessen, das ganz im Zeichen der Gyoza stand. Knusprig, saftig, herzhaft – ein Fest für die Geschmacksknospen. Der Abend endete satt, zufrieden und mit dem wohligen Gefühl, einen perfekten Reisetag erlebt zu haben.
Ein Tag zum Einrahmen – oder wenigstens zum Festhalten in genau diesen Zeilen
Hier noch der Haikus des Tages:
1. Bummelzug rüttelt,
Sonnenschein küsst das Fenster –
Frühling tanzt vorbei.
2. Meer glitzert im Licht,
das Herz lacht im Takt der Schienen –
ein Tag wie gemalt.
Anne W. aus Luxemburg
Tag 8:
Do 03.04.
Ibusuki
Tag 7:
Mi 02.04.
Ibusuki
Tag 7.
An diesem Morgen an Tag 7 mussten wir uns alle etwas früher aus dem Bett zwingen. Der Grund: wir wollten Kagoshima vorerst den Rücken kehren, um einen kleinen Aufenthalt nach Ibusuki zu unternehmen. Dort sollten wir unsere nächsten zwei Nächte verbringen.
Zum Frühstück gab es wieder eine verrückte Melange an allerlei Leckereien. Besonders angetan hat es Einigen in der Gruppe eine mysteriöse Frucht. Wie eine Kartoffel mit leichtem Pfirsichgescmack kamen die wildesten Spekulationen zustande. Von Süßkartoffel über Kaki bis hin zu Momo (japanisch wortwörtlich für Pfirsich) war alles dabei.
Nach unserem Frühstück machten wir uns gegen 8:30 Uhr mit leichten Gepäck auf zum Bahnhof Kagoshima. Da wir nach Ibusuki nach Kagoshima zurückkehren werden, konnten wir ein Großteil unseres Hab und Guts ím Hotel lassen.
Am Bahnhof angekommen hatten wir noch ein gutes halbes Stündchen Zeit um uns mit Snacks einzudecken. Der Grund: am Mittag würden wir in Ibusuki nur im Hotel einkaufen können. Und dort wäre es laut Koyama-san weitaus teurer als in Kagoshima.
Noch voll gefuttert vom Frühstück, war das keine leichte Aufgabe. Ich konnte mich selbst nur dazu überreden, bei einem Onigiri sowie einer kleinen Portion Fleischklößchen zu zugreifen.
Als die Zeit reif war, sind wir mithilfe eines kleinen Papierschnippsels, der sich als Ticket identifitizierte, durch eine Schranke.
Am Bahnhof fuhr ein ein Zug ein, der zunächst gefühlt den kompletten Wagon voll Menschen ausspuckte. Kein Wunder, da Kagoshima City die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur ist. Zum Glück für uns, da wir so unseren Sitzplatz retten konnten, den wir für die nächsten etwa 75 Minuten nicht mehr hergeben wollten.
Als wir letztlich in Ibusuki ankamen, dudelte eine hawaiianisch anmutende Musik durch den Bahnhof. Da Strandfeeling war somit auch akustisch gegeben. Das die Sonne nicht wie verrückt bei blauem Himmel auf uns herunter brutzelte schien auf den ersten Blick die perfekte Idylle zu trüben. Später sollte sich aber noch herausstellen, dass dieser Umstand einigen von uns sogar in die Karten spielte.
Am Ende des Dorfes began der eigentliche Pfad zur Spitze des Bergs. Es galt auf etwa 1.5km Länge 200m Höhenunterschied zu überwinden. Entsprechend steil war der Aufstieg. Jeder schritt hierbei in seinem Tempo voran, um an einzelne Punkten immer wieder Halt zu machen und auf die Gruppe zu warten.
Ich hielt mich aufgrund meiner gesundheitlicher Beeinträchtigung an Koyama-san, der auch entspannt, aber stetig weiterschritt. Nach etwa 500m verließ mich die Kraft und ich kehrte um. Gerade mal 20 Meter zurück schrieb mir Marco, dass nicht weit weg eine Bank mit Aussicht sei. Davon beflügelt kämpfte ich mich doch noch etwas den Berg hinauf, nur um zu sehen, dass sich die Bank tatsächlich direkt um die nächste Ecke befand.
Dort rastete ich und beschloss auf die Rückkehr der Gruppe, die weiter den Aufstieg wagte, zu warten. Ich trank ein paar Schlücke, genoß die schon jetzt wunderbare Aussicht auf das offene Meer und das kleine Dorf und aß meinen gekauften Onigiri. Diese sind übrigens genauso eingepackt wie die in Deutschland Erhältlichen. Entsprechend unmöglich war es für mich, den Onigiri so auszupacken, wie vom Erfinder vorgesehen. Das Resultat war, dass ich den Reis und die Füllung separat vom Seetangblatt aß. Das Tat dem Geschmack und dem Sättigungsgefühl jedoch keinen Abbruch.
Als ich den letzten Bissen herunterschluckte, merkte ich wie dieser in Zusammenarbeit mit der zuckerhaltigen Cola Wunder wirkte und meine Kraftreserveren wieder auffüllte.
Ich war aufeinmal wieder topfit und spürte, dass der Aufstieg des Bergs kein körperliches Problem, sondern ein Geistiges war.
So dermaßen motiviert flogen meine Füße nur so über den Boden. Zumindest für 50 Meter. Danach kickte wieder die Ernüchterung und die Füße wurden schwerer.
Ich schaute auf Google Maps, und als ich erblickte, wie weit ich schon war und wie weit es noch wäre, sprach ich mir selber Mut zu. Und so ging es einen kleinen Schritt nach dem anderen weiter vorwärts.
Tatsächlich erreichte ich irgendwann mit nassem T-Shirt und glänzender Stirn die Spitze des Bergs, wo die Gruppe wartete. Ich voller Stolz und Koyama und Marco voller Unglaube konnten die Situation schwerlich realisieren.
Ich genoß mit den anderen die traumhafte Aussicht, bevor es wieder, weitaus weniger anstrengend, zurück ging.
Auf dem Weg zurück entschied sich ein Teil der Gruppe aufgrund der Ebbe über eine Sandbank zu einer kleinen nahegelegenen Insel zu gehen. Für mich war das aber nichts. Ich war bereits ausreichend bedient.
Wieder im Hotel konnten wir dann auch recht bald einchecken. Einige von uns mit rotem Nacken oder gar anderen Körperstellen: denn trotz der zuückhaltenden Sonne war die Strahlung sehr intensiv. Und so war klar: zum Glück schien die Sonne nicht auf voller Stufe. Das Einchecken fand außerplanmäßig ohne Koyama-san statt, da er die Meeresüberquerer nicht alleine lassen wollte und diese begleitete. Wir bezogen unsere Zimmer und entschlossen uns, das hoteleigene Onsen zu besuchen.
Da so ein Onsen rituellen Handlungen unterliegt, taten wir uns als Grüppchen zusammen. Marco und ich kannten uns schon etwas aus und konnten so ein paar Tipps bezüglich des Verhaltens im Onsen geben.
Das Onsen selbst war sehr schön angelegt mit einem Innen- und einem Außenbecken.
Wir wuschen uns also als erstes, bevor wir dann die beiden Becken ausprobierten. Danach zogen wir uns wieder um und wollten gerade auf unsere Zimmer zurück, als der verloren geglaubte Koyama-san mit Kamera auftauchte, um ein Bild von uns zu schießen. In dem Fall leider etwas zu spät. Glücklicherweise haben wir aber ja noch ein Tag, an dem wir das nach holen können.
Wir entspannten etwas auf unseren Zimmern, bevor wir danach - einige im Leihyukata - zum Abendbrot schritten. Über zwei Tischreihen verteilt aßen und tranken wir zusammen. Es gab neben einem reichhaltigen Buffet bereits am Platz vorhandene Speisen. Lokale Spezialitäten, die am Platz erst gekocht wurden, über Sashimi und andere Leckereien blieben keine Wünsche offen. Im Gegensatz zur Mittagszeit sahen wir nun auch viele andere japanische Gäste. Das Hotel schien also doch recht gut besucht.
Nach dem leckeren Essen ging es in den Nachbarraum, um dort in geselliger Runde den Abend ausklingen zu lassen.
Mit reichlich Bier und einer großen Flaschen Shochu, von Koyama spendiert, wurde die Laune lustiger und lustige. Koyama-san wusste, wie er uns mit Geschichten auf fast 40 Jahren Japanreisen begeistern konnte.
Und so verging die Zeit wie im Flug bevor dann sich alle mehr oder weniger nüchtern in die mittlerweile vom Personal eingerichteten Bodenbetten auf den Zimmern legten. So ein Futon-Bett besteht traditionelle aus einer sehr gemütlichen Matratze auf dem Tatami-Boden. Dazu Decke und Kissen und dem wohligen Einlümmeln steht nichts im Weg.
Jonas W. aus Zossen (3. Mal dabei)
Tag 6:
Di 01.04.
Kagoshima
Tag 6.
Der erste Morgen in Kagoshima beginnt entspannt. Das Treffen ist für 10 Uhr geplant. So bleibt genug Zeit für die Morgenroutine und das Frühstück. Anders als erhofft ist es heute erneut regnerisch und kalt. Das hält uns jedoch nicht davon ab, mit Koyama-san einen Bummel durch die Stadt zu unternehmen.
Durch die nahe gelegene Einkaufsmeile führte uns der Weg zum Terukuni-Schrein. Auf dem Weg begegneten uns einige Statuen wichtiger Persönlichkeiten der Stadt aus der Epoche der Meiji-Restauration, welche die Öffnung Japans gegenüber dem Westen voranbrachten. Dem Feudalfürsten Nariakira Shimazu zu Ehren wurde zudem ein Schrein geweiht. Dieser hatte im 19. Jahrhundert den Schiffbau eingeführt und die erste moderne Fabrik in Japan errichtet, was der Stadt zu bemerkenswerten Wohlstand verhalf.
Das Wetter besserte sich inzwischen nicht merklich. Trotzdem bestiegen wir gemeinsam die Anhöhe gleich hinter dem Schrein. Glücklicherweise ist der Weg hinauf gut befestigt. Dennoch war der 1,5km lange Aufstieg, bei dem ca. 100 Höhenmeter zu erklimmen sind, eine kleine Herausforderung. Oben vom Aussichtspunkt, hat man einen guten Blick auf die Stadt und den Vulkan, welcher die Nachbarinsel Sakurajima bildet. Leider blieb Blick auf jene Insel wegen des Wetters im Nebel verborgen. Bei Sonnenschein und blauen Himmel muss die Aussicht jedoch atemberaubend sein.
Zurück in der Einkaufsmeile endete für heute das offizielle Koyama-Programm. Die Reisegruppe teilte sich auf, um den Nachmittag auf eigene Faust zu gestalten. Gemeinsam mit einem Teil der Gruppe suchten Jonas und ich ein nahes lokal zum Mittagessen auf. Wie sich schnell herausstellte, handelte sich hierbei um ein Izakaya mit Mittagsangebot. Die Karte ist ausschließlich auf japanisch gehalten. Das Lunchmenü ist aber bebildert, sodass die Auswahl nicht schwer fällt. Der Fisch wird vom Koch selbst im Meer gefangen und über glühenden Kohlen frisch zubereitet.
Nach einem hervorragendem Mittagessen machten wir uns auf zum städtischen Aquarium. Eine gute Idee bei den aktuellen Wetterverhältnissen. Es gab viele interessante Fische zu sehen, darunter ein kleiner Wahlhai. Auch der Lebensraum der Kagoschima-Bucht wird den Besuchern nahegebracht.
Nach diesem Besuch gingen alle Parteien ihrer eigenen Wege. Jonas und ich machten einen kurzen Stopp im Hotel, bevor wir einen nahe gelegenen Sento (öffentliches Badehaus) aufsuchten. Nach dem entspannenden Bad im warmen Wasser organisierten wir uns auf dem Rückweg noch ein schnelles Abendessen aus einem Konbini. In der Hotellobby steht eine Mikrowelle bereit, die Mahlzeit zu erwärmen. Zu zweit ließen wir beim Essen in der Lobby den Tag ausklingen und schwelgten in Erinnerungen unserer vergangenen Koyama-Reisen 2015 und 2019.
Marco R. aus Zossen
Tag 5:
Mo 31.03.
Kagoshima
Heute am 5. Tag unserer Reise stand der Inlandsflug nach Kagoshima an. Pünktlich um 10 Uhr haben wir das Hotel verlassen und sind mit unseren Koffern zur U-Bahn-Station gerollt. Am Bahnsteig angekommen hat uns Koyama-san unseren Gruppen nach auf verschiedene Waggons verteilt (falls die U-Bahn voll ist) und uns an den Türen anstehen lassen. Verwirrung gab es dann allerdings, als die erste U-Bahn ankam: Einsteigen? Nicht einsteigen? Schnell wieder aussteigen! Mit Koyama-san bleibt man immer auf Trab, sowohl körperlich als auch geistig :)
Tag 4:
So 30.03.
Tokio
Unser dritter voller Tag in Tokyo beginnt mit dem obligatorischen Frühstück im Toyoko Inn Hotel. Die verschiedenen Essenskomponenten, die von Tag zu Tag variieren, decken dabei jede
Geschmacksrichtung ab. Ob süß, salzig oder herzhaft - hier ist für jeden was dabei. Die einzige konstante dabei ist die Suppe. Dabei gilt es zwischen traditioneller Miso, westlicher Minestrone
oder einer bisher noch nicht entzifferten Suppe zu wählen.
Weil heute explizit ein freiwilliges Programm anstand, schrumpfte die Gruppe um Koyama auf 6 Leute sowie ihm selbst. Der „harte Kern“ machte sich inklusive mir gegen 9 Uhr auf Richtung
Odaiba. Dabei führte uns der Weg mit einem führerlosen Zug über die Rainbow Bridge - einem Wahrzeichen Tokyos. Wie wir von Shoji erfuhren, wurde die Odaiba Insel künstlich auf Grundlage von
Schutt angelegt, nachdem man merkte, dass der Platz in Tokyo für die Menge an Menschen zu klein wurde.
Doch auch der zugrundeliegende Schutt trübte das Gesamtbild des kleinen Naherholungsgebiet nicht. Mit einem Strand und weitläufigen, offenen Räumen bietet Odaiba zum ansonsten hektischen
Tokyo einen angenehmen Kontrast. Die stündlich besser werdende Wetterlage stimmte dem zu.
Nach einen kurzen Stopp inklusive Trinkpause an einem kleinen Imbiss, führte uns der Weg zum nächsten Bahnhof an zarten Kirschblütenbläumen und der New Yorker Freiheitsstatue vorbei -
letztere in etwas verkleinerter Form.
Wieder im Zug ging es zum zweiten Wahrzeichen des Tages: die Shibuya Kreuzung. Eine beliebte Szenerie aus PC-Spielen und Filmen wurde auf einmal Realität. Tausende von Menschen wechselten
mit dem Wechsel zur grünen Fußgängerampel die Straßenseite. Ein etwas unwirklicher Anblick, wenn man das Geschehen doch bisher nur aus fiktiven Medien kannte.
Doch damit war noch lange nicht das komplette Potenzial des Orts ausgeschöpft: neben dem Verkehrsschwerpunkt steht nämlich die Statue des Hundes Hachiko direkt vor dem Bahnhof. Hachiko, der
treue Hund, der eines Tages vergebens auf die Rückkehr seines Herrchens wartete, war ein absoluter HotSpot für Fotos. Die Chance ließen wir uns natürlich nicht entgegen. Und so kämpften wir uns
in die vordere Reihe der Menschentraube, um ein Gruppenfoto zu schießen.
Überwältigt von dem Geschehen hatten wir im Anschluss knapp 75 Minuten Zeit unsere Kraftreserven mittels Nahrungsaufnahme aufzufüllen. Da zuvor der Wunsch nach Gyoza aus der Gruppe kam,
suchte Marco dankenswerterweise einen etwas versteckten „Osho no Gyoza“ heraus. Eine Kette, die Stammgäste sicherlich zumindest aus Osaka kennen. Wir gingen also geschlossen als Gruppe in eben
jenes Lokal. Die Tatsache, das Koyama selber als Japanprofi ebenfalls unabhängig die Lokalität aufsuchte, schien zu bestätigen, dass die Wahl dabei goldrichtig war.
Nach dem Yasukuni-Schrein endete der offizielle Teil des freiwilligen Programms. Marco und ich setzten uns jedoch auf dem Rückweg zum Hotel von der Gruppe ab, um ein Sento aufzusuchen. Ein
Sento ist ein traditionelles Badehaus, wie es sie zuhauf in Japan gibt.
Als eher schüchterne Person fiel es mir nicht leicht, eine solche Einrichtung zu besuchen, fällt man als Ausländer zwischen den ganzen Japanern schnell auf. Die Tatsache, dass der
menschliche Umgang in einem Sento geschlechtergetrennt vollkommend nackt erfolgt, machte die Gesamtisituation nicht leichter.
Um so froher war ich, dass ich nicht alleine dort war und Marco mich dorthin führte. Alles in allem war es letztlich eine Supererfahrung. Und die vom Tag geschundenen Füßen haben es auch
gedankt.
Mit dem Bus, der einer beinahe Kollision entgangen ist (der Autofahrer schien nicht mehr ganz bei sich zu sein) und dies mit seltenem Hupen quittierte, ging es nach einem kurzen Abstecher
im Konbini zwecks Abendbrotversorgung zurück ins Hotel. Dort endete der Tag mit einem leckeren Tetrapäkchen Sake auf dem Hotelzimmer.
Jonas W. (aus Zossen, zum 3. Mal dabei)
Tag 3:
Sa 29.03.
Tokio
Tag 3.
Am Tag 3 konnte der Regen die Faszination von Tokio nicht verderben. Grauer Himmel, kühler nasser Wind und immer wieder aufkommende stärkere Schauer hatten keine Möglichkeit: Tokio hat uns mit seiner so vielseitigen Schönheit beeindruckt.
Wir starteten morgens von unserem Hotel in Richtung Shibuya zum shintoistischen Meiji-Schrein. Die meisten von uns sind am Vorabend erschöpft früh eingeschlafen und hatten so quasi nach 10 - 12 Stunden Schlaf die Anreise mit der Zeitverschiebung ausgeglichen. Schnell und einfach erreichten wir per Metro den Park, in dem der Schrein liegt.
Durch einen beeindruckenden Torii überschritten wir die Grenze und traten in eine wunderschöne Welt ein. Im Kern liegt nicht nur der bedeutende Schrein an sich, auch die ganze Anlage mit ihren Kupferdächern und Lorbeerbäumen hinterlassen einen starken Eindruck. Wir konnten hier ein wenig freie Zeit verbringen und z.B. Glücksbringer kaufen, zufällig eine Hochzeitsgesellschaft bewundern und den Park weiter entdecken.
Im Anschluss ging es zum Kaiserpalast. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir moderne Büroviertel und tolle Parkanlagen, immer begleitet von interessanten Geschichten, die uns Koyama-san erzählte.
Mittags ging es weiter in das Viertel Ginza und den Ameyoko-Markt. Hier änderten sich die Eindrücke: von Luxusgeschäften bis hin zu kleinen Imbissen und überall viele Menschen, die unterwegs waren (klar, es ist Samstag). Hier machten wir Mittagspause und konnten so auf eigene Faust erkunden und etwas passendes finden.
Nachdem wir alle wieder gestärkt waren, ging es weiter und wir kamen zu einem riesigen Kaufhaus (beim Mitsukoshi-Löwen). Noch mehr Menschen, noch mehr Angebote, noch mehr Eindrücke. Aber hier, wie auch auf all den anderen Stationen oder auch in der Metro, erfüllten sich im positiven Sinne japanische Klischees: die Japaner sind freundlich, korrekt, höflich, diszipliniert. Alles funktioniert, alle bleiben entspannt. Wunderbar...
Weiter ging es nun zum Park in Ueno. Wieder fanden wir wunderschöne Kirschblütenbäume. Zusätzlich luden verschiedene Stände zum kulinarischen Ausprobieren ein. Geheimtipp: Baby Castella.
Danach erforschten wir noch Seitenstraßen mit ihren vielen kleinen und bunten Geschäften bis sich die Gruppe aufteilte und so individuell je nach Interessen die zahlreichen Möglichkeiten und Schönheiten Tokios erkundete.
Zufrieden kamen wir nach einer riesigen Portion Ramen und Bier ins Hotel und freuen uns, dass es zum Glück erst der 3. Tag war... somit bleiben uns noch viele weitere.
Chris (Bech, Luxemburg)
Tag 2:
Fr 28.03.
Tokio
28.03. 2025 A-SP
Tag 1: München – Tokio
Nach unserer individuellen Anreise treffen wir uns alle zum ersten Mal am Gate für den Flug nach Tokio. Ein bisschen kennenlernen, erste Gespräche – jetzt weiß man grob, mit wem man die nächsten drei Wochen unterwegs sein wird.
Dann geht’s los: 12,5 Stunden Flug liegen vor uns. Je nachdem, wie gut man im Flieger schlafen konnte, kommt man mehr oder weniger erholt, morgens um 9 Uhr in Tokio an.
Nach der Einreise und ein bisschen Bürokratie warteten wir auch schon auf den Zug, der uns gemeinsam ins Hotel bringt.
Dort gibt’s die erste Gelegenheit, sich ein landestypisches Mittagessen ganz nach Geschmack zu gönnen – und dann geht’s los zum ersten Erkundungstrip!
Auf dem Programm steht eine kleine Besichtigung von Asakusa. Wir werfen einen ersten Blick auf den berühmten Skytree und entdecken auch schon die ersten Kirschblüten der Reise.
Zum Abschluss besuchen wir den Senso-ji – ein wunderschöner buddhistischer Tempel, der nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde. Hier wird’s zum ersten Mal ein bisschen enger: Kein Wunder, auch viele andere Menschen sind heute in Tokio unterwegs.
Nach zwei ziemlich langen Tagen (inklusive Zeitverschiebung) hatte man nun die Wahl: Noch allein losziehen und weiter die Stadt erkunden – oder sich mit frischer Beute aus dem Conbini gemütlich ins Hotel zurückziehen.
Gruß Robert K. aus Schmölln (zum 2. Mal dabei)