Drei Wochen Urlaub in Japan - mit uns seit 1987

Koyama Japanreisen Über Uns

 

Reisebericht und Bilder D-2 2018

"Klassik-Oktober"

08.10.-28.10.


Hier präsentieren wir nach Möglichkeit täglich neue Fotos unserer Reise durch Japan im Oktober.

Vielen Dank an unsere Teilnehmer für das freiwillige Verfassen der authentischen Reiseberichte!


Die Reise beginnt am Seitenende!

21. Tag: Rückflug So 28.10.

Tag 21

 

Heute ist nun unsere Abreise. Nach dem Regen gestern morgen verabschiedete uns Tokyo wieder mit schönen Wetter und angenehmen Temperaturen. Hätten wir gewusst was uns in Deutschland erwartet, wäre wohl der eine oder andere lieber hier geblieben.

Pünktlich um 9:30 Uhr waren alle vor dem Hotel versammelt, was nicht ganz einfach war, da es nur einen Aufzug gibt. Nach einem kleinen 'Spaziergang' ging es dann mit der Bahn nach Haneda. 

Das Kofferabgeben ging diesmal ziemlich schnell und ohne Probleme über die Bühne. Danach hatte jeder noch Zeit eine Kleinigkeit zu essen oder seine letzten Yen in den vielen kleinen Geschäften auszugeben.

Wie immer deckte ich mich mit einen kleinen Vorrat an Kitkat in verschiedenen Geschmacksrichtungen ein. Je nach Saison wechseln sie immer. 

 

Der Flieger war voll ausgebucht und der Flug relativ ereignislos. Pünktlich um 16:45 Uhr landeten wir dann in München. Das Wetter hier lässt sehr zu wünschen übrig, oder wir wurden in den letzten drei Wochen zu sehr verwöhnt :) 

Da ich gleich weiter musste zu meinem Anschlussflug, konnte ich mich leider nichtmehr von allen persönlich verabschieden. 

 

Also mach ich das dann mal hier :) 

 

Noch einmal vielen lieben Dank an die ganze Gruppe. Es war eine sehr schöne Zeit und ich werde gern an die Reise mit euch zurückdenken. Ich wünsche euch alles Gute und vielleicht sehen wir uns ja auch mal wieder.

 

A.F. (Reiseleiter)

 

20. Tag: Tokio Sa 27.10.

Von Eisenbahnfahrten, letzten Aktivitäten, Nachhaltigkeit und Mülleimern

 

Ein letztes Mal genossen wir das Frühstück und die Mühen der Gastgeber, um dann pünktlich um 09:05 Uhr mit der Eisenbahn in Richtung Tokio aufzubrechen. Die Nacht und auch der frühe Vormittag waren von Regen bestimmt, so fiel uns der Abschied nicht ganz so schwer, wenngleich wir in der gesamten Reisezeit so gut wie keinen Regen erlebt haben. Wir hatten richtig viel Glück.

 

Die Landschaft zog an uns vorbei, nochmals Zeit sich vom Meer und der ruhigen Küstenregion zu verabschieden. Landestypisch wurde die Bahnfahrt für die üblichen Aktivitäten genutzt. Die Bahn füllte sich langsam aber sicher – wir näherten uns der Hauptstadt Tokio.

Um 11:47 Uhr trafen wir in Ueno ein. Da war er wieder – der Trubel, der Lärm, die Enge und die Massen an Menschen. Nach nur 130 Kilometern Bahnfahrt erlebten wir einen leichten Kulturschock. Mit entsprechender Übung ging es dann auch flux in Richtung Hotel, um dort einzuchecken. Die Koffer waren schon da und warteten sehnsüchtig auf uns.

 

Der Mittag wurde von allen für kleinere oder größere Ausflüge und letzte (Ess-)Aktivitäten genutzt. Die Verfasser des Berichtes zog es nochmals zu den Plätzen, die sie während des Aufenthaltes in Tokio am meisten beeindruckt hatten. Die Region um den Asakusa Kannon-Tempel, Ueno und Ginza hatten es uns angetan. Mit Einbruch der Dämmerung begaben wir uns dann für ein paar letzte Einkäufe in die auf Elektronik spezialisierte Einkaufsmeile Akihabara. Dort tauchten wir in den Trubel des Samstagabend ein. Fast hätten wir die Zeit vergessen um pünktlich im Hotel zu sein. Mal wieder waren wir – so zumindest war es aus der übrigen Koffer in der Lobby zu schließen – die letzten, die vom Ausflug heimkamen.

 

Wie wir später erfuhren, hatten die anderen Teilnehmer der Reisegruppe mehr oder weniger intensiv ein ähnliches Programm absolviert. Ein Paar aus der Reisegruppe nutzte die Atmosphäre des Tokyo Sky-Tree, um sich zu verloben.

 

Um 20:00 Uhr dann startete der im Reiseplan für den Tag ausgewiesene letzte offizielle Programmpunkt. „DOSENBIERPARTY“. Alle aus der Reisegruppe trafen sich in der Lobby. Unser Reiseleiter hielt noch eine offizielle Ansprache, bedankte sich bei den Teilnehmern und lobte die sehr gute Stimmung in der Reisegruppe. Auch aus der Gruppe gab es eine kurze „Ansprache“, ein Dank an den Reiseleiter für seine Geduld, die Beantwortung der vielen Fragen, das Vermitteln von Wissen und die gute gemeinsame Zeit. Wie schon fast traditionell wurde das ein oder andere Getränk konsumiert. Als der Mülleimer dann gefüllt war und die Dosen um den Mülleimer herum ordentlich gestapelte waren, verschwanden alle glücklich, aber müde in ihre Zimmer.

 

T. + S. (BW)

19. Tag: Futo Fr 26.10.

Kleine Wanderung und Kleine Nachtmusik

 

Das Wetter meinte es heute gut mit uns – so gut, dass die, die wollten – zur kleinen Wanderung aufbrechen konnten. Da der Supermarkt erst um 9:30 Uhr öffnete und wir noch Proviant benötigten, gingen wir den Tag gemächlich an. Frisch gestärkt durch das Frühstück gingen fast alle der Reisegruppe die Wanderung an.

Immer entlang der Küste und Blick auf das Meer, entdeckten wir die Küstenregion. Nach knapp der Hälfte der Strecke teilte sich die Gruppe auf. Ein Teil nutzte die nahegelegene Bahnstation für die Rückfahrt, während für den Rest der Gruppe die Wanderung weiterging. Neben tollen Aussichtspunkten auf das Meer, einer beeindruckenden Brandung an der Steilküste und schönen Waldabschnitten, konnten wir auch einen kurzen Halt am Tempel machen und unsere Anwesenheit durch das Schlagen der Tempelglocke melden.

Nach einem Picknick am Meer, das von Libellen und Katzen begleitet wurde, traten wir den letzten Teil der kurzen Wanderung an. Zum Abschluss noch die Sehenswürdigkeit Wasserfall und Hängebrücke „mitgenommen“, um dann mit der Bahn wieder zurück nach Futo zu fahren. Nach nun fast 3 Wochen Koyama-Japan-Reisen-Urlaub sind wir richtig fit. Manch einer war über seine gewonnene Fitness positiv überrascht.

 

Da die kleine Wanderung dann doch fast 10 Kilometer über Stock und Stein führte, belohnten sich der ein oder andere mit einem Bad im Onsen, um die Muskeln etwas zu regenerieren.

 

Pünktlich um 18:00 Uhr traf sich die Gruppe zum gemeinsamen Abendessen. Wie am Vorabend auch, erfreuten wir uns an landestypischen Speisen und Getränken. Fisch, Sake, Reis und andere Köstlichkeiten wurden genossen und Erlebnisse des Tages ausgetauscht.

 

Aus für uns unerklärlichen Gründen schaltete sich dann die im Gruppenraum befindliche Karaokeanlage ein. Ein neuer Programmpunkt, der nicht im Programm ausgewiesen wurde, fand seinen Anfang – Karaoke. Für die jüngeren Japaner eine Art Volkssport, nahmen einige aus der Gruppe die Herausforderung gerne an. Die Verfasser des Reiseberichtes möchten dabei nicht ausschließen, dass mancher Reiseteilnehmer das Ende des Programmpunktes herbeisehnte. Müde vom Erlebten und den vielen Eindrücken, sanken wir dann auf unsere Reisstrohbetten.

 

T. + S. (BW)

Bild von O.N.
Bild von O.N.

18. Tag: Futo Do 25.10.

Mit dem Shinkansen an die Cote d'Azur !

Die Shinkansenfahrt ist wieder sehr angenehm. Vor dem Einsteigen haben wir viel Zeit, noch einmal "Shinkansen-Motive" aufzunehmen. Langsam gewöhne ich mich an das Design der Zug-Spitze. Anfänglich kam es mir "komisch" vor. Heute meinte meine Frau: "Die erinnern mich irgendwie an Delphin-Gesichter". Und schon empfinde ich Sympathie für diese mächtigen "Maschinen-Köpfe".

Der Nahverkehrszug zur Halbinsel südlich von Mishima bringt uns in eine Landschaft, die uns an die Cote d'Azur erinnert. Bewaldete Berge, Palmen und subtropische Früchte inclusive. Nur fehlen hier die Sandstrände zwischen den Felsen und das Meer ist hier ein Ozean, der oft sehr "bewegt" ist. Die Küste ist eine Ferienregion für das Einzugsgebiet von Tokyo. Es gibt große Hotels und sogar eine Strandpromenade mit vulkanischem Sandstrand davor in unserem Nachbarort Ito.

Wir kommen langsam ans Ende unserer Rundreise durch Japan. Darum möchte uns "Chef" Koyama-San in Futo noch einmal eine traditionelle japanische Unterkunft "erleben lassen". Hier werden wir von den Eigentümern, einem betagten Ehepaar, bekocht - echt japanisch natürlich! Die Schuhe müssen im Haus durch "Schlappen" ersetzt werden, mit denen man die Reismatten aber nicht betreten darf. Barfuß oder mit Socken darf man das! Beim Betreten der Toilette werden die "Hausschlappen" gegen "Klo-Schlappen" getauscht. Die Matratzen liegen direkt auf den Reismatten, es gibt keine Stühle und beim Essen sitzen wir auf dem Boden. Fazit: Das ist "gewöhnungsbedürftig", doch man muss es erlebt haben - dazu sind wir ja hier!

ReiKi

17. Tag: Osaka Mi 24.10.

Tag 17

 

Heute ist der freie Tag für Alle, also auch für den Reiseleiter. Zur Auswahl standen für mich die Berge nördlich von Kyoto mit dem Kifune Schrein und dem Kurama Tempel oder ein Besuch in Arashiyama. Gewonnen hat Arashiyama.

 

Nach einer etwas längeren Fahrt mit der Hankyu-Line kamen wir kurz nach Neun in Arashiyama an. Um die Zeit ist zum Glück noch nicht soviel los und man kann ganz in Ruhe alles besichtigen.

Die Togetsukyo Brücke über den Katsuragawa war dann auch mein erstes Fotomotiv für den Tag.

Weiter ging es an kleinen alten Häusern und an Tempeleingängen (Motto des Tages: keine Tempel und Schreine heute) vorbei Richtung Bambuswald. Ich kannte ihn schon von Bildern, aber in echt schaut er noch beeindruckender aus. Leider greift auch hier der Vandalismus von einigen wenigen Touristen, die glauben sich überall verewigen zu müssen, um sich. Namensinitialen in die Bambusstangen einritzen geht gar nicht. Bei sowas werde ich echt sauer.

 

Nachdem wir den Bambuswald hinter uns gelassen hatten, führte der Weg durch einen kleinen Park zu einem Aussichtspunkt. Von hier hatte man einen herrlichen Ausblick auf das Tal des Katsuragawa. Gegenüber im Wald lag ein Tempel und auf dem Fluss fuhren kleine Boote. Am Ufer führt auch eine Bahnstrecke entlang, aber leider kam gerade kein Zug vorbei.

 

Wieder zurück, über die Brücke und dann rechts halten. So sah es auf meinem Plan aus. Da muss irgendwo der Eingang zum Affenpark sein. Nach kurzer Suche wurden wir fündig. Man muss durch ein Torii und einen kleinen Schrein hindurch gehen und dann ist da das Häuschen wo die Eintrittskarten verkauft werden. 

Nach einem strammen Anstieg den Berg hinauf lichtete sich der Wald und man kam an einer kleinen freien Fläche mit Aussicht auf die Stadt heraus. Ein kleiner Koiteich und ein Haus in dem man die Affen selbst füttern kann befanden sich auch hier. 

Wir hatten Glück und es fand gerade eine Fütterung der Affen auf der großen Freifläche statt. Es war auf alle Fälle ein Erlebnis. 

 

Danach ging es wieder zurück nach Osaka und ein Besuch von Namba und Dotonburi schloß den Tag ab.

 

Fazit: wenn man etwas in Ruhe und ohne Gedränge anschauen möchte, sollte man schon sehr zeitig losziehen. Als wir nachmittags von Arashiyama zurückfahren wollten, war die Stadt mit Schulklassen und Touristen geradezu überfüllt. Also, frühes Aufstehen lohnt sich :)

 

A.F. (Reiseleiter)

 

Freier Tag in Osaka

 

Die letzten Tage waren sehr anstrengend, so daß wir an unserem „freien Tag“ in Osaka nicht viel unternehmen wollten. Geplant war ein zweiter Besuch im Hochhaus und der Einkaufsgegend Dotombori, rund um die Station Namba.

Nachdem wir ausgeschlafen hatten (08:30) und in Ruhe frühstücken konnten, weil keiner mehr da war, sind wir gegen 11:00 Uhr in das Abeno Harukas Hochhaus gefahren. Mit dem Zug ging es bis nach Umeda, kein Problem, und dann weiter Richtung Namba bis zur Station 23, Tennoji. Direkt von der U-Bahn Station gibt es einen Zugang zum Hochhaus. Unser heutiges Ziel war es mal in Ruhe durch das riesige Kaufhaus zu laufen daß sich über 14 Stockwerke erstreckt. Dazu kommt noch ein Nebengebäude mit 9 Stockwerken. Wir fingen im 1.Stock an, und haben alle Abteilungen, bis auf die Babyausstattung, unter die Lupe genommen. 

Im Basement gab es ein Angebot an Kuchen und Süßigkeiten wie ich es in meinem Leben noch nicht gesehen habe. Die Stockwerke für Damen und Herrenmoden sind hauptsächlich durch teure Markenprodukte bestimmt. Im Nebenhaus gibt es aber zum Beispiel ein komplettes Stockwerk mit Damenmode „in großen Größen“. Hier hat auch eine vollschlanke Europäerin die Chance etwas Passendes zu finden. Sehr interessant fand ich die Abteilung für Kimonos. Hier werden Stoffe und eine Maßanfertigung angeboten. Am Eingang der Abteilung wird gezeigt was die komplette Ausrüstung (Kimono mit Gürtel, Schuhen, Tasche etc.) so kostet. Es fängt bei ca. 4500 Euro an und geht weit über 5000 Euro hinaus.

Für unser Budget wurden wir in der Papierabteilung fündig, ausgefallene japanische Grußkarten und Kalender, meine Frau hat hier kräftig zugeschlagen. Ich schaue immer nach nützlichen Küchenutensilien, habe aber hier nur das Übliche, sehr teuer, gefunden z.B. ein Sparschäler für rund 12 Euro. Ganz zum Schluß wurde ich doch noch fündig: Plätzchen Ausstecher aus China, Auswahl geschätzt rund 300 Modelle, für 1 Euro. Gekauft habe ich je einen Flugzeug und Friedenstaube Ausstecher, gerade richtig für die Weihnachtsfeier in meinem Segelflugverein. Mittlerweile war es schon nach 13:00 Uhr und wir fuhren in die 14. Etage; in den Etagen 12-14 gibt es nur Restaurants. In der 12. Etage wurden wir fündig. Bald saßen wir (nach kurzer Vormerkung auf einer Warteliste) in einem japanischen Restaurant. Die beiden Menüs waren köstlich und nicht überteuert. 

Weiter ging es im Kaufhaus. In der Sportabteilung gab es viel viel Internationales zu sehen aber auch 5 verschiedene Modelle an „Anti Bären Glocken“. Wir erinnern uns an den 7. Tag (Besteigung des Berges Jukkansen) daß die japanischen Pilzesucher solche Glocken mit sich führten. Erschöpft erholten wir uns zum Abschluß bei einem Kaffee auf der Außenterasse (Stockwerk 10) bei strahlendem Sonnenschein. Hier relaxten wir über eine Stunde und beschlossen dann auf den geplanten Besuch im Dotombori Viertel zu verzichten. Gegen ½ 6 waren wir wieder zurück im Hotel.

 

Thomas und Alessandra aus Oberursel

 

16. Tag: Osaka/Kyoto Di 23.10.

Auch im vollsten Bus ist noch Platz

 

Nun hatten wir ja den Vorteil, die Reiseberichte der Reisegruppe D1 lesen zu können und hatten damit die Chance uns ein wenig auf das vor uns liegenden einzustellen (wenngleich den Verfassern des Reiseberichtes natürlich bewusst ist, dass die Reiseberichte von einer gewissen – nennen wir es mal – Subjektivität geprägt sein könnten).

Unser Auflug führte uns heute zunächst zum Goldenen Pavillon. Um es kurz zu machen: Wir wurden nicht enttäuscht. Eher hatte wohl die Reisegruppe vor uns mehr Glück – möglicher Weise auch etwas untertrieben. Je näher wir dem Eingang kamen, desto mehr Menschen wurden es. Ab dem Eingang erfolgte die kollektive „Schiebung“ und auch wir konnten eigentlich nur noch mit dem Strom. Das Gruppenfoto mag hier einen gewissen Eindruck vermitteln. Nun haben wir diesen Ort auch gesehen, unsere Fotos gemacht und dann auch geschaut, schnell wieder weg zu kommen. Bei den Preisen rundum ist es – so die subjektive Einschätzung der Verfasser des Reiseberichtes – keine Kunst ein Gebäude mit Gold zu verzieren.

Nächstes Ziel war dann der Steingarten Ryoanji. Das Ziel erreichten wir schnell und geübt mit dem Bus. Dank der Tricks des Reiseleiters in einem fast leeren Bus (wir erinnern nochmals an das subjektive Empfinden!). Dieser Teil des Ausflugs war dann etwas beschaulicher, weniger Touristen und insgesamt ruhiger. Die Anlage lud an vielen Teilen zum Verweilen und Fotografieren ein. Das ausgestellte Teehaus mit seinen Reisstrohmatten weckte beim ein oder anderen Teilnehmer die Erinnerung an die Unterkunft in Ueda mit ihrem Onsen und der traditionellen Unterkunftsform – dem Ryokan.

Anschließend ein kurzer Fußmarsch (in der Reiseinformation nicht als „Frühsport“ ausgewiesen) zur Bushaltestelle mit dem Ziel der Weiterfahrt zur Shiyakusho Mae (T12) Station. Um es vorweg zu nehmen: Hätten wir gewusst, was nun auf uns zukommt – wir wären freiwillig gelaufen. So aber stiegen wir an der Startstation des Bus 12 brav ein und freuten uns über den leeren Bus und die teilweise ergatterten Sitzplätze. Die Freude fand mit den nächsten zwei Haltestellen des Buses ihr Ende. Menschen stiegen zu, was für sich beim Busfahren nichts Besonderes ist, jedoch wollte niemand mehr aussteigen. Irgendwann war der Bus auch so voll, dass alle Stehplätze belegt waren. Dennoch gelang es immer wieder Menschen an der Haltestelle in den Bus zu gelangen. Alle Griffe für Stehplätze waren belegt – Umfallen im Bus ohnehin unmöglich. Die Stehenden verschmolzen zu einer Masse, die sich passend zum Anfahren, Bremsen und Richtungswechsel des Buses bewegte. Aussteigen aber wollte niemand, was wir auf die tolle Atmosphäre zurückführten. Wir kamen dann zum Schluss: Platz ist auch im vollsten Bus.

Irgendwann hatte auch diese Fahrt ihr Ende und mit uns stiegen fast alle anderen Fahrgäste auch aus. Hatten wir am Ende eigentlich nur das gleiche Ziel? Die nachfolgende Mittagspause hatten wir uns jedenfalls hart erkämpft und verdient.

Manche aus der Gruppe verabschiedeten sich, um die Stadt nun auf eigenen Faust zu erkunden. 

Anschließend folgte der Programmpunkt „Fushimi Inari“. Endlich mal wieder ein Schrein – wir hatten schon lange keinen mehr gesehen und daher leichte Entzugserscheinungen. Was uns hier aber geboten wurde, war dann doch faszinierend. Dabei sind hier nicht die Menschenmassen gemeint (die hatten wohl gerade vom Goldenen Pavillon dorthin gewechselt), sondern die vielen Torii, die aufgereiht eine Art Gang bildeten und auf Grund ihrer Anzahl ein tolles Bild abgaben. Die Fotos ohne Menschen, waren übrigens schwierig zu machen. Umso stolzer sind wir darauf.

Auf der Rückfahrt haben wir uns den Hauptbahnhof von Kyoto angeschaut. Der Skywalk durfte dabei natürlich nicht fehlen. Für Freunde der kleinen Kunststoffbausteine von L**O (der Name darf aus Datenschutzgründen nicht genannt werden), sei noch der originale Nachbau des Bahnhofs zur Betrachtung empfohlen. Die Detailtreue – einfach faszinierend; Typisch Japan eben – nichts dem Zufall überlassen.

Nach der Rückkehr begab sich jeder auf den Weg zum Abendessen. Letztlich trafen sich dann einige wieder – wie sollte es anders sein – in der Lobby. Erfahrungen wurden ausgetauscht – Ideen für die Gestaltung des nächsten Tag (Tag zur eigenen Verfügung) wurden diskutiert (Universal-Park, Aquarium, Ausschlafen, Stadt besichtigen, Nix machen?).

 

T. + S. (BW)

Hotellobby - Bild von T.G.
Hotellobby - Bild von T.G.

15. Tag: Osaka/Kyoto Mo 22.10.

Von Steingärten, Philosophen und gesunder Brause

 

Pünktlich machte sich die Reisegruppe auf den Weg nach Kyoto. Erstes Ziel: Ginkakuji. Diesen erreichten wir Dank der 3- Tages-Karte und mit Nutzung von Bahn und Bus. Der Weg zur Anlage war schnell gefunden, schließlich nahm die Anzahl der Souvenier- und Essstände stetig zu. Leider auch die Anzahl an Touristen (gut, dass wir hier nicht dazugehören…).

Die Anlage wurde 1482 als Landsitz des Shōgun Ashikaga Yoshimasa erbaut und nach dessen Tod in einen Zen-Tempel umgewandelt. Trotz vieler Besucher bot sich ein toller Eindruck. Der Trockengarten besteht aus Sandflächen. Besonderheit hierbei sicherlich der Sandkegel, der den Berg Fuji darstellen soll. Aber auch die Grünflächen, Brücken und mit Moos bewachsenen Hänge boten wieder viele Möglichkeiten für Fotos. Als wir uns anschickten, das Gelände nach einer Stunde zu verlassen, war die Schlange am Einlass auf eine beachtliche Größe angewachsen. Das frühe Aufstehen hatte sich also schon allein unter diesem Aspekt mal wieder gelohnt.

Anschließend wandelten wir auf dem Philosophenweg. Der von Kirschbäumen und einem Flusslauf gesäumte Weg schien noch nicht so vielen Touristen bekannt zu sein. Bekanntheit und Name hat der Pfad dem Philosophen Nishida Kitaro zu verdanken. Der Professor der Universität Kyoto spazierte häufig den Weg zur Meditation.

Unser findiger Reiseleiter hatte herausbekommen, dass am 22.10.18 das Jidai Matsuri begangen wird. Es zählt zu einem der größten Feste in Kyoto und bedeutet sinngemäß übersetzt: Fest der Generationen. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Also zielstrebig in Richtung Heian-jingu Schrein, an dem die Parade, die für die Teilnehmer bis zu fünf Stunden dauert, ihr Ende nimmt. Wir hatten noch etwas Zeit, die wir zum Mittagessen nutzten. Dann schon begann die Parade, bei welcher verschiedene Gruppen (Tanz, Musik, Darstellung) an uns vorbeizogen. Alles – in typisch japanischer Manier – streng geordnet und nichts dem Zufall überlassen. Ein beeindruckendes Spektakel, das für die Stadt einen traurigen Hintergrund hat – es wird zum Gedenken an den Umzug der Kaiserlichen Hauptstadt Kyoto  nach Tokio 1868 begangen. Begangen wird es seit 1895 mit dem Ziel die Stimmung in der Bevölkerung anzuheben.

 

Nicht alle wollten und konnten dem Umzug bis zum Ende beiwohnen und machten sich daher auf eigenen Faust daran, Kyoto zu entdecken. 

 

Ein Teil der Reisegruppe traf sich dann auf Einladung von Koyama Japanreisen zum gemeinsamen Essen im Stammlokal. Dem Vernehmen nach, soll es ein netter Ausklang des Tages gewesen sein.

 

Wie schon so oft, fand der Abend sein Ende in der Hotellobby. Die letzten Teilnehmer der Reisegruppe kehrten von ihrem Ausflug aus Kyoto zurück und mussten nicht als vermisst verbucht werden. Bei Bier und „Fruchtbrause mit Zusatz“ wurde dann darüber philosophiert, wie gesund diese denn wohl sein möge. Nebenbei wurden Bilder ausgetauscht und Pläne für den nächsten Tag geschmiedet. Ein erlebnisreicher Tag mit vielen Facetten ging zu Ende.

 

T. + S. (BW)

14. Tag: Osaka/Nara So 21.10.

Verpackungsfragen und Chipsverkostung

 

Bereits am Vorabend hatte uns unser Reiseleiter verkündet, dass aus dem Ausschlafen am Sonntag nix werden würde. Start des Programmes und damit Treffen der Gruppe: 07:45 Uhr vor dem Hotel. Entsprechend pünktlich musste also Aufstehen und Frühstück stattfinden. Der Frühstücksraum des Hotels war bereits gut gefüllt. Der mit dem Ortswechsel verbundene Hotelwechsel führte nun auch zu einem Wechsel der Verpackungsstrategie für Brotaufstriche. Die Verpackungsfrage löste jeder für sich. So wurden Reiseteilnehmer gesichtet, die mit dem Taschenmesser die Verpackungen zu öffnen versuchten, während andere dem „Try and Error – Prinzip“ folgten. Disziplin und (zufällig) geschickt ausgerichtete Verpackungen verhinderten Schlimmeres…

Unser Reiseleiter Andreas kümmerte sich darum, dass alle geordnet und mit Reisepässen  zum Kauf des 3-Tages-Passes bereitstanden. Durch diese gute Vorbereitung ging der „Großeinkauf“ sowie die Einweisung in die Ticketnutzung schnell über die Bühne.

Für unsere Reiseverhältnisse bald (50 Minuten Fahrzeit) trafen wir in Nara ein. Von leibhaftigen Götterboten (in dem Park lebenden zahmen Rehen) begrüßt, begann die Besichtigung  der ersten ständigen Hauptstadt Japans. Dabei durfte natürlich auch der Besuch des Großen Buddah im Todai-ji nicht fehlen, der uns mit seiner erhobenen rechten Hand zum Frieden aufruft. Mit seinen Dimensionen (16,2 Meter Höhe, Gesichtshöhe 4,8 Meter in einem Materialvolumen von 437 Tonnen Bronze, 130 Kilogramm Gold sowie 75 Kilogramm Quecksilber) gilt er als die größte sitzende Buddha-Statue. Während wir dann durch den Park streiften, weitere Tempel und Schreine besichtigten, durften wir auch Zeugen des 3-5-7 Festes werden. In landestypischen Kimonos bekleidete Kinder wurden von – mindestens ebenso prächtig bekleideten Eltern – durch den Park geleitet. Eine willkommene Gelegenheit für die Fotografen unter uns. Wiedereinmal durften wir die Herzlichkeit, Offenheit und Freundlichkeit der Japaner erfahren, die sich bereitwillig für Fotos mit uns in Position brachten. 

Nach einer kurzen Mittagspause reiste die Gruppe in Richtung Abeno Harukas – dem mit 300 Metern höchsten Hochhaus Japans. Das Wetter ermöglichte eine tolle Aussicht über den Ballungsraum Osaka und vermittelte einen guten Eindruck über die enge Bebauung der Stadt. 

 

Beeindruckt, müde und zufrieden reiste die Gruppe geschlossen wieder in Richtung Hotel zurück. Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Anzahl der Bahnreiseprofis zugenommen hat (gefühlt schliefen rund 75% der Reiseteilnehmer während der Bahnfahrt).

 

Beim fast schon traditionellen Treffen in der Lobby (einige hatten die Waschmaschinen belegt) starteten wir eine neue Disziplin: Chipsverkostung. So brachten verschiedene Teilnehmer verschiedene Chips-Sorten mit. Für die, die leider noch nie in Japan waren: Die Auswahl an Chips-Sorten hier ist ebenso großartig wie kreativ (Seealgen, Pizza, Ikinaristeak, etc.). Die Tüten machten in der Lobby unter den Teilnehmern die Runde. Die Qualität und Geschmacksempfindung wurde von den Anwesenden kommentiert, Reiseerlebnisse ausgetauscht, Witze erzählt und das ein oder andere Getränk konsumiert. Wie von Zauberhand schaltete sich der in der Lobby befindliche Fernseher zwischenzeitlich aus. Es heißt, dass Teilnehmer aus der Reisegruppe ihre Finger im Spiel gehabt hätten…

 

T. + S. (BW)

13. Tag: Osaka Sa 20.10.

A walk in the Park

 

Das offizielle Programm startete für uns heute „erst“ um 08:45 Uhr. Frisch gestärkt mit dem bewährten Toyoko-Inn Frühstück starteten wir mit dem angekündigten Frühsport zum Ritsurin Park. Nach einem kurzen, aber strammen Fußmarsch von 30 Minuten trafen wir dann auch schon am Eingang zum Park ein. Uns erwartete ein 74 ha großer Landschaftsgarten mit Teichen, restaurierten Teehäusern und Brücken. Ein fester Zeitpunkt zum Treffen wurde vereinbart und in bewährter Weise verteilte sich die Gruppe im Park. Für alle war was geboten, die Naturfans, Freunde von Gärten und Landschaften sowie die Fotografen aus der Reisegruppe. Beeindruckt und bestens gelaunt nach dem „Walk in the Park“ traten wir dann auch den Rückweg zum Hotel an, wo noch unser Reisegepäck auf uns wartete. 

Wir waren gut in der Zeit, als uns aus einem Park laute Musik entgegenschallte. Neugierig, wie die Reiseteilnehmer nun mal sind, zog es uns auch zielgerichtete der Musik entgegen. Der kurze Umweg wurde belohnt. Auf einer Bühne boten abwechselnd verschiedene Gruppen ihre Tanz- und Showkünste dar. Der betriebene Aufwand, die Präzision der Darbietung und die Freundlichkeit der Menschen zog uns schnell in den Bann. So folgten wir auch nur widerwillig der Aufforderung des Reiseleiters und begaben uns auf den weiteren Rückweg Richtung Hotel.

Um uns für die weitere Reise vorzubereiten, hatten wir noch eine Stunde Zeit, bis die bestellten Taxis am Hotel eintreffen sollten. Wieder einmal war „Ausschwärmen“ angesagt. So fanden sich Teile der Gruppe in Restaurants, andere in den allseits bekannten Einkaufsläden. Überpünktlich waren alle zurück und überpünktlich trafen auch die Taxis ein, die uns zum Fährhafen bringen sollten. Flux den Gruppenleitern die bereits vorbereiteten Beuteln mit Taxigeld und Zielinformation in die Hand gedrückt und schon ging die Fahrt los.

Nach kurzem Warten am Fährhafen erhielten wir von unserem Reiseleiter die Fahrkarten und schon bald wurden wir zum Einsteigen in die Fähre aufgerufen. Jeder suchte sich ein passendes Plätzchen. Für japanische Verhältnisse war die Fähre ohnehin leer und so genoss jeder auf seine Art und Weise die Fährfahrt. Auf Deck wurde fotografiert und die See sowie die dazugehörige raue Brise genossen, während andere intensiv über den Reiseverlauf nachdachten – im Klartext: schliefen.

Leider hat die Sonne ihren eigenen Fahrplan. Die Brückendurchfahrt erlebten wir im Dunklen. Die Brücke war jedoch toll beleuchtet und die Beleuchtung der umliegenden Städte sorgte für einen einzigartigen Flair. Nur wenige Reiseteilnehmer hielten es unter Deck aus. Die anderen standen im „Sturm“ auf der Aussichtsfläche.

Nach dem Anlegen begaben wir uns von Bord und reisten mit Bus und Bahn in Richtung unseres Hotels in Juso. 

Die harte körperliche Anstrengung während der Reise führten bei verschiedenen Reiseteilnehmern zu entsprechendem Hunger. Also wurden auch schnell die um das Hotel liegenden Restaurants aufgesucht. Dem Vernehmen nach, fanden alle Suchenden was zu Essen und verlebten einen tollen Abend, der – in typischer Manier der Reisegruppe – sein Ende in der Hotellobby fand.

 

T. + S. (BW)

12. Tag: Takamatsu Fr 19.10.

Im Toyoko Inn in Takamatsu gibt es bereits ab 6:30 Frühstück. Meine Jacke die ich dort gestern Abend vergessen habe und die ich „schon abgeschrieben hatte“ hängt, wohl für Japan selbstverständlich, noch über dem Stuhl.

 

Um diese Zeit sind dort aber nur Japaner und Andreas, die Ersten der Gruppe tauchen so kurz nach 7 auf. Das Frühstück ist hier wesentlich besser als im Tokio Inn in Hiroshima. Andreas besorgt schon mal unsere Tageskarten für den Kotoden Train am nahen Bahnhof.

 

Um kurz nach 8 Uhr marschieren wir durch die Einkaufspassage zum Bahnhof Kataharamachi. Wir haben den Zug fast für uns alleine. Der Zug fährt zügig, die Schinen sind aber nich mehr so ganz eben, wir werden gut durchgeschüttelt und es gibt viel Gelächter. Nebenan schläft eine Japanerin selenruhig auf ihrem Sitz. Ich habe mich ganz vorne hingesetzt und kann in Fahrtrichtung durch das Führerhaus hinausschauen. Recht schnell verschwindet die Stadt und Vororte tauchen auf. Nach 1 Stunde sind wir am Ziel in Kotohira.

 

Der Weg zum Kompira-Schrein mit 1341 Treppenstufen klingt erst einmal sehr abschreckend. Der erste Teil des Weges führt durch eine touristische Einkaufsstraße bis zu den ersten Stufen. Hier kann man (sehr zu empfehlen) sich für 100 Yen einen Wanderstock ausleihen, für meine Knie ein gutes Hilfsmittel. Die ersten 758 Stufen bis zum Haupttempel sind anstrengend, es gibt aber zwischendurch allerlei zu besichtigen.

 

Am Tempel selbst treffen wir auf die Vorbereitung zu einer Hochzeit. Die Frisur der Braut hat sicherlich viele Stunden benötigt. Weiter geht es die restlichen 583 Stufen durch einen wunderbaren Wald mit viel Vogelgesang zum Gipfel des Tempels. Es hat gestern geregnet und die Luft im Wald ist klar, zwischen den Abschnitten mit Stufen gibt es immer wieder ebene Strecken und fast alle Teilnehmer erreichen den höchsten Punkt.

 

Dort wird das obligatorische Koyama Foto gemacht, dann geht es wieder abwärts. Am Haupttempel ist die Hochzeit mittlerweile im im Gange und die Zermonie und das Brautpaar werden ausgiebig fotographiert. Weiter unten im touristischen Teil essen die meisten Teilnehmer zu Mittag. Ich verzichte darauf und besichtige das Sake Museum, Eintritt frei. Durch einen unscheinbaren Eingang gelangt man in einen schönen, großen Innenhof mit Bänken und einem riesigen, uralten Kampferbaum. Hier sind im Gegensatz zu dem Rummel auf dem Touristenweg kaum Menschen und es ist ruhig.

 

Im Museum selbst sind im ersten Teil die traditionellen Werkzeuge zur Sake Herstellung zu besichtigen, im zweiten Teil erfährt man per Video wie der Sake heute gewonnen wird. Ähnlich wie bei unserem Reinheitsgebot für Bier gibt es auch für Sake die Regel daß er nur aus Reis und Wasser erzeugt wird. Im Gegensatz zum Bierbrauen bei dem die Schritte zur Umwandlung der Stärke (aus dem  Getreide) in Zucker und die anschließende Umwandlung des Zuckers in Alkohol getrennt sind, laufen bei der Sakeherstellung beide Prozesse (im englischen Flyer als „multiple parallel fermentation“ beschrieben), gleichzeitig ab. Durch die Wahl und Behandlung des Reises, gibt es viele verschiedene Sake Sorten.

 

Um 2 Uhr treffen wir uns wieder am Bahnhof um nach Takamatsu zurück zu fahren. Anfangs war noch der Besuch eines Onsens geplant, aber alle waren zu müde und wollten zum Hotel zurück. Am Abend geht es dann wieder in die Umgebung des Hotels um aus den zahlreichen Lokalen eines für das Abendessen auszuwählen.

 

Thomas und Alessandra aus Oberursel

 

weil T.&S. gern schreiben, hier noch ihr Reisebericht (AF)

 

 

Achterbahnfahrt mit Ansage

 

Nach dem Frühstück, zu welchem es neben den üblichen Tōyō-Inn typischen Gerichten heute auch Suppe mit Udon-Nudeln gab, die auch bei uns sehr gefragt waren, trafen wir uns pünktlich um zehn nach Acht vor dem Hotel. 

Andreas gab das Zeichen zum Aufbruch in Richtung nahegelegenem Bahnhof. Einige aus der Reisegruppe versuchten das Tonsignal der Ampel zu imitieren, was ihnen etwas schräge Blicke einbrachte. Wie bereits gewohnt, war Andreas perfekt vorbereitet und gab die Tageskarten für die Bahn für den heutigen Tag aus. Die akustische Begleitung bei Verkehrszeichen waren wir ja schon gewohnt, aber das beim Schließen der Bahnschranken stattfindende Spektakel im Sinne der Geräuschkulisse übertraf alles bisher gehörte. Selbstverständlich bliebt der Warnton so lange aktiv, bis die Schranke auch wieder offen war. Anwohner will man hier nicht sein. Anschließend begaben wir uns auf den Bahnsteig. Hier erhielten wir von Andreas den gut gemeinten Hinweis, wir mögen bitte nicht auf die roten Sitze (Priority Sitze) sitzen. Allerdings gab er uns den Hinweis deshalb, weil diese Sitze direkt auf den Achsen der Bahn angeordnet sind. Gerade mit Absicht nahmen einige aus der Reisegruppe dort Platz, obwohl es genügend Alternativen gab. Bald schon sollten sie merken, dass die Bahn zur Achterbahn mutierte. Festhalten war auch im Sitzen angezeigt, es ging zu wie beim Rodeo. Bockige Sitze versuchten ihre Nutzer immer wieder abzuwerfen. Diese aber hielten sich tapfer fest – die bockige Bahn blieb ohne Chance. Ingesamt war die Fahrt dieses Mal – zumindest für uns – nicht zum schlafen geeignet. Dies blieb den einheimischen Profi-Pendlern vorbehalten, die in gewohnter Manier ihr Schläfchen während der Fahrt machten. Mancheine blickte neidisch in deren Richtung. 

Irgendwann hatte dann auch die schönste Bahnfahrt ein Ende. Es ging auf – auf auf den Berg. Zunächst durch die beschauliche Ortschaft. Dann aber lagen sie vor uns – die Treppen zum Kompira-Schrein.  Der Schrein ist dem Omononushi, dem Gott der Reisenden und Seefahrenden gewidmet. Für uns als Reisende und – mit Blick auf das Programm des nächsten Tages – eine gute Gelegenheit ihm durch unseren Besuch die Ehre zu erweisen und um seinen Schutz zu bitten.

 

Schwungvoll die ersten 758 Stufen genommen und dabei ohne Einkauf die zahlreichen Restaurants und Souvenierläden passiert. Schon standen wir vor dem Hauptschrein. Hinweis: Die Teilnehmer der Reise, die den Weg zurückgelegt haben, werden den Verfassern des Berichtes zu Recht unterstellen, dass diese zur Verniedlichung neigen. 

Die Aussicht jedenfalls ist grandios und auch auf dem Weg nach oben fanden sich für unsere Fotografen reichlich viele Motive. 

Kaum verschnauft, entdeckten wir die nächsten Treppenstufen (583) um zum so genannten Innenschrein zu gelangen. Heute ließ sich eine große Zahl der Reisegruppenmitglieder aber nicht abschrecken und nahmen den Weg in Angriff. Fast alle trafen wir oben für das Gruppenbild. Eine wirklich respektable Leistung – an der Andreas als Motivator (manche würden ihn Antreiber nennen…) einen nicht unerheblichen Anteil hatte. Nach dem Gruppenbild machten wir uns wieder an den Abstieg zum Zwischenschrein. Hier konnten wir Zeugen einer Hochzeitszeremonie werden. Die Kameras waren schnell gezückt, um diese beeindruckenden Bilder einzufangen.

Nochmals einen kräftigen Schluck Tee genommen und schon ging es weiter zurück ins Tal. 

 

Nach so viel Anstrengung und mit Blick auf die Uhr war allen nach einer Stärkung. Also auf ins Café oder Restaurant um eines der typischen Gerichte mit Udon-Nudeln einzunehmen. Zum Nachtisch gönnte sich mancher noch ein Matcha-Eis, welches auf Wunsch (und Aufpreis) mit etwas Deko versehen wurde.

Für die Meisten ging es dann pünktlich um 14:00 Uhr wieder mit der Achterbahn – Pardon – der Eisenbahn zurück nach Takamatsu. Während der Fahrt konnte dabei bewundert werden, wie schnell einige bei der Wahl der Sitz- und Ruhetechnik lernen. Sie schliefen tatsächlich.

 

Da niemand den angebotenen Besuch des öffentlichen Onsen in Anspruch nahm, entfiel dieser Programmpunkt. Der Rest des Mittags stand also zur freien Gestaltung zur Verfügung. So verschwanden einige in ihren Hotelzimmern, um sich von der Wanderung und der Besteigung des Berges zu erholen, während andere noch schnell eine kleine Shoppingtour in der Stadt unternahmen. Schließlich sollen die Daheimgebliebenen mit Souvenirs versorgt werden.

 

Fast schon Reisetypisch wurde der Abend in einem der vielen Restaurants uns später in der Hotellobby beim „Gute-Nacht-Getränk“ beendet. Das ein oder andere „Kanpai“ soll hier zu vernehmen gewesen sein.

 

T. + S. (BW)

11. Tag: Takamatsu Do 18.10.

Zu Fuß nach Takamatsu

 

Mag sein, dass wir in der Überschrift etwas „dick“ aufgetragen haben. So jedoch stellen wir auch ein bisschen sicher, dass ein bisschen Neugierde auf unseren Reisebericht entsteht.

 

Der Reiseplan sah für den heutigen Tag die Weiterreise nach Takamatsu vor. Damit verbunden einen Programmbeginn ab 10:00 Uhr. Wer konnte und wollte, nutzte die Gelegenheit, um etwas mehr Kontakt zum national gültigen Matratzenformat aufnehmen zu können. Für die, die nicht dabei waren: Nationales Matratzenformat = hart, für manch einen zu hart. Das Leben in Hiroshima ging allerdings auch ohne uns weiter. Heißt: Frühstück gab es vorher und in dem vom Hotel festgelegten Zeitfenster. Wieder gab es Kaffee aus der Maschine mit dem Soundmodul. Für die „schlaueren“ gab es Tee mit heißem Wasser. Allerdings war ein Gruppenmitglied morgens bereits so voller Energie, dass sich der Heißwasserhahnes vor ihm verbeugte. Konkret: Der Hahn war danach so kaputt, dass der Frühstücksbereich mit heißem Wasser gewässert wurde. Gut also, dass wir heute eh in der Abreise begriffen waren.

Wer nicht mit dem Hoteltaxi mitfahren konnte, „durfte“ den Weg zum Bahnhof (der war wirklich überschaubar und mit reichlich Fotomotiven garniert) zu Fuß zurücklegen. So zog also kaum 25 Minuten nach Verlassen des Hotels eine fröhlich schwatzende Gruppe am Bahnhof Hiroshima ein. Der Shinkansen Kodama (aufmerksame Leser des Reiseberichtes der Gruppe D1 wissen den Begriff zu interpretieren) brachte uns dann nach Okayama. Nach einer kurzen Mittagspause, die wir Dank Andreas (und unserer Disziplin) außerhalb der Sperren des Bahnsteigbereichs verbringen durften, ging es dann auch in Richtung Takamatsu weiter. Der Zug (Marine Liner) war etwas langsamer unterwegs. Wir hatten Zeit die Landschaft zu bewundern oder uns alternativ dem Eisenbahnfahrernationalsport (Schlafen!!) hinzugeben. 

Plötzlich änderte sich das Fahrgeräusch des Zuges, was viele dazu ermunterte, aus dem Fenster zu sehen. Wir befanden uns auf eine der längsten Brücken der Welt. Dem Seto-Ohashi Brücken-Viadukt, das sich auf einer Länge von rund 13 Kilometern erstreckt. Der Zug nahm hier richtig Fahrt auf und so mach einer fragte sich, ob der Zugführer wohl Nichtschwimmer wäre und der Konstruktion der Brücke nicht trauen wolle? Jedenfalls war das Fotografieren trotz stetiger Bemühungen sehr erschwert. 

Bald darauf kamen wir in Takamatsu an und konnten nach kurzem Fußmarsch das Tōyōko-Inn- Hotel in Beschlag nehmen. Reiseführer Andreas versuchte uns einzuchecken. Allerdings stellten sich Einzelpersonen die Frage, ob die Damen ihm in der Zeit seiner Verhandlung am „Frontdesk“ das Hotel haben verkaufen wollen. Aber auch diese Herausforderung löste er elegant. Im Ergebnis hatten alle passende Zimmer und mussten nun nur noch mit dem einzigen Aufzug des Hotels ihr Zimmer erreichen. Beim Verlassen des Hotels wurde dem Vernehmen nach vom ein oder anderen Reiseteilnehmer der „Fluchtwegtrick“ angewandt. Mehr Hinweise hierzu gibt es bei von Andreas geführten Japan-Reisen.

Nach einer kurzen Pause schloss sich für die Reisegruppe ein Stadtbummel sowie der Besuch des Burggartens an. Andreas nutzte die Gelegenheit um den Teilnehmern Empfehlungen für Restaurantbesuche und Supermärkte zu geben. Beides hat sich – wie schon so oft – bewährt. Letztlich landeten viele in einem der Udon-Nudelrestaurants. Das mag auch daran gelegen haben, dass hier in der Region ein großer Teil des in Japan produzierten Udon (Weizennudeln) hergestellt wird. Teilweise direkt auch in der Küche der Restaurants selber. Wir jedenfalls genossen das Abendessen.

 

Wie an den Abenden davor, traf sich ein Teil der Reisegruppe in der Hotel-Lobby zum „Gute-Nacht-Bier“. Das monotone Geräusch der Ampel wiegte dann auch den am wenigsten müden Reiseteilnehmer in den Schlaf.

 

T. + S. (BW)

10. Tag: Hiroshima Mi 17.10.

Hiroshima Verkehrsmittel-Check

 

Für heute war der Tagesausflug  auf die Insel Miyajima geplant. Start des Tagesprogrammes um 07:00 Uhr mit dem landestypischer Frühstück (Reis, Miso-Suppe, Salat, Brötchen mit Marmelade Kaffee oder Tee). Dabei manifestierte sich der Eindruck, dass in der Kaffeemaschine ein Soundmodul eingebaut ist, welches das Bohnenmahlgeräusch vorgaukelt. Jedenfalls war der Blick auch bei komplett gefülltem Kaffeebecher bis auf dessen Boden problemlos möglich. Entsprechend schmeckten der Kaffee auch.

Um 08:00 Uhr startete dann pünktlich der Tagesausflug. Zunächst kurzer Fußmarsch zur Straßenbahn durch das um diese Zeit wenig belebte „Amüsierviertel“ der Stadt. Unser Reiseführer hatte schon vorgearbeitet und so hatte schon bald jeder von uns einen Tagespasse für Straßenbahn und Fährschiff in der Hand. Einen Moment später gesellten wir uns im bunten Berufspendlertreiben zu den bereits in der Bahn befindlichen Menschen und fuhren eine gefühlte Ewigkeit (50 Minuten) durch Hiroshima um dann am Fährhafen anzukommen. Kurzes Umsteigen auf die Fähre und schon ging es per Schiff weiter auf die Insel Miyajima. Schon die Anfahrt war ein Erlebnis, denn schon bald war das Oo-Torii mit seinen riesen Dimensionen zu erkennen. 1875 errichtet, hat es eine Höhe von 16,6 Metern. Der Firstbalken ist 24,2 Meter lang und der Hauptpfeiler hat einen Umfang von 9,9 Metern. Das gesamte Konstrukt hat ein Gewicht von sagenhaften 60 Tonnen. Aus Ermangelung eines Maßbandes und einer Waage verlassen wir uns hier mal auf  die Angaben aus den Reiseführern…

 

Kaum auf der Insel angelandet, lernten wir schon die erste Besonderheit dort kennen. Freilaufende Rehe. Neugierig begrüßten sie uns als Neuankömmlinge. Allerdings galt ihr Interesse eher der Nahrungsaufnahme als uns. Alles was raschelte oder potentiell interessant aussah wurde beschnuppert. Wer nicht schnell aufpasste, musst sein Essen unfreiwillig teilen. Reiseführer Andreas wies noch kurz auf die Besonderheiten der Insel hin und brachte dabei sein fundiertes Japan-Wissen an die Reiseteilnehmer. Dann ging es schon los in Richtung Itsukushima-Schrein. Wir näher wir dabei dem Oo-Torii kamen, desto beeindruckender wurde dessen Ausmaße. Aufgrund der vielen Fotoaufnahmen, die es zu machen galt, verzögerte sich der weitere Weg in Richtung Schrein geringfügig. Diese schloss sich dann unweigerlich den „Fotosessions“ an. Auch im Schrein, der auf Stelzen ins bzw. ans Wasser gebaut war, gab es viel zu sehen und zu fotografieren. Viele Teilnehmer blieben bei einer laufenden Zeremonie „hängen“. Beeindruckend waren die Rituellen Handgriffe und die dazugehörige Musik.

Anschließend galt es den Daishoin Tempel zu besichtigen. Ein Buddistischer Tempel der Shingon-Schule. Eine riesige, in den Berg eingebaute Anlage, die sich über viele Stufen, Etagen und Gebäude verteilte. Um es kurz zu machen: Es gab wieder viel zu sehen, zu riechen und zu fotografieren. 

 

Anschließend gönnten wir uns eine (tierfreie )Mittagspause, die wir uns – so zumindest die einhellige Meinung der Teilnehmer – redlich verdient hatten. Das Programm sah für den Mittag den Besuch des Berg Miesen vor. Dieser konnte per Sailbahn erreicht werden. Alternativ konnte auch der Fußweg gewählt werden, was für die Personen gedacht war, welche die Strapazen der Wanderung vom Montag bereits wieder vergessen hatten.

 

Wir entschieden uns für den Fußwanderweg auf den Berg, während der größere Teil der Reisegruppe die Seilbahn als Transportmittel wählte. Der anstrengende Fußmarsch auf den Berg wurde mit Blick auf die wunderschöne Landschaft belohnt. Kaum 90 Minuten später waren auch wir oben angekommen und trafen auf der Aussichtsplattform auf die Seilbahnfahrer, die den Weg von der Seilbahnstation auf die Aussichtsplattform (30 Minuten) gewagt hatten.

Auf dem Rückweg wagten wir noch einen Blick in den Tempel, in welchem der Legende nach seit 1000 Jahren ein heiliges Feuer brennt. Anschließend machten sich die Seilbahnfahrer an die Abfahrt, die Wanderer an den Abstieg, der deutlich schneller und leichter war, als befürchtet und wieder einen tollen Ausflug in die Natur mit sich brachte.

 

Der Rest des Tages stand allen Teilnehmern zu freien Verfügung. So nutzten einige die Gelegenheit das Aquarium zu besuchen, während andere auf eigene Faust die Innenstadt erkundeten. Da am Abend vorher die Waschmaschinen des Hotels stark frequentiert waren (es war wohl eine größere Reisegruppe aus Deutschland im Hotel), wurde die Zeit auch für das Wäsche Waschen im Hotel genutzt. Verbunden mit der Hoffnung eine der drei Maschinen zu erhaschen.

 

Die Koffer mussten wieder bis 21:00 Uhr beim Reiseleiter in der Lobby abgegeben werden. Einige blieben dabei wieder in der Lobby hängen, machten einen kleinen Schlenker zum Getränkeautomaten und ließen den Abend in gemütlicher Runde ausklingen.

 

T. + S. (BW)

Bild von H.M.
Bild von H.M.

9. Tag: Hiroshima Di 16.10.

Schnell weiter

 

Unter dieser Überschrift möchte ich die Erlebnisses und Eindrücke des Tages zusammenfassen.

Waren die letzten beiden Tage von Natureindrücken, Erholungen und viel persönlichen Freiräumen zur eigenen Gestaltung geprägt, hatte dies mit dem heutigen Tag schlagartig ein Ende.

Pünktliches Aufstehen war angezeigt und der Reisebus stand dann auch um 07:40 Uhr bereit, um uns durch den Berufsverkehr von Ueda zum Bahnhof zu bringen.

Ein kurzes Intermezzo im Shinkansen (12 Minuten) nach Nagano war auf dem Plan ausgewiesen. Während wir auf den Zug am Bahnsteig warteten, passierte ein anderer Shinkansen den Bahnhof. Mehrfach – wie schnell klar wurde aus gutem Grund – angekündigt, rauschte dann auch in Sekundenbruchteilen der Zug durch den Bahnhof. Geschwindigkeit, Sog und Lautstärke waren ein eindrückliches Erlebnis.

Von Nagano nach Nagoya dann ging es mit einer anderen Bahnlinie. Dieser Zug fuhr deutlich langsamer und hielt auch häufiger an als der Shinkansen. Entsprechend gemütlich verlief die Reise. Die Zeit wurde zum Bewundern der Landschaft oder in landestypischer Manier zum Schlafen genutzt.

 

In Nagoya stiegen wir dann wieder in den Shinkansen Schnellzug ein, der uns direkt nach Hiroshima brachte. Die reservierten Sitze waren schnell eingenommen. Die Beschaulichkeit des Reisens hatte schlagartig ein Ende, als der Zug Fahrt aufnahm und die Landschaft mit Spitzengeschwindigkeiten von 270 km/h an uns vorbeirauschte. So war auch die Strecke von rund 500 Kilometern schnell zurückgelegt.

 

In Hiroshima dann fuhren wir mit den Taxis zum Hotel. Dank der Mitgliedskarte konnten wir die Zimmer bereits beziehen. Auch das von einigen aus der Reisegruppe heiß ersehnte Wiedersehen mit den Koffern fand statt. Kurz Rucksack ausladen, startklar machen.  Schon ging es weiter zum „Stadtbummel“.

Die Gruppe startete pünktlich ab dem Hotel in Richtung Friedenspark und Atombomben Dom. Dem Platz, über welchem die Atombombenexplosion am 06.08.1945 um 08:15 Uhr über der Stadt stattgefunden hatte, die Stadt und weite Teile des Umlandes in Schutt und Asche legte und die Welt für immer veränderte. Mit diesem Besuch wurde für uns das bisherige Wissen aus Geschichtsbüchern und Schulunterricht greifbar. Die Berichte und Bilder sowie der Eindruck im Gesamten riefen eine Mischung aus Entsetzen und Beklemmung hervor. 

 

Nach dem „Stadtbummel“ ging es dann auf Vorschlag und Empfehlung von Andreas zum gemeinsamen Abendessen in ein Lokal. Es gab Okonomiyaki, eine Spezialität der Stadt, die vor unseren Augen individuell zubereitet wurde. Fast genauso schnell verspeisten die Teilnehmer die jeweiligen Gerichte, was wohl am Hunger und aber auch an dem Gericht als solches lag.

 

Die Meisten von uns traten dann den Rückweg ins Hotel an, während andere noch schnell zum Einkaufen gingen.

 

Nach einem „Gute-Nacht-Getränk“ in der Hotellobby ging es dann auch ins Bett. 

 

T. + S. (BW)

8. Tag: Ueda Mo 15.10.

Zuerst die Arbeit - dann das Vergnügen!

 

Besonders schwere Arbeit mussten heute jene verrichten, die um 9:15 Uhr zur freiwilligen "Bergtour" starteten. Wer zu Hause blieb durfte das Vergnügen ohne die Arbeit genießen. Was keiner von uns so recht wusste: Um auf den Gipfel des Berges zu kommen, mussten wir 600 Höhenmeter "schaffen" - und das in etwas mehr als 2,5 Stunden inclusive Rückweg ! Allerdings konnten wir unser Pensum selbst bestimmen und umkehren, was einige von uns auch taten. Der schmale Pfad schlängelte sich in endlosen Serpentinen den Berg hinauf durch einen schönen, natürlichen Herbstwald. Der Gipfel war leider im Nebel und die letzten Meter dorthin waren die steilsten des ganzen Aufstiegs. Darum war es für unseren Reiseleiter Andreas auch einfach, die kleine Gruppe der "Gipfelstürmer" auf ein Bild zu bringen. Auch er war das erste Mal auf diesem Berg namens Jukkansan. Denn vor ihm hat nur sein "Chef" Koyama-San diese Aufgabe mit einer Gruppe gemeistert, was wir voller Respekt zur Kenntnis nahmen !

 

Egal wie viele Höhenmeter jeder von uns gestiegen ist: Wir waren zwar verschwitzt und alle "geschafft" aber stolz auf unsere Leistung.

 

Nach unserem erneuten Supermarkt-Besuch und dem Hotelzimmer-Picknick konnten wir unseren müden und verspannten Muskeln im Onsen-Becken eine angenehme Erholung bieten und uns auf das letzte, stilvolle Abendessen freuen.

 

ReiKi

7. Tag: Ueda So 14.10.

Hallo zusammen!

 

Auch für den heutigen Tag war wieder einiges geplant. Der offizielle Teil des Programms begann um 08:00 Uhr mit einem kontinentalen Frühstück (Ei, Speck, Salat, Toast, Tee oder Kaffee). Manch einer aus der Gruppe schielte etwas neidisch zu den Nachbartischen, an denen die Japaner ihr Frühstück einnahmen, da dort landes typisches Frühstück gereicht wurde.

 

Pünktlich um 09:15 Uhr trafen sich die freiwilligen Teilnehmer für die Wanderung bei gutem Wetter vor dem Hotel. Die rund 2-Stündige Wanderung wurde ausgiebig dazu genutzt, die Umgebung um des Hotel kennenzulernen und Fotos in allen möglichen Facetten zu schießen. An Motiven herrschte definitiv kein Mangel. Geplant pünktlich kamen wir ans Hotel zurück. Kurze Pause, Rucksäcke und Geldbeutel bereitmachen. Denn für 12:15 Uhr war dann die Fahrt zum Supermarkt angesetzt, an der auch alle teilnahmen. Im Supermarkt deckte sich jeder mit den notwendigen Dingen ein. Wieder einmal beeindruckten dabei bunten Verpackungen, die für (fast alle) von uns nicht lesbaren Schriftzeichen und die Vielfalt des Angebotes an vorbereiteten Lebensmitteln. Andreas war mal wieder gefragter Ansprechpartner beim Übersetzen und Erklären der Zusammenhänge und Schriftzeichen. Er leistete sicherlich einen großen Beitrag dazu, dass am Schluss das Gewünschte im Einkaufskorb landete und allen bewusst war, was im Einkaufskorb war. Zum Glück waren nur 30 Minuten Einkaufszeit vorgesehen. Manch einer hätte noch mehr eingekauft…

 

Im Hotel zurück war bis zum geplanten gemeinsamen Abendessen um 18:00 Uhr freie Zeit, die verschieden genutzt wurde. Für die Personen, denen der Spaziergang am Vormittag noch nicht genug war, gab es noch genügend zu erkundende Wanderwege und Strecken. Manche nutzten die Zeit zum Ausruhen auf dem Zimmer, eine kleine Gruppe unersättlicher Badefreunde war im Onsen anzutreffen. Es soll Teilnehmer geben, die erst kurz vor dem Abendessen mit Schwimmhäuten zwischen den Fingern aus der Badeanstalt gekommen sind – oder besser die Badeaktion für das Abendessen kurz unterbrochen haben.

 

Zum gemeinsamen Abendessen versammelten sich alle Teilnehmer im Speiseraum. Die Tische waren wieder toll eingedeckt. Eine Vielzahl landestypischer Köstlichkeiten verschiedenster Art, Zusammensetzung und Konsistenz waren zum Verzehr vorbereitet. Immer wieder reichten die fleißigen Mitarbeiterinnen des Ryokan weitere Schälchen und Tellerchen mit Köstlichkeiten, die von allen gerne angenommen wurden. 

Auch nachdem das Essen im eigentlichen Sinne beendet war, blieb ein großer Teil der Gruppe noch sitzen, um Wasser, Tee, Sake (oder eine Kombination davon) sowie natürlich auch Bier zu trinken und sich zu unterhalten. Viel Gelächter und ein Strahlen in den Gesichtern der Teilnehmer ließ den Schluss zu, dass alle eine gute Zeit miteinander verbrachten.

 

Gegen später löste sich die Gruppe dann etwas auf. Ein Teil zog Richtung Zimmer/Bett, während die „üblichen Verdächtigen“ wieder im Onsen anzutreffen waren. Gerüchteweise ging es auch dort sehr lustig zu und die Öffnungszeiten des Onsen wurden auch in Richtung Schließung gut ausgenutzt.

 

T. + S. (BW)

6. Tag: Ueda Sa 13.10.

Mit Höchstgeschwindigkeit zur Entschleunigung.

So jedenfalls würden wir den heute erlebten Tag überschreiben.

Wie am Vortag vom Reiseleiter beauftragt, trafen sich pünktlich um 09:15 Uhr die Teilnehmer der Reisegruppe vor dem Hotel. Alle ausgestattet mit dem Rucksack, in dem sich die notwendigsten Dinge für die nächsten Tage befanden. Heutiges Ziel: Ueda.

Zunächst also unter sorgfältiger Anleitung von Andreas mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof. Ein Glück, dass am Samstag weniger Leute unterwegs sind. Mit der erforderlichen Ruhe und Besonnenheit lotste uns Andreas dann durch den Hauptbahnhof zum richtigen Gleis, an dem dann auch kurz darauf der Shinkansen bereitstand, der uns ins rund 200 Kilometer entfernte Ueda bringen sollte. Zunächst war aber Anstehen und nicht Einsteigen angesagt. Der Zug wurde in Windeseile von Reinigungskräften auf Vordermann gebracht. Dann durften wir Wartende einem besonderen Schauspiel beiwohnen. Dem Drehen der Sitze. Alle Sitzreihen des Zuges wurden automatisiert so ausgerichtet, dass diese in Fahrtrichtung ausgerichtet waren. Erst dann durften wir in den Zug einsteigen. Noch nicht richtig hingesetzt, schlossen die Türen und der Zug setzte sich in Bewegung. Seine wahre Geschwindigkeit zeigte er, als der Zug den Großraum Tokio verlassen hatte. Die Landschaft flog förmlich an den Scheiben vorbei und auch Halte waren nur noch mit weiten Abständen eingeplant. Kaum 90 Minuten später waren wir dann schon in Ueda angekommen.

Schnell noch den Supermarkt am Bahnhof „überfallen“ und ein paar Kleinigkeiten für die Mittagspause eingekauft. Die Errungenschaften wurden dann auch gleich auf dem Bahnhofsvorplatz bei wunderbarstem Sonnenschein genossen und dabei die Landschaft bewundert, die sich durchaus mit dem Schwarzwald vergleichen lassen. Es war noch etwas Zeit, so dass von dem ein oder anderen Mitglied der Reisegruppe noch ein „Samurai“-Foto am Bahnhof gemacht werden konnte. Anschließend dirigierte und Andreas zur Haltestelle für den Hotelbus, in den wir uns dann mehr oder minder „hineinfalten“ mussten. Aber natürlich bewältigten wir auch diese Herausforderung.

Eine halbe Stunde Fahrzeit später waren wir dann in einem kleinen Dorf angekommen, in dem sich auch unser Hotel befindet. Vor dem Betreten des Hotels erklärte uns Andreas die Besonderheiten und Geflogenheiten. Die Straßenschuhe ließen wir am Eingang zurück und wechselten in „Hausschuhe“. Nach der Zuweisung der Zimmer gab es eine Hotelführung inklusive einer Einweisung in die Nutzung des Onsen. 

Lange dauerte es nicht, bis sich dort die ersten der Gruppe in einem der Bäder (Frauen, Männer, Familie) trafen und sich nach gründlichster Reinigung gemäß Einweisung in das Wasser der heißen Quellen setzte, dessen Schwefelgehalt in der Luft deutlich wahrnehmbar war. Beim Baden im Außenbecken konnte der Blick in die Wälder und auch die letzten Sonnenstrahlen der Abendsonne genossen werden. Entschleunigung und Erholung pur!

Um 18:00 Uhr dann war ein gemeinsames, traditionell japanisches Abendessen im Speiseraum angesagt. Aller erschienen in der für Japan üblichen Hauskleidung (siehe Bilder). In verschiedensten Schälchen, Tellern und Schüsseln wurde dann das Essen für jeden Serviert. Dass Bier und warmer Sake nicht fehlten, soll hier natürlich nicht unerwähnt bleiben. Herzlichen Dank an Herrn Kojama san. für die Einladung zu den Getränken. Ausgiebig wurde zu Abend gegessen und natürlich kam der Austausch unter den Reiseteilnehmern nicht zu kurz. 

Nach dem Abendessen konnten es einige aus der Gruppe nicht lassen, ein weiteres Bad im Onsen zu nehmen und damit ein wenig zusätzliche äußere Wärme aufzunehmen. Irgendwann aber war dann auch das letzte Mitglied der Reisegruppe in seinem Zimmer verschwunden und bettete sich auf dem Futon und der Reisstrohmatte sowie seinem Kopfkissen aus Reisstroh.

 

T. + S. (BW)

 

5. Tag: Tokio Fr 12.10.

Tag 5

 

Heute war für unsere Gruppe der freie Tag in Tokyo. Für mich hiess es aber doch erstmal arbeiten, da ich einen Auftrag von Koyama-san bekommen hatte.

 

Als erster Punkt stand der Yasukuni-Schrein auf dem Programm. Mit der U-Bahn war er sehr gut zu erreichen und das riesige Torii war schon von weitem zu sehen. Es waren auffallend wenig Leute unterwegs an diesem Morgen und ich war fast allein auf dem weitläufigen Gelände. Der Schrein ist nicht nur ausserhalb sondern auch innerhalb Japans umstritten. Hauptsächlich dient er der Erinnerung an alle Gefallenen Militärangehörigen seit der Meiji-Restauration. Da aber auch mehrere verurteilte Kriegsverbrecher der Kaiserlichen Armee hier verehrt werden, gibt es immer wieder Proteste. 

Auf dem Gelände findet sich dann auch ein Museum, in dem hauptsächlich altes Kriegsgerät ausgestellt ist. Im Innenhof wachsen viele Kirschbäume und ich kann mir vorstellen, das es  zur Kirschblütenzeit hier wirklich sehr schön ist. Werde ich mir dann nächstes Jahr mal anschauen.

 

Zweiter Punkt, das neue Nationalstadion. Es ist noch eine riesige Baustelle und man erkennt schon die Form wie es einmal ausschauen wird. Aber leider sieht man von Aussen noch nicht all zuviel. 

 

Dann stand erstmal die Mittagspause in Shimbashi an. Mittags ist da wirklich viel los, aber nach kurzer Suche hab ich dann doch noch etwas gefunden. Das Rose & Crown ist ein englisches Pub, das Essen aber Japanisch. Ich kann es nur weiterempfehlen, es war sehr gut.

 

Dritter und letzter Punkt in meinem offiziellen Teil war der Besuch des Sengakuji. Hier liegen auf einem kleinen Friedhof des Tempels die 47 Ronin und ihr Herr begraben. In Japan kennt jedes Kind die Geschichte und wer sich jetzt dafür interessiert darf gerne googeln ;) 

 

Nach Abschluss des Pflichtprogramms besuchte ich noch den Zojo-ji und den Tokyo Tower, Beide immer wieder sehenswert. Langsam machten sich meine Beine bemerkbar, es wurde Zeit um zum Hotel zurückzukehren.

 

Morgen geht es dann weiter nach Ueda ins Ryokan. Diesmal einen Tag länger :) ich freu mich darauf und bin sicher, das es für Alle zu einem Erlebnis wird.

 

A.F. aus Nürnberg (Reiseleiter)

 

 

PS Vielleicht kommt ja noch der eine oder andere Bericht, was die Teilnehmer heute erlebt haben.


Und da ist er auch schon, der Teilenhemerbericht...

 

Der heutige Tag stand den Reiseteilnehmern zur freien Verfügung. Entsprechend fielen auch die verschiedenen Vorhaben aus, wie sich schon am Vorabend zeigte.

Hier eine Beschreibung des Freien Tages aus unserer Sicht:

 

Wir hatten uns vorgenommen, den Fernsehturm der Stadt (Tokyo Skytree) zu besichtigen, was wir dann auch mit dem Verlassen des Hotels zielstrebig in die Tat umzusetzen versuchten. Um möglichst viele Eindrücke aus der Stadt mitzunehmen, entschlossen wir uns den Weg zwischen Hotel und Fernsehturm zu Fuß zurückzulegen. Unser Weg führte uns zunächst in Richtung Asakusa Kannon -  Tempel. Dabei verpassten wir es natürlich nicht, gezielt durch verschiedene kleine Nebenstraßen zu laufen und möglichst wenig die Besucherströme rund um den Asakusa Tempel zu kreuzen. Ganz gelang uns das nicht, allerdings konnten wir auf dem Weg durch die Nebenstraßen einen guten Eindruck von den weniger frequentierten Bereichen der Stadt gewinnen. Bald schon kreuzten wir den Fluss Sumida und liefen weiter in Richtung Fernsehturm. Die „Umständlichkeit“ des Fußgehens sollte bald auf ein Weiteres belohnt werden. Mit Verlassen der Hochhausbereiche, gelangten wir in eine Art Wohnsiedlung. Die Häuser hatten kleine Vorgärten und waren auch oft nur mit zwei Stockwerken ausgestattet. Zwischendurch machten wir Halt in einem Modellbaugeschäft der besonderen Art. Das Schaufenster lockte mit Miniaturen von typischen Gebäuden, wie wir sie auf unserer Reise durch die Stadt schon mehrfach gesehen hatten. Die Detailtreue der ausgestellten Häuschen und Marktstände lockte in den Laden. Gerne wollten wir so ein Häuschen als Erinnerung an den Urlaub mitnehmen. Aber wie sollte das in den Koffer passen? Die Frage war – Dank der freundlichen Ladeninhaberin – schnell mit „Händen, Füßen und vielen freundlichen Lächeln“ schnell geklärt. Alle Modelle waren zum selber zusammenbauen im Sinne eines Bausatzes vorbereitet. Nach getätigtem Einkauf durften wir noch an einem Gewinnspiel ohne Einsatz mitmachen. Jeder von uns durfte am Automaten drehen und eine Art „Überraschungsei“ aus dem Automaten lassen. Jedes Los hat gewonnen…. Eine gute Weile später und um einige Erfahrungen reicher, setzten wir unseren Weg zum Fernsehturm fort. Das beeindruckende Bauwerk mit seiner stattlichen Höhe von offiziell 634 Metern war nicht zu übersehen und diente uns als gute Orientierung.

Dort angekommen suchten wir zunächst die Menschenmassen und langen Schlangen. Wir hatten Glück. Kaum fünf Minuten gewartet, brachte uns der Aufzug in Sekundenschnelle auf die erste Aussichtsplattform, die sich in 350 Meter Höhe befand. Wir konnten einen sehr guten Blick über die Stadt und einen Eindruck über die Dimension der Stadt sowie deren Einzugsgebiete und die vielen Verkehrswege (Autostraßen, Bahnlinien, Flüsse) gewinnen. Mittels großer Multimediabilder, konnten einzelne Bildelemente gesucht, mittels Zoom vergrößert und Beschreibungen eingesehen werden. Das Ganze wurde dadurch getoppt, dass der Bildschirm zwischen Tag- und Nachtsicht umgestellt werden konnte. Zwei Stockwerke weiter unten (ja, in dem Turm gib es Stockwerke!) konnten wir dann einen Eindruck von der Höhe des Turms gewinnen. Den ganzen Mut zusammengenommen, stellten wir uns auf den Glasboden aus Spezialglas und konnten so die Stadt direkt unter unseren Füßen sehen. Ein tolles Erlebnis!

 

Nach einer kurzen Mittagspause in einem der stadtüblichen „Essstuben“ und einer guten Portion Ramen ging es auch gleich weiter. Ginza als Einkaufsmeile war das Ziel. Wir nutzen hierzu die gut ausgebauten Nahverkehrsmittel und konnten das von unserem Reiseleiter Andreas gezeigte nun praktisch umsetzen. In Ginza angekommen, liefen wir die Straße einmal auf und ab. Das Nobelkaufhaus Mitsukoshi hatten wir am Tag davor auf Empfehlung von Andreas schon besucht und waren da schon von den edlen Angeboten sowie den entsprechenden Preisen beeindruckt worden. Das in dem Viertel liegende Papiergeschäft jedoch beeindruckte durch seine einmalige Vielfalt und Tradition und wird uns noch länger in Erinnerung bleiben. Relativ schnell waren wir mit der übrigen Einkaufsmeile fertig. Eine Nobelmarke reihte sich an der anderen, was uns nicht interessierte. Die Zeit verrann und so machten wir uns wieder auf den Weg. Auch dieses Mal mit der U-Bahn, allerdings in der Rush-Hour, was die Weiterfahrt zu einem besonderen Erlebnis machte. Dieses Mal nach Shibuya. Der meistfrequentierteste Fußgängerüberweg wollte auch noch besucht sein. Es war wirklich ein beeindruckendes Erlebnis, wie die Massen an Menschen die Straße kreuzten, als die Fußgängerampel hier grünes Licht gab. Das „Schauspiel“ wiederholte sich im 2-Minuten-Takt. Die einsetzende Dämmerung und die über überdimensionierte Videoleinwände an den Hausfassaden laufende laute und grelle Werbung tat ihr Übriges dazu. Insgesamt also ein beeindruckendes Schauspiel, das aus unserer Sicht unbedingt zu einem Besuch in Tokio gehört. Ach so: Dass wir in dem Zusammenhang die Statue von Hatchiko – dem „treuesten Hund der Welt“ besucht haben, soll natürlich in diesem Bericht nicht fehlen.

 

Nach rund 30 Minuten U-Bahn-Fahrt waren wir wieder in der Nähe des Hotels angelangt. Kurz noch zu Abend gegessen, dann das Reisegepäck auf das absolut Notwendigste für den Rucksack getrimmt und die Koffer bei Andreas abgegeben. Die Koffer werden wir geplant erst am Dienstagabend in Hiroshima wieder sehen. Immer wieder faszinierend, mit wie wenig wir eigentlich auskommen können.

 

T. + S. (BW)

 

Bild von O.N.
Bild von O.N.

4. Tag: Tokio Do 11.10.

Heute geht’s ans Meer! Wir treffen uns, 5 vor 8 vor dem Hotel, alle sind pünktlich. Den Weg zur U-Bahn Station Tawaramachi kennen wir inzwischen schon.  In Ueno teilt Andreas teilt die Bahnfahrkarten aus. Die werden in die Zugangsautomaten zu den Bahnsteigen eingesteckt und kommen, gelocht, blitzschnell am anderen Ende wieder heraus.

Der Zug nach Ofuna ist „gerammelt“ voll aber Andreas erklärt uns daß dies für japanische Verhältnisse als „fast leer“ gilt. Alle finden irgendwie Platz und im Laufe der Fahrt steigen immer mehr Leute aus, so daß am Ende jeder einen Sitzplatz hat. Umsteigen in Ofuna und am Ende mit einer Straßenbahn eingleisig nach Hase. Dort ist Verkehrschaos, jede Menge Autos und Busse blockieren die einzige Straße durch den Ort. Wir laufen zum ersten Tempel. Dort sind viele Schulklassen (wohl deshalb die vielen Busse) die den Tempel besichtigen und die Buddha Statue auf mitgebrachte Zeichenblöcke abmalen. Man kann diese Statue durch einen engen Eingang betreten, das lohnt sich aber nicht, den man bleibt im Inneren, also aus den Augen rausschauen ist nicht. Interessant ist, daß diese Statue aus 13 Gußteilen am Aufstellungsort zusammengesetzt wurde.

Vom ersten Tempel geht es wieder entlang der überfüllten Straße zum 2. Tempel mit einer schönen Gartenanlage und vielen Götterstatuen. Von hier aus sind es noch rund 600m zum leeren Strand. Es liegen einige Fischerboote dort, sonst ist nicht los. Ich bade, zumindest mit den Füßen und hochgekrempelter Hose, im Pazifik bis mich eine Welle erwischt; macht nichts, es ist schön warm und die Hose wird wieder trocknen. Wir fahren zurück nach Kamakura zum Mittagessen, bummeln und kaufen ein. Auf der Rückfahrt haben viele Teilnehmer schon von den Japanern gelernt und machen ein kleines Nickerchen im Zug (Bilder davon zensiert!).

TG/Ob.

3. Tag: Tokio Mi 10.10.

Unser erster Tokyo-Tag

 

Auf dem Programm stehen heute: 1. Bahn-Fahr-Training 2. Lauftraining und 3. Konsum-Verzicht-Training

 

zu 1. Es ist nicht einfach, auf den Bahnhöfen die richtige Linie, den richtigen Weg zum richtigen Bahnsteig und die richtige Richtung (Fährt der Zug nach rechts oder links ab?) zu finden. Es gibt viele unterschiedlich "gefärbte" Linien, noch mehr Namen von Stationen und noch viel mehr Abzweigungen im Tunnelsystem der Bahnhöfe. Dabei werden all die Namen meistens nur kurz! in lateinischer Schrift auf dem Display in den Wagen angezeigt.

 

Dazu haben die Linien für uns "komplizierte" Namen, die sich nicht an den Endstationen orientieren - wie wir es von Europa her gewöhnt sind. Darum haben wir heute geübt, denn am Freitag ist unser "freier Tag", und wir wollen uns selbstständig durch die Stadt bewegen.

 

zu 2. Unser Lauftraining beginnt an der Bahnstation Harajuku. Der Weg zum Meiji - Schrein führt durch einen schönen, wilden Wald, der aus 100 000 gespendeten Bäumen gewachsen ist. Denn dort im Wald steht der Shinto-Schrein, in dem der 1912 verstorbene Kaiser Meiji als Gott verehrt wird. Vor dem Blick auf dieses Heiligtum ist die rituelle "Waschung" der Hände und des Mundes Pflicht, die auf Bild 1 zu sehen ist. Das große "Torii" im Wald (siehe Bild 3) ist aus 1700 Jahre alten Zypressen erbaut worden. Die Tradition verlangt, dass Schreine immer durch ein solches "Torii" betreten werden.

 

Nach einem weiteren "Bahntraining" erreichen wir den Kaiserpalast - siehe Gruppenbild. Leider müssen wir uns mit diesem Anblick zufrieden geben. Der Kaiser hat heute "Besuch" und das riesige Gelände ist weiträumig abgesperrt.

 

zu 3. So bleibt mehr Zeit, um uns in "Konsumverzicht" zu üben. Denn nach der Mittagspause betreten wir "Ginza", die exklusivste Geschäftsstraße Tokyos. Die Menschen in dieser Straße lassen uns aufgrund ihrer Kleidung oder sonstiger Merkmale erkennen, dass es für uns aus finanziellen Gründen gefährlich wäre, an diesem Ort dem Kaufrausch zu verfallen!

 

Darum ist es wirklich angebracht, dass unser Reisebegleiter Andreas uns in eine andere Straße - Ameyoko - führt, in deren Umgebung nach dem Krieg ein "Schwarzmarkt" mit überwiegend amerikanischen Waren stattgefunden hat.

 

Und heute kann dort Jeder-Mann und -Frau ALLES und zwar günstig! einkaufen. Darunter auch Fische, wie sie auf Bild Nr. 5 zu sehen sind.

 

Danach wird es schon dunkel und unsere Füße werden müde. Zum Glück haben wir morgen eine längere Bahnfahrt ans Meer vor uns in den historisch bedeutenden Ort Kamakura.

 

ReiKi

Bild von H.M.
Bild von H.M.

2. Tag: Tokio Di 09.10.

Wir warteteten in der Abflughalle in München auf den Mann mit dem Koyama Reisen Schild in der Hand aber der kam nicht.

 

15 Minuten vor dem Abflug erreichte uns dann eine Email von Koyama Reisen daß Andreas ( und 2 Reisende aus Berlin) es möglicherweise nicht mehr schaffen würden, Anweisungen für den Notfall (wie kommen wir zum Hotel) würden folgen.

 

Die Gruppe fand sich" irgendwie" auch ohne Andreas zusammen.

Als wir schon im Flieger saßen tauchten Andreas und die Berliner dann doch noch auf, sie wurden wohl direkt zum Flugzeug gefahren.

 

Es folgte ein langer, ruhiger Flugbis zur Landung in Tokio Haneta. Die Imigration Prozedur war sehr schnell die Beamten freundlich, alle Gepäckstücke waren mitgekommen, was will man mehr.

Weiter ging es zum Kauf der Pasmo Karte mit ersten Anweisungen wie man die benutzt und der Zugfahrt nach Ueno und von dort mit 5 Taxis zum Hotel.

 

Erste Eindrücke der Riesenstadt Tokio konnten auf der Fahrt gesammelt werden.

Da unsere Zimmer erst ab 16:00 Uhr zur Verfügung stehen, führt uns Andreas durch Geschäftstraßen zum Asakusa Tempel. Dabei erhalten wir viele Informationen zum Stadtteil, wie finde ich mich zurecht, wo kann man was einkaufen und mehr. Am Ende dieser ersten Tour löst sich die Gruppe auf, viele gehen direkt zum Hotel zurück da die Reise doch anstrengend war.

 

Wir gehen nochmal zum Totoro Laden zurück um unser erstes japanisches Geld los zu werden und besichtigen auf einem Umweg zum Hotel japanische Läden und Kaufhäuser. Nachdem wir uns im Zimmer eingerichtet haben, merke Raum ist Luxus in Japan und einer einer Dusche in der Sitzbadewanne, gehen wir auf der Suche nach einem Lokal zum Abendessen; die Auswahl ist groß!

 

Wir landen zum Schluß in einem echt japanischen Fischlokal indem man über ein Notebook (eines liegt auf jedem Tisch) seine Speisen bestellt.

 

Damit kommen wir zuerst gar nicht klar aber das freundliche japanische Paar am Nachbartisch nimmt sich unser, obwohl sie kaum englisch sprechen, solange an bis wir kapiert haben wie es geht.

Wir bestellen und sind etwas erstaunt als zuerst als "Gruß aus der Küche" 2 rohe Fische kommen die wir auf dem Tischgrill zubereiten. Am Ende tauchen auch die bestellten fertigen Speisen auf, sie haben Ähnlichkeit mit den Bildern, das Bier ist kalt und schmeckt also alles gut.

 

Ich hatte mir, nach Bild, einen gemischten grünen Salat bestellt der mit Weißkraut überstreut schien. Das Weißkraut stellte sich dann aber als winzige (1-2 cm) lange weiße Fischen heraus. Also mutig probiert und es schmeckte sehr gut!

 

Danach ging es zum Hotel zurück, noch Getränke und etwas Notverpflegung aus dem nahen Family Mart besorgt und dann ins Bett denn morgen früh geht es richtig los!

 

 

Alessandra und Thomas aus Oberursel

1. Tag: Anreise Mo 08.10.


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Unsere Winterreise nach Okinawa 2019
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